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Iranisches Atomprogramm: Irans Offenheit lässt hoffen

Den Vertrag zur Lösung der Atomkrise werden die Außenminister nicht in Genf mit den Iranern aushandeln. Vielmehr geht es um den Nachweis der Politikfähigkeit. Zuerst gilt es, Vertrauen zu schaffen - die Voraussetzungen dazu scheinen gegeben.

Von Karl Grobe - Kommentar

Den lange überfälligen Vertrag zur Lösung der sogenannten Atomkrise werden die vereinigten Außenminister jetzt nicht in Genf mit den Iranern aushandeln. Es geht um anderes, das so einfach scheint und so unendlich schwierig ist: den Nachweis der Politikfähigkeit. Erste Phase: Vertrauen schaffen.

Die Voraussetzungen scheinen gegeben. In Teheran ist - unter den Bedingungen der Kleriker-Herrschaft - Offenheit und Flexibilität eingekehrt. In den USA regiert ein Präsident, der eben doch anders ist als die Bush-Cheney-Rumsfeld-Gang der Konfrontationisten, wenigstens in der Rhetorik. Solange es in Teheran und Washington so bleibt, steht offen, was Polit-Rhetoriker das Fenster der Möglichkeiten nennen. Weil es über drei Jahrzehnte geschlossen war (nicht erst seit Bush, sondern seit der Khomeini-Revolution und der Besetzung der US-Botschaft in Teheran), konnte man argwöhnen, es gebe dieses Fenster gar nicht.

Noch kommt es darauf an, die immer noch einflussreichen Hardliner zu überwinden, in Teheran wie in Washington. Wenn in Genf etwas gelingt, das Vertrauensbildung genannt werden kann, ist viel gewonnen. Gelingt es nicht, ist sehr viel verloren. Dann kann passieren, was bis jetzt die Mächtigen im Iran noch vermeiden wollen: die Entscheidung zur atomaren Aufrüstung.

Quelle: Frankfurter Rundschau vom 08.11.2013. Die Veröffentlichung erfolgt mit freundlicher Genehmigung von Karl Grobe.

Veröffentlicht am

10. November 2013

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