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Entwicklungshilfe für Konzerne

Menschenrechtsorganisation kritisiert boomende Kooperation mit Agrarkonzernen

Anlässlich der heutigen Ausstrahlung des Berichts "Hungrig nach Profit: Wem dient die deutsche Entwicklungshilfe?" der WDR-Sendereihe die story sieht die Menschenrechtsorganisation FIAN Handlungsbedarf beim Entwicklungsministerium.

Die Deutsche Investitions- und Entwicklungsgesellschaft (DEG), ein Tochterunternehmen der deutschen Staatsbank KfW, hat in Sambia mehrfach den Agrarkonzern Zambeef mit Krediten im Gesamtwert von etwa 25 Millionen Euro versorgt. Der Konzern hat mittlerweile über 100.000 Hektar Land in Sambia aufgekauft. In mehreren Gegenden wurde von Landkonflikten mit der lokalen Bevölkerung berichtet. Nach der Besichtigung einer Farm in der Provinz Mpongwe suchte FIAN Mitte 2014 das Gespräch mit der in Köln ansässigen Bank. Diese blockte jeglichen Informationsaustausch über Landkonflikte mit Verweis auf Vertragsbestimmungen ab. Auch ein Gespräch mit der Bank im Entwicklungsausschuss des Parlamentes brachte keinerlei relevante Informationen.

Ein ähnliches Bild bietet die strategische Partnerschaft des Entwicklungsministeriums mit der deutschen Agrarindustrie, die German Food Partnership. Informationen werden der Öffentlichkeit vorenthalten und Interessenskonflikte der Agrarkonzerne werden nicht untersucht. "Die Kooperation mit Agrarkonzernen ist gekennzeichnet von einem hohen Maß an Intransparenz", so Herre, Agrarreferent von FIAN. "Und auch der entwicklungspolitische Nutzen muss bezweifelt werden."

Letztes Jahr hatte FIAN zusammen mit einem breiten Bündnis zivilgesellschaftlicher Organisationen über 65.000 Unterschriften gegen diese Art der Entwicklungshilfe gesammelt. Die neuen Berichte bestätigen die 65.000 UnterstützetInnen der Petition. "Es zeigt sich, dass unsere Kritik an dieser Ausrichtung der Entwicklungshilfe hoch berechtig ist.", so Herre weiter. "Im Falle der DEG erwarten wir, dass die Handhabe zu Landkonflikten und menschenrechtlich problematischen Aspekten finanzierter Agrarkonzerne transparent gemacht wird."

Weiterführende Informationen:

Quelle:  FIAN Deutschland - Pressemitteilung vom 07.09.2015.

Veröffentlicht am

07. September 2015

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