Kommentar zur Präsidentschaftswahl in den USAVon Clemens Ronnefeldt Die Wahl von Donald Trump zum 45. Präsidenten der USA wurde heute Morgen von vielen Politikern als "Überraschung" kommentiert - sie kam allerdings nicht aus dem "Nichts". Offenbar zogen viele Wählerinnen und Wähler in den USA das Risiko Donald Trump mit Ängsten und Hoffnungen auf einen Neuanfang einem "Weiter-so-wie-bisher" mit einer eher berechenbaren Hillary Clinton und deren großer Nähe zum US-Establishment samt Finanzmärkten und Rüstungsindustrie vor. Die USA sind mit rund 17 Billionen US-Dollar verschuldet, haben zwei Kriege in Afghanistan und Irak verloren, die Löhne sind real niedriger als in den 70ger Jahren des letzten Jahrhunderts, die Sicherheitslage in vielen US-Städten hat sich dramatisch verschärft. Seit dem Jahr 2012 kamen auf jede weltweit durch Terror getötete Person mit US-Staatsbürgerschaft im gleichen Zeitraum rund 1.000 getötete Personen mit US-Staatsbürgerschaft durch Schusswaffen in den USA, im Schnitt mehr als 31.000 Menschen jedes Jahr seit 1968. Waffengewalt in Amerika: Die ernüchternde Sprache der Zahlen . Falls Donald Trump seine Ankündigungen wahr macht, ist mit Folgenden zu rechnen: Innenpolitisch:
Sollte Donald Trump insbesondere die ersten beiden Punkte - Mauerbau und Rückführung - Außenpolitisch:
Die Europäische Union wird sich stärker von den USA distanzieren. Verhandlungen wie bisher zwischen der Obama-Regierung und der EU, bei denen beide ökonomischen Schwergewichte - oft auf dem Rücken anderer - einen Interessenausgleich suchten, werden vermutlich der Vergangenheit angehören. Es ist zu hoffen, dass mit der Wahl von Donald Trump die TTIP-Verhandlungen endgültig beendet werden. Um die Situation im Nahen und Mittleren Osten nicht weiter eskalieren zu lassen, ist die EU gut beraten, wenn sie gemeinsam mit Iran möglichst bald Vorkehrungen trifft, den einzigen "Vernunft-Anker" in der Region - das Atomabkommen mit Iran - nicht zu verlieren. Clemens Ronnefeldt ist seit 1992 Referent für Friedensfragen beim deutschen Zweig des Internationalen Versöhnungsbundes . FußnotenVeröffentlicht amArtikel ausdruckenWeitere Artikel auf der Lebenshaus-WebSite zum Thema bzw. von |
|