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Zensur und Widerstand: Nach dem Anti-BDS-Votum des Bundestags

Ein großer, sachlicher Beitrag in der FAZ, 16 Nahost-Experten in der ZEIT, Sara Roy in Counterpunch, und 240 israelische und jüdische Akademiker

Die Zensur wird offiziell:

Mit ausdrücklicher Berufung auf das Anti-BDS-Votum des Bundestags vom 17. Mai lud das Düsseldorfer "Open Source Festival" den Rapper Talib Kweli wieder aus. Der Festival-Chef wird Künstler künftig bei jeder Verpflichtung unterschreiben lassen , dass kein Bandmitglied BDS unterstützt. Talib Kweli erklärte dazu hier seine Meinung.

Der neue McCarthyismus fällt offenbar auf fruchtbaren Boden in unserem Land mit seinen Berufsverbot- und Stasi-Traditionen.

Glücklicherweise gibt es Gegenstimmen, auch in den Mainstream-Medien

FAZ: Nahost-Konflikt nicht mit Diskussion über Antisemitismus vermengen!

Unter dieses Motto stellte der Nahostkorrespondent Jochen Stahnke seinen ausführlichen, differenzierten Bericht über BDS, den die FAZ am 6. Juni auf ihrer S. 3 prominent druckte .

16 Nahost-Experten in der ZEIT:

Anti-BDS-Beschluss des Bundestags "nicht zielführend" und "gegen die Meinungsfreiheit"
In ihrer gemeinsamen Stellungnahme kommentieren sechzehn Expertinnen und Experten für Politik des Nahen Ostens und Islamwissenschaft die pauschale Verurteilung der BDS-Bewegung. Sie empfehlen der Bundesregierung, sich diese Position nicht zu eigen zu machen.

Sara Roy: Deutsche Kontinuität von Mitläufertum

Sara Roy, Tochter zweier Auschwitz-Überlebender, schreibt in einem Offenen Brief an die Bundesregierung Klartext: "Ihr Schuldgefühl … sollte nicht aus Kritik an Israel resultieren. Es sollte dadurch entstehen, dass Sie angesichts von Ungerechtigkeit schweigen, wie so viele Ihrer Vorfahren vor, während und nach dem Holocaust." (Englisches Original: in Counterpunch .)

240 jüdische Akademiker: BDS ist nicht antisemitisch

Auf Initiative von Prof. Amos Goldberg, Ordinarius für Jüdische Geschichte an der Hebräischen Universität Jerusalem, erklären 240 jüdische Akademiker: "Die Meinungen zu BDS gehen unter den Unterzeichnern dieses Aufrufs erheblich auseinander … Wir alle lehnen jedoch gleichermaßen die trügerische Behauptung ab, BDS sei als solches antisemitisch, und wir bekräftigen, dass Boykotte ein legitimes und gewaltfreies Mittel des Widerstands sind." (Deutsch hier , englisch hier , Bericht in der taz hier , weitere Unterschriften können hier geleistet werden.)

Weitere Informationen und frühere Stellungnahmen zum Anti-BDS-Beschluss des Deutschen Bundestages: s. BIP-aktuell # 67 und hier .

Quelle:  BIP e.V. - BIP-Aktuell #70.

Veröffentlicht am

09. Juni 2019

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