Gestorben: Walter Mossmann, Freund, Wyhl-Aktivist, Liedermacher, Redner, Autor, Journalist, Demokrat & RegisseurVon Axel Mayer Walter Mossmann, unser Freund, Liedermacher, Aktivist, Redner, Autor, Journalist, Regisseur ist am 29.5.2015 in Breisach gestorben. Der erfolgreiche Protest gegen ein AKW im Wyhler Wald wurde von einer wunderbar unterschiedlichen und dennoch passenden Gruppe engagierter Menschen getragen, von Frauen und Männern, Kaiserstühler Winzern, von konservativen Bauern und linksalternativen Freiburger Freaks. Einer dieser (nicht nur damals Aktiven) war unser Freund Walter Mossmann, ein analytisch kluger, scharfzüngiger Redner, Autor, Journalist, Regisseur und Liedermacher der (nicht nur!) bei der Erstellung wichtiger Texte der BI´s (Erklärung der 21 Bürgerinitiativen an die badisch-elsässische Bevölkerung) eine wichtige Rolle spielte. Sein "alemannisch" war manchmal ein wenig holprig, doch wenn es um gute, kluge Texte, Lieder, Reden und Analysen ging, war Walter Mossmann einer der wichtigen "Schreiber und Texter" der damaligen Anti-Atom-Bewegung, nicht nur in Wyhl und Gorleben. Walter war ein "Meister der Wortes" der uns in diesen schwierigen Zeiten fehlen wird. Hier ein Auszug aus einem der vielen Lieder von Walter Mossmann: Die Wacht am RheinIm Elsaß und in Baden Walter Mossmann projizierte die Idee vom Dreyeckland ("es hat keine Grenzen sondern fließende Übergänge") auch auf die damals real existente und am schärfsten bewachte Grenze Europas, den Eisernen Vorhang, der an der Elbe die BRD von der DDR trennte, also auch Gorleben von Morsleben. In seinem im deutschen Sprachraum weithin bekannten gewordenen "Lied vom Lebensvogel" sang er schon 1978: "Da, wo die Elbe rauskommt aus dem Zaun, der unter Strom steht und schießt, Gerade das Lied vom Lebensvogel ( hier auf youtube ) war eine große Ermutigung für die Umweltbewegung, die berühmte "kurze Rast im quellenkühlen Tal" auf dem langen Weg in eine nachhaltige Zukunft. Walter war ein kritischer Demokrat und undogmatischer Linker, dem alle "ismen" und insbesondere der Antisemitismus zutiefst zuwider waren. Er zeigte Rudi Dutschke den Wyhl-bewegten Kaiserstuhl, erinnerte an den von US-Konzernen gesteuerten Umsturz 1973 in Chile und sang das UNRUHIGE REQUIEM für unseren in Nicaragua ermordeten Freiburger Freund Tonio Pflaum. Die Umweltbewegung und die sozialen Bewegungen haben einen angenehm-unbequemen Freund und Mitstreiter verloren. Axel Mayer ist Geschäftsführer des BUND Regionalverband Südlicher Oberrhein & ehemaliger Wyhl-Aktivist Quelle: Mitwelt.org Weblinks:
Veröffentlicht amArtikel ausdruckenWeitere Artikel auf der Lebenshaus-WebSite zum Thema bzw. von |
|