Zum Schweigen bringenVon Ulrich Bausch In der Reutlinger Volkshochschule wird eine Ausstellung massiv angefeindet, die Flucht und Vertreibung der Palästinenser behandelt. Der Vortrag des Journalisten Andreas Zumach dort sollte verhindert werden. Der Autor dieses Beitrags leitet die Volkshochschule, er sieht die Meinungsfreiheit in der Israeldebatte in Gefahr. Andreas Zumach ist ein exzellenter Journalist und ein Ausnahmetalent in der Erwachsenenbildung. Er arbeitet überwiegend von Genf aus, als UNO-Berichterstatter für viele Medien, und er ist seit Jahrzehnten gern gesehener Gast in Volkshochschulen und anderen Einrichtungen der Erwachsenenbildung, denn er besitzt die seltene Fähigkeit, komplexe Sachverhalte ohne Vereinfachung verständlich zu machen. Obwohl er hohe Anerkennung genießt, wurde Zumach im Dezember 2018 von der Evangelischen Erwachsenenbildung (EEB) Karlsruhe ausgeladen, für die er den Vortrag "Israels wahre und falsche Freunde" halten sollte. Der zuständige Dekan Thomas Schalla teilte ihm mit, die Veranstaltung könne aufgrund von "Irritationen verschiedener Art" nicht stattfinden. Solange Rosenberg von der Jüdischen Kultusgemeinde Karlsruhe hatte bei der EEB interveniert, denn Zumach sei bereits mit israelfeindlichen Äußerungen aufgefallen. Andreas Zumach intervenierte sofort seinerseits, und in der Folge willigte Solange Rosenberg ein, alle Anschuldigungen schriftlich zu widerrufen. Doch trotz schriftlicher Unterlassungserklärung blieb Dekan Schalla bei seiner Absage. Karlsruhe ist kein Einzelfall. Auch in Reutlingen gab es massive Proteste gegen einen Vortrag von Andreas Zumach und gegen die Ausstellung "Nakba - Flucht und Vertreibung der Palästinenser 1948" in der dortigen Volkshochschule. Obwohl diese Ausstellung von zahlreichen Prominenten empfohlen wird, vom ehemaligen Landesbischof der evangelischen Kirche Eberhard Renz, von dem deutsch-französischen Politologen Alfred Grosser, von Norbert Blüm oder dem Tübinger Politologen und Nah-Ost-Kenner Peter Pawelka, wird immer wieder gefordert, die Ausstellung dürfe nicht gezeigt werden. Bärbel Illi, Vorsitzende der Deutsch-Israelischen Gesellschaft (DIG), schrieb an die Landesregierung und an die Stadt Reutlingen, die Ausstellung sei Teil der Kampagne der Boykott-, Desinvestitions- und Sanktionsbewegung (BDS) und Andreas Zumach ein antiisraelisch agierender Referent. >>> Weiterlesen Quelle: KONTEXT:Wochenzeitung - 13.02.2019. Weblinks:
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