Desinformation über den Krieg in JemenViele Medien beschönigen die Rolle der USA und übertreiben den Einfluss des Irans.Von Urs P. Gasche In jüngster Zeit hört und liest man in vielen Medien immer wieder die beiden fragwürdigen Informationen: 1. "In Jemen kämpft eine von Saudi-Arabien angeführte Koalition gegen Huthi-Rebellen, die vom Iran unterstützt werden." Häufig ist auch von einem "Stellvertreterkrieg" zwischen Iran und Saudi-Arabien die Rede. Damit entsteht der falsche Eindruck, der Iran hätte auf den grausamen Krieg bisher einen vergleichbaren Einfluss gehabt wie Saudi-Arabien. Tatsächlich aber kann der Iran die Huthis wenig unterstützen: Auf dem Landweg überhaupt nicht, mit Flugzeugen ebenfalls nicht, und den Zugang zu den Häfen haben die Saudis vom Meer her blockiert. Selbstverständlich ist der Schmuggel ein gutes Geschäft. Die Huthis konnten sogar vereinzelte Raketen auf Saudi-Arabien abfeuern. 2. "Die USA üben jetzt Druck auf Saudi-Arabien aus, die Bombardierung Jemens zu beenden und Friedensgespräche aufzunehmen." Hier kann gleich zweifach eine falsche Wahrnehmung entstehen:
Tatsächlich aber konnten die Saudis die intensiven Angriffe in Jemen nur durchführen, weil ihnen die USA logistische Hilfe boten, unter anderem mit Satellitenaufklärung, und weil die USA die saudischen Bomber in der Luft regelmäßig auftankten. Abgesehen davon liefern die USA an Saudi-Arabien das halbe Waffenarsenal einschließlich Ersatzteile. Die USA bilden das saudische Militär auch aus. Erst vor wenigen Tagen gaben die USA bekannt, wenigstens das Auftanken einzustellen.
Quelle: Infosperber.ch - 21.11.2018. Veröffentlicht amArtikel ausdruckenWeitere Artikel auf der Lebenshaus-WebSite zum Thema bzw. von |
|