Von der Blockade zur BefreiungAngekündigter Gefangenenaustausch ist Paukenschlag"Der angekündigte Gefangenenaustausch zwischen der Hamas-Regierung im Gazastreifen und der israelischen Regierung ist ein Paukenschlag. Die Familie des verschleppten israelischen Soldaten kann nach fünf Jahren Gilat Schalit in die Arme schließen und ihr Protestzelt vor dem Haus des Ministerpräsidenten abbauen. 1.027 weitere Familien werden auf die freizulassenden verschleppten Palästinenser, darunter 27 Frauen, warten." "Nicht alle werden mit ihren Angehörigen zusammenleben können, da sie nach Gaza oder ins Ausland abgeschoben werden sollen. Dennoch ist dieser Gefangenenaustausch ein freudiges Ereignis. Er hilft allen, zunächst den Familien der Gefangenen, dann Israel, weil es mit dieser aktiven Geste die Verhandlungsbemühungen seines Nachbarn Ägypten dankt und zu besseren Beziehungen zu Ägypten und zu den Palästinensern beiträgt. Er hilft Ägypten, weil es in diesem verhakten Verhandlungspunkt einen Durchbruch erzielen konnte und dafür international Anerkennung bekommt (ebenso wie die beteiligten deutschen Unterhändler). Nicht zuletzt dient es dem Ansehen der Hamas, die erreicht hat, dass von rund 6.000 Gefangenen in israelischen Gefängnissen, über 1.000 frei kommen", erklärte pax christi-Vizepräsidentin Wiltrud Rösch-Metzler heute in Stuttgart. "Wie kann aus diesem vertrauensbildenden Schritt ein Friedensweg werden?", fragt Rösch-Metzler und erläutert: "Beispielsweise, indem die Hamas Angriffe aus dem Gazastreifen heraus unterbindet, Israel auf gezielte Tötungen und willkürliche Verhaftungen verzichtet, Ägypten sich auf die Rückkehr des israelischen Botschafters vorbereitet. Auf jeden Fall lehrt der Gefangenenaustausch, wie auch bereits der zwischen Israel und der Hamas vereinbarte sechsmonatige Waffenstillstand im Jahr 2008, dass ein kategorisches Nein gegenüber Gesprächen mit der Hamas nicht dem Frieden dient. Will man die Situation der 1,6 Millionen Menschen im Gazastreifen verbessern, muss die See-, Luft- und Landblockade Gazas beendet werden. Die Erfahrung aus dem Gazakrieg 2008/2009, schutzlos Luftangriffen ausgesetzt zu sein, ohne in Bunker oder über die Grenze flüchten zu können, prägt das Lebensgefühl der Menschen in Gaza, wie ich bei Begegnungen in Gaza Anfang Oktober feststellen konnte. Da ist die Freilassung Gefangener ein Stück Rückkehr in das Leben und die Menschlichkeit." Quelle: pax christi deutschland - Pressemitteilung vom 17.10.2011. Veröffentlicht amArtikel ausdruckenWeitere Artikel auf der Lebenshaus-WebSite zum Thema bzw. von |
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