Lebenshaus Schwäbische Alb - Gemeinschaft für soziale Gerechtigkeit, Frieden und Ökologie e.V.

Ihre Spende ermöglicht unser Engagement

Spendenkonto:
Bank: GLS Bank eG
IBAN:
DE36 4306 0967 8023 3348 00
BIC: GENODEM1GLS
 

Dumme, willkürliche Machtpolitik

Iran hat sich an Abkommen gehalten - die USA nicht. Was die Trump-Administration jetzt tut, ist skandalös und menschenverachtend.

Von Erich Gysling

Ich wähle diese Worte als jahrzehntelanger, kritischer Iran-Beobachter. Man kann dem Regime in Teheran manches vorwerfen: Ja, es trägt Mitschuld daran, dass Assad in Syrien seine Macht wieder konsolidieren konnte. Aber taten, tun das die USA nicht ebenso, indem sie (ebenfalls) islamistische Oppositionskräfte unterstützten oder gewähren ließen?

Iran hilft, in allerdings begrenzter Weise, den Huthi-Rebellen in Jemen - ist das schlimmer als die aktive Hilfe der USA für die Luftwaffe Saudiarabiens, das in Jemen einen Flächenbombenkrieg gegen die jemenitische Bevölkerung führt? Iran liefert Material für den Raketenbau der Hamas respektive des islamischen Jihad in Gaza und noch intensiver für Hizballah in Libanon. Aber Iran hat, durch seine al-Quds-Brigaden, auch entscheidend dazu beigetragen, dass der terroristische "Staat" IS, in Irak und teils in Syrien, weitgehend besiegt wurde.

Iran ist schwierig, eigensinnig, widerspenstig - es ist nicht harmlos. Aber Iran hat sich bisher an das gehalten, was unterschrieben wurde. Im Gegensatz zu Trumps USA, die willkürlich Machtpolitik betreiben. Und dabei die ganze Welt als Geisel nehmen - indem sie die Industrie und die Banken, auch bei uns, in der Schweiz, daran hindern, legitime Geschäfte mit Iran zu betreiben. Von Bekannten in Teheran vernehme ich, dass in den Apotheken selbst Aspirin nicht mehr erhältlich ist.

Entspricht das Standards, die wir bis vor kurzem noch für allgemeingültig erachtet haben? Nein.

Quelle: Infosperber.ch - 08.05.2019.

Veröffentlicht am

10. Mai 2019

Artikel ausdrucken

Weitere Artikel auf der Lebenshaus-WebSite zum Thema bzw. von