Paul Schobel: “Kapitalismus ist Sünde”Zusammenfassung des Vortrags von Paul Schobel bei der von Lebenshaus Schwäbische Alb veranstalteten Tagung "’We shall overcome!’. Gewaltfrei für die Vision einer Welt ohne Gewalt und Unrecht. Drei biographische Zugänge" am 14.10.2017 in GammertingenVon Paul Schobel, Betriebsseelsorger i. R. Herkunft und KindheitKurz vor Kriegsbeginn 1939 bin ich in Rottweil als ältestes von sechs Geschwistern geboren und im benachbarten Dietingen aufgewachsen. Vater war Waldarbeiter und betrieb eine kleine, gepachtete Landwirtschaft, die Mutter musste sehr früh "in Stellung" und arbeitete dann in der Rottweiler "Pulverfabrik", bis die Kinder kamen. Diese Munitionsfabrik im Neckartal war während des Krieges mit Fangseilen überspannt und wurde bei Bombenangriffen vernebelt. In Dietingen befand sich eine Flakstellung. Was Armut bedeutet, habe ich früh erfahren, aber hungern mussten wir nicht. Der Krieg war in meiner Kindheit die pure "Normalität": durchziehende Einheiten, Kriegsspiele. JaBos bei der Feldarbeit, Bombenalarm, die Nächte oft im "Gewölbten Keller". Getroffene Bomber warfen im Feld ihre Last ab. Abschuss eines britischen Jägers über der Gemarkung. Der Vater war als Waldarbeiter "unabkömmlich", wurde aber noch zum "Volkssturm" einberufen. Der Bürgermeister in Dietingen war überzeugter Nazi und floh wenige Tage vor dem Einmarsch der Franzosen. So wurde zum Glück die vorbereitete Panzersperre nicht geschlossen und die Gemeinde gewaltlos übergeben. Bei uns waren dann jahrelang französische Soldaten im Haus. Aufgrund eines Waffenfundes im Wald wurde mein Vater abends von der französischen Militärpolizei abgeholt und sollte standrechtlich erschossen werden. Offensichtlich war es wohl auch der Intervention des Ortspfarrers zu verdanken, dass dies nicht geschah und er nach vier Wochen wieder freigekommen war. Es war eine schöne, behütete Kindheit, wenn auch ärmlich, einfach, streng, autoritär. Schulischer Werdegang (1945 - 1958)Ich wurde 1945 in die Zwei-Klassen-Volksschule eingeschult. Das ganze Dorf war streng katholisch geprägt, der Glaube sehr angstbesetzt und leistungsbetont. Die Kirche war "Taktgeber" im Dorf, täglicher Gottesdienst, wöchentliche Beichte. Der strenge, autoritäre Pfarrer "entdeckte" mich in der 4. Klasse, gab mir unter Beschimpfungen und Schlägen Latein-Unterricht und wollte mich in ein Knaben-Internat überstellen. Die waren zum Glück schon alle ausgebucht. Also besuchte ich von 1950 bis 1954 (an der Seite von Erwin Teufel) als "Fahrschüler" das Rottweiler "Albertus-Magnus-Gymnasium". Das gab Probleme: Nach der Schule Mitarbeit auf Feld und Hof und bei der "Darlehenskasse": Getreide reinigen, beizen, Kunstdünger verkaufen. Später habe ich noch ohne Führerschein halbe Nächte lang mit dem Traktor der Darlehenskasse Wiesen gemäht. Ergebnis fast Jahr für Jahr: "Versetzung gefährdet". Ich habe schon in frühen Jahren erfahren, was "Existenzkampf" bedeutet. Zumal ich in der Schule auch fast immer der Jüngste, der Kleinste, der Schwächste und eben ein Dorfjunge war. Meine Mutter traute sich, im "Bischöflichen Konvikt" vorstellig zu werden. In diesem Internat werden die "Zöglinge" die letzten vier Jahre am "Albertus-Magnus-Gymnasium" zum Abitur geführt. Bedingung zur Aufnahme: Das "Landexamen" - fast ein Wunder, dass ich dieses tatsächlich schaffte. Im Mittelpunkt der Konvikts-Erziehung stand natürlich die "Berufung", der Weg zum Priestertum, doch ohne wirklichen Dialog oder gemeinsames, offenes Ringen um den Glauben. Dieses Thema war für mich sehr angstbesetzt: Wer diesen Weg nicht wählt oder schafft, muss später die Internats-Kosten zurückbezahlen. Dazu kam der psychische Druck seitens des Heimatpfarrers, der Kirchengemeinde und auch die Erwartung meiner Eltern. Schulisch ging es um den rein werkzeuglichen Umgang mit den alten Sprachen. Was wir lasen, übersetzten und aufnahmen wurde nicht diskutiert. Das "Dritte Reich" hatte offensichtlich auch nie stattgefunden. Alle menschlichen und familiären Erfahrungen in der Kriegs- und Nachkriegszeit waren kein Thema. Ebenso wenig wie Ökonomie und Politik. Am meisten prägte mich der "Bund Neudeutschland" (ND), dem man freiwillig angehören durfte. Eine stark von den Jesuiten und der "Jugendbewegung" geprägte Organisation. Im Mittelpunkt die Bibel, eine lebendige Liturgie und vor allem: Politik und Gesellschaft. Die "Heimabende" im Konvikt haben mich in Gemeinschaft mit Gleichgesinnten aufgeschlossen für die Welt von heute. Theologie in Tübingen und Innsbruck 1958-1962Nach dem Abitur entschied ich mich voller Zweifel und Ungewissheit für das Studium der Theologie in Tübingen und wechselte mit den meisten aus meiner Klasse ins "Hochschulkonvikt", nämlich das Wilhelmstift in Tübingen. Manche Profs warteten nur auf die Neuzugänge, um sie z.B. mit den Abgründen der Kirchengeschichte zu konfrontieren. Da wurde uns bald klar, auf welch dünnem Eis wir uns bewegen. Wissenschaftliches Arbeiten war nie mein Ding. Mir war das alles viel zu lebens- und praxisfern. Das "Freisemester" in Innsbruck (Karl Rahner!) nützte ich mehr zum Studium der "Weltanschauung", nämlich der Bergsteigerei. Zurück in Tübingen ging es nun rasch aufs Examen zu. Ich erinnere mich, dass ich im Schlussexamen meine Arbeit in Moraltheologie über "Sonntagarbeit" geschrieben habe. Außerhalb des Stoffplans hatte der Professor dieses Thema zur Auswahl angeboten, weil die Baienfurter Papierfabrik in diesen Tagen rund um die Uhr zu arbeiten begonnen hatte. Unvergessen bleibt mir auch zuvor ein Betriebsbesuch bei Daimler in Sindelfingen, wo ich den Anschluss zur Gruppe verlor: Ich schaute einem Monteur zu, bei dem am Fließband die falschen Reifen angekommen waren, und der völlig verzweifelt versuchte, im Takt zu bleiben. Priesterseminar Rottenburg 1962-1963Trotz schwerer innerer Zweifel ließ ich mich 1962 ins Rottenburg Priesterseminar aufnehmen: Uniformierung, klösterliche Disziplin. Strenge Gebetszeiten. Vorlesungen im Haus, Katechetische Übungen, Übungspredigten. Hier war man hermetisch gegen die Außenwelt abgeschirmt: Spaziergänge nur zu zweit zu fest bestimmten Zeiten. Eine Tageszeitung fürs ganze Haus, Radio und Tonbandgeräte verboten. Fernsehen gab`s nur zur Eröffnung des Konzils. Es bildete sich ein enormer Widerstandsgeist gegen den damaligen Regens und das ganze System. Nun kamen nacheinander die einzelnen Weihen. Mit der Weihe zum "Subdiakon" geht man die Verpflichtung zum Zölibat ein. Am 20. Juli 1963 wurde ich im Rottenburger Dom zum Priester geweiht und feierte eine Woche später meine "Primiz" in Dietingen. Vikariat (1963-1966)Nach Aushilfs-Vikariaten in Unterjettingen und Ehningen wurde ich Vikar in Böblingen - mit 24 Jahren noch so jung, dass ich immer wieder für den "Oberministranten" gehalten wurde. Zum Glück ein Chef, der dem Konzil vorauseilte, und ein Mit-Vikar aus meinem eigenen Weihekurs. Wir verfolgten täglich den Fortgang des II. Vatikanischen Konzils in Rom. Schwerpunkt war die Jugendarbeit und der Religionsunterricht in der Kaufmännischen Berufsschule. In diesem Zusammenhang traf ich erstmals auf die "Christliche Arbeiterjugend" (CAJ), eine internationale christliche Jugendorganisation. Es gelang uns, im Bezirk und in der Stadt Böblingen Gruppen zu bilden. 1965 Versetzung nach Wasseralfingen, das traf mich sehr schmerzlich. Aus der "Diaspora" in eine sehr katholisch geprägte Stadt. Doch auch dieser Ort war ja stark von der Industrie bestimmt, in diesem Fall von der Schwerindustrie und dem Maschinenbau. CAJ-Kaplan in Wernau (1966-1972)(…) Betriebsseelsorger in Böblingen (1973-1992)(…) Fachbereichsleiter der Betriebsseelsorge (1992-2008)(…) Stationen der Bekehrung"Bekehrung" in der CAJNachdem ich als Jugendpfarrer für die arbeitende Jugend CAJ ins Bischöfliche Jugendamt nach Wernau entsandt worden war, wurde ich knallhart mit der Situation der "Lehrlinge" von damals konfrontiert: Ausbeutung, Abhängigkeit, schlechte berufliche Bildung. Ich betreute Gruppen der CAJ und einzelne Jugendliche in der ganzen Diözese. Sie wurden regelmäßig zu Schulungen eingeladen. Die CAJ - damals noch sehr harmonistisch ausgeprägt - veränderte sich im Zuge der 68-er Jahre und wurde sehr politisch. Vor allem im Kampf um ein neues Berufsbildungsgesetz und der Drohung der Arbeitgeberverbände, Ausbildung zu verweigern, was tatsächlich auch teilweise geschah (Facharbeitermangel der 80er Jahre). Die CAJ wandte sich nun stark dem Betrieb zu, dorthin, wo die Konflikte entstehen und ausgetragen werden. Sie suchte die Nähe zu Gewerkschaften, mit Über die CAJ-Methode des "Lebendigen Evangeliums" las ich selbst die Bibel neu und ganz anders und entdeckte sie als politisches Buch: Kein Parteiprogramm, aber Positionspapier. Die CAJ-Kapläne in Deutschland begegneten der lateinamerikanischen "Theologie der Befreiung" und der dortigen Kirche der Armen. Zu dieser Zeit saß die Nationalleitung der CAJ in Brasilien in den Gefängnissen der Militär-Junta. Es kam international zu Protesten. Ich selbst führte eine Demonstration in Stuttgart an. Großen Wirbel verursachte die schon legendäre "Backstein-Aktion": Ein Backstein wurde per Paket an den brasilianischen Botschafter nach Bonn geschickt mit dem Hinweis: "Seien Sie froh: Dieser Stein kommt noch per Post, er könnte morgen durch ihr Fenster fliegen, wenn die CAJ in Brasilien nicht sofort freigelassen wird". Alle Jugendlichen, die unterzeichnet hatten, wurden in ihren Heimatregionen vor Gericht zitiert. Die Eltern fanden das gar nicht so toll! Ohne CAJ wäre die biblische Botschaft für mich eindimensional geblieben. Bekehrung durch den Auftrag "Beratung von Kriegsdienstverweigerern"Vermehrte Anfragen von jungen Männern, die "angeblich aus Gewissensgründen den Wehrdienst verweigern", veranlassten 1970 den damaligen Bischof, mich als Jugendpfarrer zusätzlich mit der Beratung von Kriegsdienstverweigerern zu beauftragen. Für mich völliges Neuland. Die Wiederbewaffnung war nie mein Thema gewesen, der "Kalte Krieg" Realität. Doch die jungen Leute haben mich in wenigen Jahren zum Pazifismus bekehrt. Ich war sicher bis zu 200 Mal als kirchlicher Beauftragter mit den jungen Männern vor den Prüfungsinstanzen. Was sie an Demütigung erfahren mussten, ist unbeschreiblich. An der Gewissensentscheidung der jungen Männer, um die wir gemeinsam gerungen haben, ist meine eigene Gewissensentscheidung gewachsen: Nie wieder Krieg! Dieser Auftrag führte zu schweren Konflikten mit dem Bischof und meinen Vorgesetzten, die mich fast das Amt gekostet hätten. "Beratung" sei immer "neutral", hieß es. Daran habe ich mich nie gehalten. Ich stellte darüber hinaus zu meiner Entlastung den allerersten Zivi im Jugendhaus ein und beauftragte ihn verbotener Weise mit der Erstberatung von Kriegsdienstverweigerern. Wir schickten Infos und Plakate an die Gymnasien im Land: "Da gibt’s nur eins: Sag Nein"! Einmal mehr saß ich dann meinem Bischof gegenüber, der zornig auf dem Tisch haute. Überlebt! Dass nun auch die kath. Kirche Kriegsdienstverweigerer berät und als Anwältin des Gewissens begleitet, geriet hier und bundesweit zum Politikum. Vorträge, Podien, Erklärungen. Daraus resultierend Anfeindungen, Verleumdungen. Ich war längst schon im Visier des MAD (Militärischer Abschirmdienst) und des Verfassungsschutzes geraten. Doch die Beratungsstellen vernetzten sich bundesweit. Hier hatte ich längst mit dem Aufbau eines Berater-Teams begonnen, das mich auch selber stützte, um all den Anfechtungen standzuhalten. So hatte ich nun gleich zwei, sehr konfliktträchtige Aufgabengebiete zu bearbeiten. Das zwingt zu vertiefter Auseinandersetzung und theologischer Fundierung, aber auch zum ständigen Zwang, sich erklären und rechtfertigen zu müssen. 1972 wurde ich vom "Nationalkongress" der CAJ zum National-Kaplan in Essen gewählt, aber von der Deutschen Bischofskonferenz - ohne Begründung - nicht ernannt. Ich bin mir ziemlich sicher, dass der Verfassungsschutz seine Finger im Spiel hatte. Es war die Zeit der sog. "Regel-Anfragen" im gesamten Öffentlichen Dienst. Die Kirche hat da sicher mitgespielt. Eine schwere, persönliche Krise war die Folge. Ich verweigerte dem Bischof den Gehorsam und war nicht bereit, eine Pfarrei zu übernehmen. Einige CAJ-Kapläne in anderen Diözesen waren auf dem Weg, nach französischem Vorbild ganz als "Arbeiterpriester" in die Arbeitswelt einzutauchen. Ihnen wollte ich mich anschließen. Ein Glücksfall, dass im Herbst 1972 die "Pastoralkonferenz Kirche-Arbeitswelt" von meinem Konflikt erfuhr. Vom Bischof bereits für den Auftrag auf Bundesebene freigestellt, forderte diese Konferenz meine Berufung zum "Industriepfarrer" im Raum Böblingen-Sindelfingen. Hintergrund war die Unzufriedenheit der Seelsorger darüber, dass die Arbeitswelt "Niemandsland" der Pastoral geblieben ist. So wurde ich als Betriebsseelsorger sozusagen "freigepresst". Bekehrung im BetriebAn Weihnachten 1972 war es dann soweit, dass ich wieder an meiner alten Vikarsstelle in Böblingen aufmarschierte und wenig später beim Daimler am Fließband - zunächst unerkannt - gearbeitet habe. Nun erlebte ich Schicht-, Akkord- und taktgebundene Arbeit am eigenen Leib. Die ganze Gespaltenheit des ArbeiterInnen-Lebens. Sie "vertagen" ihr Leben in die spärlichen Freiräume: Feierabend, Wochenende, Urlaub, Rente. Ihre Arbeit ist vertane Zeit. Ich habe sechs Arbeitseinsätze absolviert. Sie waren für mich "Intensivstationen" des Glaubens. In den ersten Jahren der Betriebsseelsorge war ich nur von Gegnern umzingelt: Das Bistum hatte meiner Freistellung nur widerwillig stattgegeben. Die weitgehend bürgerlichen Kirchengemeinden verstanden überhaupt nicht, was dieser Einsatz sollte. Die Arbeitgeber reagierten äußerst allergisch. Kaum zu fassen: Die Gewerkschaften, allen voran die IG Metall, bekämpften mich anfangs offensiv. Sie wussten, dass die Kirche ihre eigene Soziallehre nicht lebte und witterten eine Finte: Wahrscheinlich geht es der Kirche um die Kirchensteuer, die CDU oder gar die "Christliche Gewerkschaft". Ich begann, Menschen aus der Arbeitswelt in Gruppen, Kreisen, Initiativen zusammenzuführen und nach und nach eine eigene "Arbeitergemeinde" aufzubauen, auch mit eigenen, sehr lebensnahen und kommunikativen Gottesdiensten. Wichtig waren die großen Arbeitskämpfe mit Streik und Aussperrung. Vor allem auch der erbitterte Kampf um die Einführung der Sonntagsarbeit bei IBM - nicht aus technischen, sondern betriebswirtschaftlichen Gründen. Vor allem diese Auseinandersetzungen um Einkommen und Arbeitszeit haben dann Betriebsseelsorge und Gewerkschaften zusammengeschweißt, so dass sie inzwischen verbindliche Partner geworden sind. Als dann die Massenarbeitslosigkeit auch hierzulande anschwoll, reputierte die Betriebsseelsorge endlich auch in der Kirche und führte nach vielen Jahren zu einem hohen Maß an Akzeptanz und zum Ausbau der Betriebsseelsorge-Stellen, deren Leitung ich im Jahre 1993 schweren Herzens übernahm. Denn nun ging es vor allem um Strukturen, Sparmaßnahmen und Konzeptionen. Ich versuchte, den Betriebsseelsorgern vor Ort den Rücken freizuhalten und sie anzuleiten und zu begleiten. Niederlagen und Erfolge:
Neue, schwere Herausforderungen
Was hält und trägt mich?
Vision?
Paul Schobel, Jg. 1939, studierte Katholische Theologie in Tübingen und Innsbruck und wurde 1963 zum Priester geweiht. 1966 ernannte ihn der Bischof zum Jugendpfarrer der Christlichen Arbeiterjugend CAJ in der Diözese Rottenburg-Stuttgart. Gleichzeitig wurde er auch mit dem Aufbau einer ersten "Beratungsstelle für Kriegsdienstverweigerer" beauftragt. In beiden Arbeitsfeldern arbeitete er heraus, wie politisch die Botschaft Jesu ist, und wie sehr Glaube und Politik zusammengehören. 1972 wurde er zum Bundeskaplan der CAJ gewählt, doch von der Deutschen Bischofskonferenz aufgrund seines politischen Engagements abgelehnt. Nach langen und heißen Konflikten wurde er "Industriepfarrer" im Raum Böblingen/Sindelfingen, arbeitete als Priester immer wieder auch für längere Zeit in größeren und kleineren Fabriken, unter anderem bei Mercedes-Benz oder IBM am Fließband. 1987 konnte auf seine Initiative hin in Böblingen das "Arbeiter- und Arbeitslosenzentrum" eröffnet werden. Von 1991 bis 2008 leitete er das inzwischen zehnköpfige Team der Betriebsseelsorge in seiner Diözese. Im SWR ist er regelmäßig mit sozialkritischen Beiträgen zu hören.
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