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PRO ASYL zum Antirassismus-Tag: Willkommenskultur ist nicht Privatsache

Bund muss lokales Engagement für Flüchtlinge und gegen Rassismus fördern. PRO ASYL und Campact gehen mit einem 400.000 Euro-Programm voran

Im Windschatten der sogenannten Pegida-Demonstrationen nahmen rassistische Hetze und Gewalttaten gegen Flüchtlinge massiv zu. Doch eines gibt Anlass zur Hoffnung: Zehntausende Menschen sagen "Herzlich willkommen - Refugees Welcome!" und setzen sich vor Ort für Flüchtlinge und gegen Rassismus ein. Dieses beeindruckende Engagement verdient Unterstützung und auch staatliche Förderung.

Wir erwarten von der Politik klare Stellungnahmen gegen flüchtlingsfeindliche Äußerungen und Angriffe auf Flüchtlinge und Unterkünfte. Gleichzeitig müssen Ehrenamtliche, die sich bei Bürgerversammlungen gegen rechte Hetze stellen und für eine Willkommenskultur sorgen, unterstützt werden.

PRO ASYL fordert daher, dass Bund und Länder flächendeckende Programme zur Unterstützung der ehrenamtlichen Arbeit mit Flüchtlingen auflegen. Verbale Kritik an den von Pegida und anderen Akteuren geschürten Ressentiments allein genügt nicht. Willkommenskultur ist nicht Privatsache.

Als eigenen Beitrag und als Anregung für die Politik hat PRO ASYL mit Unterstützung von Campact ein Förderprogramm für ehrenamtliches Engagement aufgesetzt. Durch diesen werden die Flüchtlingsräte Berlin, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen bei ihrer Aufklärungs-, Vernetzungs- und Beratungsarbeit gezielt gestärkt.

Das Programm wird Ehrenamtliche durch Schulungen, Materialien, Sensibilisierungsangebote und Beratung beim Aufbau von Infrastrukturen unterstützen. Durch die Einrichtung von Runden Tischen, Konfliktmoderation sowie Informationen über geplante Unterkünfte und Fluchtursachen wird das Programm lokale Willkommenskultur fördern. Hierfür stellt PRO ASYL in den kommenden zwei Jahren 300.000 Euro zur Verfügung, weitere 100.000 Euro kommen von Campact hinzu. PRO ASYL dankt Campact sowie allen Spenderinnen und Spendern, die diese dringend erforderliche Arbeit ermöglichen.

Quelle: PRO ASYL Bundesweite Arbeitsgemeinschaft für Flüchtlinge e.V. - Pressemitteilung vom 20.03.2015.

Veröffentlicht am

22. März 2015

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