Lebenshaus Schwäbische Alb - Gemeinschaft für soziale Gerechtigkeit, Frieden und Ökologie e.V.

Ihre Spende ermöglicht unser Engagement

Spendenkonto:
Bank: GLS Bank eG
IBAN:
DE36 4306 0967 8023 3348 00
BIC: GENODEM1GLS
 

“Jüdische Stimme für gerechten Frieden in Nahost” erklärt Solidarität mit den palästinensischen Gefangenen im Hungerstreik

Die Jüdische Stimme für gerechten Frieden in Nahost erklärt in einer Pressemitteilung:

Wir protestieren mit den palästinensischen Gefangenen in israelischer Haft gegen deren inhumane Behandlung und gegen das Schweigen der europäischen Medien und Regierungen. Über einzelne hungerstreikende Häftlinge in anderen Ländern berichten die Medien ausführlich.

Im Moment sitzen, laut Angaben der palästinensischen Menschenrechtsorganisation "ADDAMEER", 4.610 Palästinenser in israelischen Haftanstalten, 322 der Häftlinge sind in Administrativhaft, 203 sind Minderjährige, und sechs sind Frauen. Die Zahl der Hungerstreikenden, die in ihrer großen Mehrheit seit dem 17. April die Nahrungsaufnahme verweigern, hat die Zahl von 2.000 überschritten. Von ihnen sind zehn Gefängnisinsassen, die länger hungern, in Lebensgefahr.

Die Abschaffung der Administrativhaft gehört zu den ersten Forderungen der Hungerstreikenden. Nach internationalem Recht ist diese Praxis nur unter Notrecht zulässig, in Israel aber herrscht sie seit der Staatsgründung und wird routinemäßig angewendet statt nur in Ausnahmefällen. Diese Haftform erlaubt es dem israelischen Staat, Verdächtige ohne Anklage, nur aufgrund geheimer Ermittlungsergebnisse, für jeweils verlängerbare Zeiträume von Monaten, sogar Jahren festzuhalten.

Die Gefangenen fordern ebenfalls ein Ende der Isolationshaft und die Verbesserung der Haftbedingungen. Derzeit sitzen 19 Männer in Isolationshaft, einer von ihnen seit über zwölf Jahren. Sie protestieren weiter gegen Misshandlungen, nächtliche Durchsuchungen von Zellen, und gegen die Verweigerung von Familienbesuchen und ärztlicher Behandlung.

Wir rufen alle Menschen auf, die sich für die universalen Menschenrechte einsetzen, Solidarität mit den Hungerstreikenden zu zeigen und ihre Stimme gegen die israelische Regierung und die Besatzungsbehörden zu erheben, deren Politik gegen die Genfer Konvention und damit gegen das humanitäre Völkerrecht massiv verstößt.

Wir fordern die israelische Regierung auf, die Administrativhaft abzuschaffen und allen politischen Häftlingen ein faires und gerechtes Gerichtsverfahren im Einklang mit internationalem Recht zu gewähren.

Wir fordern die europäische Presse auf, über diese Situation aufklärend zu berichten.

Bis die Forderungen der Hungerstreikenden erfüllt sind, werden wir jede Woche am Donnerstag fasten und von 16.00 bis 18.00 vor der israelischen Botschaft Auguste-Viktoria-Str. 74, 14193 Berlin sein.

Quelle:  Jüdische Stimme für gerechten Frieden in Nahost - Pressemitteilung vom 10.05.2012.

Veröffentlicht am

10. Mai 2012

Artikel ausdrucken