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AGDF: Eine Stimme des Friedens muss wieder deutlich hörbar werden

Die evangelische Aktionsgemeinschaft Dienst für den Frieden (AGDF) hat die Bedeutung der Friedensbewegung betont und angekündigt, sich zukünftig wieder verstärkt zu Wort zu melden. "Angesichts einer zunehmenden Militarisierung und einer drohenden Aufrüstung ist es wichtig, dass auch wieder eine laute Stimme des Friedens zu hören ist", machte Jan Gildenmeister, der AGDF-Geschäftsführer, deutlich.

Die USA wollen ihre Atomwaffen in Europa modernisieren und lassen ihre Muskeln an der russischen Grenze spielen, Russland droht gegenüber Dänemark mit dem Einsatz von Atomwaffen, die Bundesregierung will ihre Panzertruppe deutlich vergrößern und Kampfdrohnen kaufen. Das alles sind beunruhigende Zeichen", betont Gildemeister. Dazu passe, dass nach Angaben des Stockholmer Friedensforschungsinstituts SIPRI in vielen europäischen Regionen die Rüstungsausgaben weiter gestiegen seien. "Es ist dringend nötig, dass wieder über Abrüstung und Rüstungskontrolle gesprochen wird", ist Gildemeister überzeugt.

Darum sei es wichtig, dass auch die Friedensbewegung wieder deutlich erkennbar werde, macht der AGDF-Geschäftsführer deutlich. "Der Protest und der Widerstand gegen Krieg und Aufrüstung findet heute vergleichsweise wenig auf der Straße statt", betont Gildemeister. Dennoch sei die Friedensbewegung nach wie vor sehr lebendig und aktiv, gerade auch vor Ort. Eine Schnittstelle zur Politik sei daneben die Lobbyarbeit. "Mit dem Anwachsen von Knowhow in der Friedensbewegung ist auch das Interesse der Politik am Dialog mit Friedensinitiativen gewachsen, was neue Möglichkeiten der politischen Einflussnahme bietet", unterstreicht der AGDF-Geschäftsführer.

Erheblich weiterentwickelt seien zudem Aktivitäten in dem Feld der gewaltfreien Konfliktbearbeitung: Dank Initiativen, die aus der Friedensbewegung hervorgegangen seien und von ihr getragen würden, gebe es den vom BMZ geförderten "Zivilen Friedensdienst", aber auch ein breites Feld anderer Aktivitäten wie der Schutz von Menschenrechtsaktivisten durch Peace Brigades International oder die weltweite Arbeit der Nonviolent Peaceforce. Neben der deutlich gewachsenen Friedens- und Konfliktforschung erstellen Bündnisse der Friedensbewegung wie die "Kooperation für den Frieden" Konzepte, wie aktuelle Konflikte effektiv gewaltfrei bearbeitet werden könnten. Verbunden - und deutlich gewachsen - ist dabei eine Zusammenarbeit mit Partnern in den Krisenregionen.

Das alles gelte es weiter auszubauen und die Friedensbewegung wieder zum festen Bestandteil gesellschaftlicher Diskurse zu machen. Ein Ort dafür soll der kommende Deutsche Evangelische Kirchentag in Stuttgart werden, kündigt Jan Gildemeister an. "Der Stuttgarter Kirchentag soll ja nach dem Willen der Organisatoren zu einem Friedenskirchentag werden. Dies ist ein gutes Zeichen", betont Gildemeister. Die AGDF wie auch zahlreiche andere Organisationen und Verbände wollen im "Zentrum Frieden" in der Friedenskirchengemeinde in Stuttgart während des Kirchentages das breite Spektrum an Friedensarbeit vorstellen und aktuelle friedenspolitische Fragen thematisieren. "In Stuttgart soll es so auch eine starke Stimme für Gewaltfreiheit, Friedenstheologie und Pazifismus geben", unterstreicht der AGDF-Geschäftsführer.

Damit will die AGDF, der derzeit 32 Organisationen angehören, durchaus auch an ihre Traditionen anknüpfen. "1981 gab es im Zusammenhang mit dem Kirchentag in Hamburg die erste größere Friedensdemonstration, im Oktober 1981 hat die AGDF gemeinsam mit der Aktion Sühnezeichen/Friedensdienste (ASF) die erste Großdemonstration der Friedensbewegung in Bonn mit mehr als 300.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmern organisiert. Und wer erinnert sich nicht an die lila Tücher, die in den 80er Jahren das Bild von Kirchentagen bestimmten", meint Jan Gildemeister. Und wie 1981 in Hamburg soll es in Stuttgart mit der Menschenkette für den Frieden während des Kirchentages auch eine Demonstration geben. Gildemeister: "Es ist wichtig, dass wir auf der einen Seite durch Lobbyarbeit, Gespräche mit Politikern und Parteien wie auch in den Medien auf die drohende Gefahr einer weiteren Aufrüstung hinweisen, dass wir aber genauso wieder auf die Straßen gehen, um deutlich zu machen: Wir wollen das nicht!" Und er fügte hinzu: "Die AGDF wird sich zukünftig wieder verstärkt zu Wort melden."

Quelle:  Aktionsgemeinschaft Dienst für den Frieden (AGDF) - Pressemitteilung vom 04.05.2015.

Veröffentlicht am

04. Mai 2015

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