Wenn Gold Gewalt und Elend schafftpax christi präsentiert Kurzfilm zur katastrophalen Lage der Menschenrechte beim Goldabbau im Kongo"Es kann nicht angehen, dass in Deutschland Gold verarbeitet wird, an denen das Blut von Kindern aus der DR Kongo klebt", beklagt Jean Djamba, der Sprecher der pax christi-Kommission Solidarität mit Zentralafrika. Er erläutert: "Die Demokratische Republik Kongo verfügt über immense und wichtige Bodenschätze, unter anderem Gold. Doch dieses Gold bringt vielen Gewalt und Elend. Trotz oder gerade wegen des enormen Ressourcenreichtums der DR Kongo lebt ein großer Teil der Bevölkerung in unvorstellbarer Armut. Wegen der sehr prekären Lebensbedingungen sind vor allem viele Kinder ohne Zukunftsperspektive und sind gezwungen, in Minen zu arbeiten, statt zur Schule zu gehen. Die Arbeitsbedingungen dieser Kinder sind grausam. Mit dem Film ‚Wenn Gold Gewalt und Elend schafft’ informiert pax christi über die katastrophale Situation der Mädchen und Jungen genauso wie der Erwachsenen im Goldabbau." Jean Djamba schildert die politischen Zusammenhänge: "Genauso wie bei den Erwachsenen sind Arbeitsunfälle mit schweren Verletzungen und Todesfolgen in den schlecht gesicherten Minen häufig. Beim Abbau von Rohstoffen in der DR Kongo wird grundlegend und systematisch gegen grundlegende Bestimmungen der UN-Kinderrechtskonvention, der Normen der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO), gegen die OECD-Richtlinien für multinationale Unternehmen und andere Normen verstoßen. Die Problemlage ist seit langem bekannt. Umso skandalöser ist es, wie die nationalen und internationalen Akteure zusehen und über das allgemeine Lamentieren nicht hinauskommen. Angesichts eines allgegenwärtigen Staatszerfalls in der DR Kongo sind die internationalen und teilweise völkerrechtlich bindenden Normen dort nur schwer durchsetzbar bzw. justitiabel. Hinzu kommt, dass der Kleinbergbau, wie er im Film gezeigt wird, für Millionen von Menschen die Überlebensgrundlage darstellt. Auf internationaler Ebene gibt es einige wichtige Ansätze, wie den amerikanischen Dodd-Frank Act und die EU-Verordnung für Konfliktmineralien. Ziel dieser Verordnungen ist es, die menschenrechtliche Verantwortung in der gesamten Lieferkette vom Abbau der Rohstoffe bis zum Endprodukt zu verankern." Was tut die deutsche Bundesregierung?Im deutschen Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung wird derzeit an einer nationalen Gesetzesvorlage zu Konfliktmineralien gearbeitet. Das im Film genannte Bundesamt für Geowissenschaften und Rohstoffe hat ein Zertifizierungssystem für Coltan entwickelt und im Osten des Kongo eine Reihe von Minen und deren Handelswege bis hin zu den Weltmärkten zertifiziert. Wichtig ist zum einen, dass alle internationalen Akteure - inklusive die ostasiatischen Rohstoffimporteure - Verantwortung für die menschenrechtlichen Dimensionen in der gesamten Wertschöpfungskette der Rohstoffe übernehmen. Zum anderen müssen aber auch auf nationaler Ebene effiziente Rechtsmittel entwickelt werden, um die weiterverarbeitende Industrie haftbar zu machen. Was können Sie tun?Die pax christi-Kommission "Solidarität mit Zentralafrika" bietet ihre Unterstützung und Mitwirkung bei der Organisation lokaler Veranstaltungen zu der menschenrechtlichen Dimension von Rohstoffexporten aus der DR Kongo an. Dabei können Sie den Film gerne einsetzen. Informationen: Den Film können Sie hier anschauen Den Kurzfilm "Wenn Gold Gewalt und Elend schafft" zum Goldabbau im Südkivu präsentiert die pax christi-Kommission "Solidarität mit Zentralafrika" gemeinsam mit "Eirene Grands Lacs" und dem "Burundischen Pressehaus". Dramatische Bilder machen die extrem schwierigen Bedingungen des Kleinbergbaus ("artisanaler" Bergbau) deutlich: Die harte Arbeit im schlecht gesicherten Abbau über und unter Tage, Kinderarbeit, Prostitution und Gewalt von Milizen, sowie die Probleme des unkontrollierten Schwarzmarktes, über den das Gold von skrupellosen Geschäftemachern auf den Weltmarkt geschleust wird. Ein Film von EIRENE und pax christi in Zusammenarbeit mit dem Maison de la Presse du Burundi A Film by EIRENE and pax christi in partnership with Maison de la Presse du Burundi Une production de EIRENE et pax christi en collaboration avec la Maison de la Presse du Burundi Hier finden Sie weitere Informationen:Die Kommission stellt eigenes und in Zusammenarbeit im Ökumenischen Netz Zentralafrika (ÖNZ) erstelltes Informationsmaterial zur Verfügung, das Sie auf paxchristi.de finden:
Quelle: pax christi Deutschland - Pressemitteilung vom 20.02.2019. Veröffentlicht amArtikel ausdruckenWeitere Artikel auf der Lebenshaus-WebSite zum Thema bzw. von |
|