Flüchtlingsrat Baden-Württemberg fordert großzügiges Bleiberecht für Flüchtlinge statt Selektion nach NützlichkeitskriterienAbschiebungen von Roma müssen gestoppt werden!Der Flüchtlingsrat Baden-Württemberg begrüßt den Vorstoß der Bundesländer Niedersachsen und Hamburg für eine gesetzliche Bleiberechtsregelung zugunsten geduldeter Flüchtlinge. "Die vom niedersächsischen Innenminister vorgeschlagenen Voraussetzungen sind aber inakzeptabel", so Angelika von Loeper, Vorsitzende des Flüchtlingsrats Baden-Württemberg:
Inakzeptabel ist auch, dass mehr als 1000 Roma in Baden-Württemberg nur mit einer Duldung leben. Ihnen droht akut die Abschiebung. So sollen morgen, wenn die Innenminister über eine Bleiberechtsregelung verhandeln, wieder Fakten geschaffen werden. Vom Baden-Airpark Söllingen soll ein Abschiebecharter geduldete Flüchtlinge ins Kosovo verfrachten. Dort landen sie im Nichts, am Rande der Müllkippe, während der Winter vor der Tür steht. Wie auch eine sechsköpfige Roma-Familie, die 19 Jahre lang in Lahr/Schwarzwald gelebt hat. Am 21. Oktober wurden sie in einer Nacht- und Nebelaktion über Söllingen abgeschoben. Alle Kinder zeigten gute schulische Leistungen, die beiden jüngeren (6 und 11 Jahre) wurden mit den Eltern abgeschoben, die beiden älteren (17 und 18 Jahre) durften in Deutschland bleiben. Eine solche Politik kann nicht gutgeheißen werden, sie kann kein Modell für ein neues Bleiberecht sein! Derzeit warten bundesweit 86.000 aufenthaltsrechtlich "Geduldete" auf eine dauerhafte Bleiberechtsregelung, davon in Baden-Württemberg 9.234 (Quelle: Ausländerzentralregister 30.6.2010). Es ist an der Zeit, dass diese Menschen nach Jahren der Unsicherheit endlich eine Perspektive in Deutschland erhalten. Quelle: Flüchtlingsrat Baden-Württemberg e.V. - Pressemitteilung vom 17.11.2010. Veröffentlicht amArtikel ausdruckenWeitere Artikel auf der Lebenshaus-WebSite zum Thema bzw. von |
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