Ostermärsche starten / Ukraine-Krise alarmiert FriedensgruppenVon Manfred Stenner Mit ca. 80 Demonstrationen, Kundgebungen, Fahrradtouren, Wanderungen und Friedensfesten bis zum Ostermontag wollen Friedensgruppen im Gedenkjahr 2014 die Lehren aus 100 Jahren Krieg einfordern. Vor allem die drohende weitere Eskalation der Ukraine-Krise bestimmt die jetzt beginnenden Ostermärsche der Friedensbewegung. Die beiden größeren Zusammenschlüsse "Bundesausschuss Friedensratschlag" und "Kooperation für den Frieden" appellieren in einer gemeinsamen Erklärung für "Gemeinsame Sicherheit statt Konfrontation" siehe Über den Ostermarsch hinaus: Gemeinsame Sicherheit statt Konfrontation . und warnen vor einer "Wiederkehr nationalistischer und chauvinistischer Tendenzen auf allen Seiten". Die Verstärkung der NATO-Militärpräsenz in den baltischen Staaten, geplante Manöver in der Ostsee und Äußerungen des NATO-Generalsekretärs Rasmussen vor dem Genfer Treffen wertet das Netzwerk Friedenskooperative als "völlig kontraproduktives Öl ins Feuer". Netzwerk-Geschäftsführer Manfred Stenner: "Gefordert sind jetzt von beiden Seiten wirklich deeskalierende Maßnahmen." Präsident Putin solle den separatistischen Kräften in der Ostukraine öffentlich Einhalt gebieten statt einen Bürgerkrieg herbeizureden. USA und EU müssten der provisorischen Regierung in Kiew Zurückhaltung und ernsthafte Angebote für föderative Strukturen der Ukraine als einen Brückenstaat zwischen Ost und West nahelegen. Stenner: "Warum sollte die Ukraine nicht mit der EU und Russland gleichzeitig assoziiert sein? Es gilt vor allem, die nationalistische Verhetzung der bisherigen Brudervölker zu stoppen". Weitere Themen der Ostermärsche sind die Abschaffung der Atomwaffen und die Stilllegung aller Atomanlagen, die Interventionspolitik der Großen Koalition mit der Ausweitung der Bundeswehr-Einsätze u.a. in Afrika, die Kriege in Syrien und Afghanistan, Rüstungsexporte und die Rekrutenwerbung der Bundeswehr an Schulen und im öffentlichen Raum sowie Zivilklauseln an den Universitäten. Überblick der Ostermarsch-VeranstaltungenZum Auftakt der Ostermärsche am Karfreitag gedenken die Stadt Dortmund und das Internationale Rombergpark-Komitee der Opfer der Karfreitags-Erschießung politischer Gefangener und Widerstandskämpfer vom April 1945 in der Bittermark durch das Nazi-Regime. Darunter waren viele Ukrainer und Russen. In Gronau führt der gemeinsam von der Anti-AKW- und Friedensbewegung organisierte Ostermarsch von der Uranaufbereitungsanlage (UAA) zum umstrittenen Uranmüll-Endlager. Weitere Ostermarschaktionen am Freitag finden in Biberach, Bruchköbel, Buchholz und Chemnitz statt. Am Karsamstag zielen viele Ostermarschaktionen auf Militärstützpunkte, so z.B. an der US-Kaserne Katterbach nahe Ansbach, am Logistikzentrum der Bundeswehr in Erfurt, im thüringischen Ohrdruf gegen den Drohnen-Übungsplatz, der Garnisonsstadt Sennelager und der US-Airbase Ramstein. Der baden-württembergische Ostermarsch beginnt am US-AFRICOM in Stuttgart-Möhringen. Der Berliner Ostermarsch unter dem Motto "Krieg wird gemacht - Wir stellen uns dagegen" führt am Samstag von der Weidendammbrücke zur Neuen Wache. In Duisburg startet die erste Etappe des dreitägigen Ostermarsches Ruhr "NATO und EU-Kriege stoppen, Atomkraft/waffen abschaffen - Für eine zivile EU" zur gemeinsamen Kundgebung mit dem Ostermarsch Rheinland in Düsseldorf. Weitere Ostermärsche lokaler Friedensgruppen finden am Samstag u.a. in Augsburg, Braunschweig, Bremen, Bremerhaven, Ellwangen, Erbach, Erfurt, Erlangen, Flensburg, Fulda, Gießen, Gummersbach, Hannover, Kiel, Leipzig, Mannheim, München, Münster, Rostock, Saarbrücken, Traunstein, Wedel, Wiesbaden, Wismar und Wolfsburg statt. Am Ostersonntag macht der Ostermarsch Ruhr eine Fahrradetappe von Essen nach Bochum. In Bonn findet eine Gesangsdemonstration zu Schauplätzen der früheren Großdemonstrationen statt, in Gifhorn ein interkonfessionelles Friedensgebet. Ostermärsche am Sonntag außerdem in Frankfurt/Oder und Nauen im Havelland. Zum Abschluss am Ostermontag demonstrieren die Initiativen des Netzwerks "atomwaffenfrei.jetzt" an der Atomwaffenbasis Büchel in der Eifel für den Abzug der dort verbliebenen US-Atombomben. Die letzte Etappe des Ostermarsches Ruhr führt von Bochum zur Abschlusskundgebung nach Dortmund. Aus Darmstadt, Gießen, Hanau und Offenbach stoßen Friedensgruppen zur Kundgebung auf dem Frankfurter Römerberg. In Hamburg führt der Ostermarsch zum Friedensfest auf dem Carl-von-Ossietzky-Platz. Der Ostermarsch Sachsen-Anhalt endet mit einer Kundgebung in Wolmirstedt. Weitere Ostermärsche gibt es am Ostermontag im Zeitzer Forst bei Breitenbach, Havixbeck, Kasel, Krefeld, Landshut, Marburg, Müllheim, Nürnberg, Penzberg, Sassnitz auf Rügen sowie im schweizerischen Bern. Die gesamte Terminübersicht, Aufrufe der lokalen Veranstalter und Redebeiträge der Kundgebungen finden sich unter: http://www.friedenskooperative.de/netzwerk/om2014.htm Quelle: Netzwerk Friedenskooperative - Presseerklärung vom 17.04.2014.
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