Friedensbildung an Schulen stärken - den Einfluss der Bundeswehr zurückdrängen!Projekt Friedensbildung, Bundeswehr und SchuleAngesichts geringer Akzeptanz ihrer Auslandseinsätze in der Bevölkerung und Nachwuchssorgen bemüht sich die Bundeswehr um größeren Einfluss an Schulen. Mittlerweile wurden mit acht Bundesländern Kooperationsverträge über den Einsatz von Jugendoffizieren geschlossen. Zugleich mangelt es in Medien an Berichten über gelungene Beispiele des konstruktiven Umgangs mit gesellschaftlichen Konflikten. Durch Friedensbildung an Schulen kann der Blick der Jugendlichen für Fragen von Krieg und Frieden geschärft, ihr Urteilsvermögen gefördert und ihnen Handlungskompetenzen vermittelt werden. Durch eine bundesweite Initiative von Friedensverbänden, kirchlichen Akteuren und der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft soll Friedensbildung an Schulen gestärkt und der Einfluss der Bundeswehr in den Schulen zurückgedrängt werden. Nach Aussage ihres politischen Geschäftsführers Monty Schädel steht für die Deutsche Friedensgesellschaft - Vereinigte Kriegsdienstgegner (DFG-VK) die Ablehnung des Militärs an Bildungseinrichtungen im Vordergrund. Zugleich ist es aber wichtig, die Friedensbildung auch an Schulen zu stärken und auszubauen. Aus Sicht des Beauftragten für Friedensarbeit des Rates der EKD, Renke Brahms, ist Friedensbildung eine Kernaufgabe der Schulen, die auszubauen ist. Dieses Ziel verfolgt ein neues Projekt der Aktionsgemeinschaft Dienst für Frieden (AGDF) und der Evangelischen Arbeitsgemeinschaft zur Betreuung der Kriegsdienstverweigerer (EAK). So sollen Lehrer/innen geeignete Materialien für den Unterricht zur Verfügung gestellt und ein Pool qualifizierter Referent/innen aufgebaut werden, die von Schulen eingeladen werden können. In der gemeinsamen Geschäftsstelle von AGDF und EAK wird zudem die aktuelle Diskussion zur Rolle der Bundeswehr an Schulen ausgewertet und Interessierten Analysen und Dokumente zur Verfügung gestellt. Auch die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft unterstützt das Projekt. Nach einem Beschluss ihres Hauptvorstands will die GEW den zunehmenden Einfluss der Bundeswehr an Schulen zurückdrängen. Jugendoffiziere sollten von den Lehrer/innen nur dann eingeladen werden, wenn die notwendige politische Ausgewogenheit gewährleistet ist. Zudem sind Friedensinitiativen die gleichen Möglichkeiten einzuräumen, wie der Bundeswehr. Für Pax Christi sollte an den Schulen stärker der Vorrang von ziviler Konfliktbearbeitung zum Tragen kommen. Generalsekretärin Christine Hoffmann verweist auf die Bereitschaft zum Engagement junger Menschen für den Frieden und betont, dass diese im zivilen Bereich noch viel stärker gefördert werden könnte. Eine einseitige schulische Orientierung auf Friedensdienst als Militärdienst laufe aller Friedensethik zuwider. Der Evangelische Entwicklungsdienst verspricht sich von dem Projekt laut dem Vorstand Rudolf Ficker, dass ergänzend zu Materialien zu globaler Gerechtigkeit auch geeignete Materialien zur Friedensbildung den Schulen zur Verfügung gestellt werden können. Quelle: Projekt Friedensbildung an Schulen - Pressemitteilung vom 10.02.2011. Veröffentlicht amArtikel ausdruckenWeitere Artikel auf der Lebenshaus-WebSite zum Thema bzw. von |
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