“70 Jahre danach: Massenmorde an Zwangsarbeitern im Sauerland”Dokumentation über Massaker an Russen und Polen (20.-22. März 1945) und die denkwürdige Geschichte eines "Sühnekreuzes"Insgesamt 208 unschuldige Menschen aus der Sowjetunion und Polen wurden zwischen dem 20. und 22 März im Raum Meschede/Warstein von deutschen Soldaten ermordet. Die willkürlich ausgewählten Opfer waren weibliche und männliche Zwangsarbeiter sowie zwei Kleinkinder. Zu diesem Kriegsendphase-Verbrechen im Sauerland ist jetzt in der Internetreihe des Christine-Koch-Archivs am Museum Eslohe eine 216 Seiten starke Publikation erschienen. Diese Gemeinschaftsarbeit kann jeder kostenlos im Netz abrufen.
Der im Sauerland stationierte Stab der "Division zur Vergeltung" dachte in Kategorien des Rassenkrieges im Osten. Er ließ - wie es hieß "präventiv" - 208 unschuldige Russen und Polen aus Durchgangslagern in der Warsteiner Schützenhalle und Suttroper Schule ermorden und in drei Massengräbern einscharren.
Das Gedenkkreuz war zu diesem Zeitpunkt schon längst durch Äxte und Feuer geschändet worden. Es musste aufgrund großer Feindseligkeit in der katholischen Kleinstadt nur kurz nach seiner kirchlichen Weihe für lange Zeit in ein geheimes Erdgrab versenkt werden. Es folgten erst sehr viel später die Ausgrabungsaktion junger Leute (1964), die sichtbare Aufstellung in einem Kirchenraum (1981) und die - nach langem Ringen der pax christi-Gruppe durchgesetzte - historisch zutreffende "Beschriftung" des Mescheder Sühnekreuzes (1985). Die denkwürdige Geschichte dieses religiösen Mahnzeichens hat Peter Bürger anhand von Archivunterlagen bis weit in die 1980er Jahre nachgezeichnet. Ein Dokumentarteil mit zahlreichen Originalquellen und Zeitzeugenberichten ermöglicht es den Lesern, die Darstellung der beiden Autoren zu überprüfen und sich ein eigenes Bild zu verschaffen. Ohne Kenntnis der Geschichte, so meinen die Herausgeber, fehlt uns eine wichtige Orientierungshilfe zur Gestaltung von Gegenwart und Zukunft. Die kostenlos abrufbare Internetpublikation: Peter Bürger / Jens Hahnwald / Georg D. Heidingsfelder (†): "Zwischen Jerusalem und Meschede". Die Massenmorde an sowjetischen und polnischen Zwangsarbeitern im Sauerland während der Endphase des 2. Weltkrieges und die Geschichte des "Mescheder Sühnekreuzes". (= daunlots. internetbeiträge des christine-koch-mundartarchivs am museum eslohe. nr. 76.) Eslohe 2015. [216 Seiten] Quelle: Christine-Koch-Archiv am Museum Eslohe - Presseinformation. Veröffentlicht amArtikel ausdruckenWeitere Artikel auf der Lebenshaus-WebSite zum Thema bzw. von |
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