Lebenshaus Schwäbische Alb - Gemeinschaft für soziale Gerechtigkeit, Frieden und Ökologie e.V.

Ihre Spende ermöglicht unser Engagement

Spendenkonto:
Bank: GLS Bank eG
IBAN:
DE36 4306 0967 8023 3348 00
BIC: GENODEM1GLS
 

Start der Ostermärsche 2019 - Friedensbewegung fordert Abrüstung, Verbot der Atomwaffen und Stopp der Rüstungsexporte

Von Gründonnerstag bis Ostermontag gehen 2019 in mehr als 100 Städten Menschen für Frieden auf die Straße. Im Rahmen der traditionellen Ostermärsche fordern die Ostermarschierer*innen insbesondere eine Abkehr von den Aufrüstungsplänen, die Abschaffung der Atomwaffen und ein Ende der deutschen Rüstungsexporte.

Interesse an Ostermärschen steigt kontinuierlich

"Die Ostermärsche sind eine lebendige Tradition. Auch 2019 finden wieder mehr Aktionen als im Vorjahr statt. Dieser Trend setzt sich mittlerweile seit einem halben Jahrzehnt kontinuierlich fort", sagt Kristian Golla vom Netzwerk Friedenskooperative. Der erste Ostermarsch fand 1958 in England statt und führte von London nach Aldermaston. Zwei Jahre später kam der Ostermarsch dann in Form eines Sternmarsches aus verschiedenen Städten zum Truppenübungsplatz Bergen-Hohne nach Deutschland.

Zentrale Themen der Ostermärsche

Ein zentrales Thema der diesjährigen Ostermärsche ist die Forderung nach Abrüstung. "Die weltweiten Rüstungsausgaben sind mit rund 1,5 Billionen Euro schon hoch genug. Statt weiter aufzurüsten sollte die Bundesregierung einen Beitrag dazu leisten, dass die Rüstungsausgaben sinken. Denn das Geld wird in etlichen zivilen Bereichen dringender benötigt, wie z.B. bei der Bildung, dem Klimaschutz oder der Pflege", sagt Philipp Ingenleuf, ebenfalls vom Netzwerk Friedenskooperative.

Ebenso steht die drohende Gefahr eines neuen nuklearen Wettrüstens bei zahlreichen Ostermärschen im Mittelpunkt. Das sich abzeichnende Aus des INF-Vertrags erhöht das Risiko, dass es wieder zur Stationierung von nuklear bestückten Mittelstreckenraketen in Europa kommt. "Die Atommächte rüsten ihre Arsenale auf und Deutschland guckt tatenlos dabei zu. Wir fordern, dass die Bundesregierung endlich den Mut aufbringt und als deutliches Zeichen gegen das neue Wettrüsten das UN-Atomwaffenverbot unterzeichnet und die Atombomben aus Deutschland abziehen lässt", fordert Marvin Mendyka vom Netzwerk Friedenskooperative.

Das dritte wesentliche Thema bei den Ostermärschen werden die deutschen Waffenexporte sein, welche derzeit besonders aufgrund des Einsatzes deutscher Waffen im Jemen-Krieg in den Fokus der Öffentlichkeit geraten sind. "Waffen an Länder zu liefern, die Menschenrechte verletzen und Krieg im Jemen führen, wie Saudi-Arabien oder die Vereinigten Arabischen Emirate, ist kein Ausdruck einer guten europäischen Gesinnung, sondern schlicht und einfach inakzeptabel angesichts der katastrophalen humanitären Lage im Jemen", erklärt Kristian Golla. Seit 2015 genehmigte die Bundesregierung Rüstungsexporte in Höhe von über 5 Milliarden Euro an Länder, die im Jemen-Krieg beteiligt sind.

Weitere Themen der Ostermärsche sind u.a. die weltweiten Konflikte, z.B. in Syrien, Ukraine oder auch Libyen, eine neue Entspannungspolitik mit Russland, die Forderung nach ziviler Konfliktbearbeitung und einem Ende der Auslandseinsätzen der Bundeswehr, Fluchtursache Krieg, die voranschreitende Militarisierung Deutschlands und der EU, aber auch Umweltthemen und die Gefährdung des Friedens durch den Klimawandel.

Ablauf der Ostermärsche 2019

Nach den Ostermärschen am Gründonnerstag in Ulm und Erfurt starten am Karfreitag die Ostermärsche u.a. in Chemnitz, Jagel, Gronau, Bruchköbel und Biberach.

Alleine am Karsamstag finden bundesweit mehr als 50 Ostermärsche statt. Zu diesen zählt u.a. der Ostermarsch in Bremen unter dem Motto "Verantwortung heißt: Abrüstung, Atomwaffenverbot, Entspannung", der Berliner Ostermarsch (Motto: "Abrüsten statt Aufrüsten! - Die Welt braucht Frieden statt Kriegsbündnisse") und der Ostermarsch in Stuttgart ("Abrüsten statt aufrüsten! Für eine friedliche und solidarische Welt - ohne Militär, Rüstungsindustrie und Abschiebungen!"). Außerdem startet am Karsamstag der Ostermarsch Rhein-Ruhr in Köln, Duisburg und Düsseldorf unter dem Motto "Abrüsten statt aufrüsten - Verbot der Atomwaffen! Für ein Europa des Friedens!".

Am Ostersonntag führt der Ostermarsch Rhein-Ruhr mit mehreren Zwischenkundgebungen von Essen nach Bochum. Darüber hinaus findet der Ostermarsch in Frankfurt an der Oder unter der Losung "Abrüsten statt Aufrüsten! Ja zum Frieden - Nein zum Krieg!" und eine Ostermarsch-Aktion im nordrhein-westfälischen Olfen statt.

Zum Abschluss am Ostermontag finden dann noch einmal in mehr als 25 Städten Ostermärsche statt. Zu diesen zählt u.a. der Ostermarsch in Büchel, bei dem es traditionell um den Abzug der dort stationierten Atomwaffen geht. Ebenso findet der Ostermarsch in Frankfurt am Main statt, zu dem mehrere Tausend Menschen erwartet werden. Der Ostermarsch Rhein-Ruhr findet seinen Abschluss am Ostermontag mit einer Kundgebung in Dortmund. Alternativen zur traditionellen Form der Ostermärsche wird es am Ostermontag u.a. mit einer Oster-Fahrradtour in Krefeld und mit einem Oster-Rave gegen Rüstungskonzerne parallel zum Ostermarsch in Kassel geben.

Die Ostermärsche finden traditionell in regionaler und lokaler Verantwortung statt. Das Netzwerk Friedenskooperative stellt eine bundesweite Terminübersicht zu den Ostermärschen zur Verfügung.

Informationsangebot:

Quelle: Netzwerk Friedenskooperative - Pressemitteilung vom 17.04.2019.

Auf der Lebenshaus-Website finden sich:

Veröffentlicht am

18. April 2019

Artikel ausdrucken

Weitere Artikel auf der Lebenshaus-WebSite zum Thema bzw. von