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Kanzlerin setzt auf Ökostrom vom Atomkonzern - Umweltverbände kritisieren Entscheidung für Vattenfall

In ihrem wöchentlichen Video-Podcast gab Bundeskanzlerin Merkel an, ab 1. Juli im Kanzleramt ihre eigene Energiewende zu vollziehen: Doch mit Ökostrom vom Atom- und Kohlekonzern Vattenfall ist der Energiewende nicht geholfen, kritisieren die im Aktionsbündnis "Atomausstieg selber machen" zusammengeschlossenen Umwelt- und Verbraucherschutzverbände.

"Mit der Entscheidung für Vattenfall trägt das Bundeskanzleramt nicht gerade zur Energiewende bei", hält Melanie Ball vom Bündnis "Atomausstieg selber machen" fest. Den zukünftigen Stromversorger gab das Kanzleramt auf Nachfrage bekannt. "Ganz im Gegenteil festigt Bundeskanzlerin Merkel mit einem Öko-Tarif von Vattenfall weiter die Strukturen des alten
Energiesystems: Der Vattenfall-Konzern produziert zu 65 Prozent Strom aus fossilen und nuklearen Energieträgern", kritisiert Melanie Ball.

Vor wenigen Wochen wurde zudem bekannt, dass Vattenfall die Bundesrepublik auf voraussichtlich über 700 Millionen Euro Schadensersatz vor einem internationalen Schiedsgericht verklagen will - weil der Konzern mit der Stilllegung seiner Atomkraftwerke, also mit der Energiewende, nicht einverstanden ist. Sieht so ein Vorreiter aus? "Wer sich wirklich zur Energiewende bekennt, der kauft keinen Strom beim Atomkonzern", wendet das Bündnis "Atomausstieg selber machen" mit Hinblick auf das Kanzleramt ein.

Damit wechselwillige Stromkundinnen und -kunden sich im Tarifdschungel der Ökostromangebote zurechtfinden, haben Umweltverbände, Verbraucherschützer und Anti-Atom-Initiativen das Infoportal www.atomausstieg-selber-machen.de eingerichtet, das eine Empfehlung für vier unabhängige, reine Ökostromanbieter ausspricht. Der Wechselvorgang wird verständlich erklärt und die Unterschiede zwischen "echten" Ökostromanbietern und Tarifen mit "grünem Mäntelchen" aufgezeigt. Wer sich für einen Anbieter entschieden hat, kann den Vertrag direkt online ausfüllen; wer weitere Informationen wünscht, bekommt diese nach Hause geliefert.

"Nehmen Sie Ihr Recht wahr und kündigen Sie den Atomkonzernen! Bis 2022 ist es noch lange hin - nehmen Sie die Energiewende selbst in die Hand", rät Melanie Ball vom Bündnis "Atomausstieg selber machen". Informationen über die empfohlenen Ökostromanbieter EWS Schönau, Greenpeace Energy, Lichtblick und Naturstrom sowie Hilfestellungen beim Wechsel erhalten Interessierte unter www.atomausstieg-selber-machen.de oder bei der kostenlosen Hotline 0800 7626852.

Quelle: Atomausstieg selber machen - Pressemitteilung vom 26.06.2012.

Veröffentlicht am

27. Juni 2012

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