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Ökostrom-Umfrage: Mehr Kunden, aber nicht mehr Ökostrom

Großteil des gehandelten Ökostroms stammt aus Umverteilung vorhandener Strommengen, kritisieren Umweltverbände

Obwohl in Deutschland mehr Haushalte als je zuvor Ökostrom beziehen, führen die meisten Ökostromtarife nicht dazu, dass mehr Ökostrom produziert wird. Das geht aus der aktuellen Ökostrom-Umfrage der Fachzeitschrift "Energie & Management" hervor. Die im Aktionsbündnis "Atomausstieg selber machen" zusammengeschlossenen Umwelt- und Verbraucherschützer warnen vor dem ‚Greenwashing’ der Konzerngesellschaften und raten Verbraucherinnen und -verbrauchern zu unabhängigen, ehrlichen Ökostromanbietern.

Sechs der größten zehn angeblichen Ökostromanbieter, die in der Umfrage genannt werden, sind Töchter von Atomkraftwerksbetreibern wie RWE, zwei weitere handeln zumindest mit Atom- und Kohlestrom: "Von Ökostrom kann hier nicht die Rede sein", kritisiert die Koordinatorin des Aktionsbündnisses "Atomausstieg selber machen", Melanie Ball. "Diese Konzerngesellschaften investieren nicht in den Ausbau erneuerbarer Energien, sondern verteilen bereits vorhandene Strommengen um, indem sie entsprechende Herkunftsnachweise oder bestehende Anlagen kaufen. Mit solchem Greenwashing ist dem Klima nicht geholfen!", resümiert Melanie Ball.

Der Kundenzuwachs auf fünf Millionen Haushalte mit Ökostrom, so das Ergebnis der Umfrage, ist demnach nicht auf bewusste Kaufentscheidungen zurückzuführen - vielmehr stellten Stromversorger ganze Kundengruppen auf sogenannten Ökostrom um, der meist über die umstrittenen RECS-Zertifikate "grün gefärbt" wird. "Lassen Sie sich nicht von irreführenden Angeboten täuschen, werden Sie selbst aktiv und wechseln Sie jetzt zu echtem Ökostrom!", ruft das Aktionsbündnis Verbraucherinnen und Verbraucher auf.

Das Bündnis "Atomausstieg selber machen" empfiehlt vier Vorreiter der Energiewende: Die Elektrizitätswerke Schönau, Greenpeace Energy, Lichtblick und Naturstrom setzen sich seit rund 15 Jahren konsequent für erneuerbare Energien ein und liefern bundesweit ausschließlich Ökostrom. Informationen und Hilfestellungen erhalten Stromkundinnen und -kunden unter www.atomausstieg-selber-machen.de oder bei der kostenlosen Hotline 0800 7626852.

"Atomausstieg selber machen" ist ein Bündnis aus Umweltorganisationen, Verbraucherschutzverbänden und Anti-Atom-Initiativen.

Quelle: Atomausstieg selber machen - Pressemitteilung vom 16.07.2013.

Veröffentlicht am

19. Juli 2013

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