Ökumenische Erklärung zur Diffamierung gewaltfreien Widerstandes gegen Völkerrechts-und Menschenrechtsverletzungen in Palästina/Israel durch den Deutschen Bundestag"ChristInnen in Palästina sind tief traurig und verwirrt über den Bundestagsbeschluss, die internationale Bewegung für Boykott, Desinvestitionen und Sanktionen (BDS) zu verurteilen und sie mit Antisemitismus gleichzusetzen…Welchen anderen Weg schlagen uns unsere deutschen Brüder und Schwestern vor, um das historische Unrecht zu überwinden - die Entwurzelung unserer Bäume, die Konfiszierung unseres Landes, die gewaltsame Umsiedlung unserer Menschen, das willkürliche Töten sowie die Verweigerung des Selbstbestimmungsrechts der Palästinenser und ihres Rechts, in Freiheit und Würde zu leben, frei von fremder Kontrolle und Besatzung?" "Achtet auf Antisemitismus und auf alle anderen Formen von Rassismus, aber achtet auch darauf, Euch nicht zum Schweigen bringen zu lassen von jenen, die Euch wegen der Kritik an der unterdrückerischen Politik Israels als Antisemiten abstempeln wollen…" Der Beschluss des Deutschen Bundestages vom 17. Mai 2019 "Der BDS-Bewegung entschlossen entgegentreten - Antisemitismus bekämpfen" beruht auf der Unterstellung, dass die von der palästinensischen Zivilgesellschaft 2005 ins Leben gerufene und seither international von Universitäten, Schulen, Kirchen usw. unterstützte gewaltfreie völkerrechts- und menschenrechtsbasierte BDS-Bewegung (Boykott, Desinvestitionen und Sanktionen) antisemitisch sei. Ihre drei Ziele sind ganz klar die Durchsetzung des Völkerrechts: Beendigung der Besetzung der palästinensischen Gebiete durch den Staat Israel, Gleichberechtigung von PalästinenserInnen und IsraelInnen und das Recht auf Rückkehr oder Entschädigung der palästinensischen Flüchtlinge - Forderungen, die alle von UNO-Beschlüssen gedeckt sind. Natürlich kann es unter dem Mantel von BDS wie überall auch AntisemitInnen geben. Deren strafrechtlich relevante Aussagen und Handlungen gehören vor Gerichte. Mit seinem Beschluss stellt sich der Bundestag auf die Seite der völkerrechtswidrigen Politik des israelischen Ministerpräsidenten Netanyahu und seiner rechtsnationalistischen Koalition - auch gegen viele jüdische Menschen, die den Propheten und der Tora oder den Menschenrechten folgen.
Wir werden die Möglichkeiten einer Verfassungsklage gegen den Beschluss vom 17.5. prüfen, um das für unsere Demokratie zentrale Recht auf Meinungsfreiheit in Deutschland nach Artikel 5 des Grundgesetzes zu verteidigen. Erstunterzeichnende der Ökumenischen Erklärung vom 4. Juni 2019Kairos Palästina Solidaritätsnetz, Gesine Janssen FFE Forum Friedensethik in der Evangelischen Landeskirche in Baden, Dr. Dirk Harmsen Solidarische Kirche im Rheinland, Pfr. i.R. Friedhelm Meyer Freunde von Sabeel Deutschland e.V., Kirchenrat i.R. Ernst-Ludwig Vatter Jüdisch-Palästinensische Dialoggruppe München, Judith Bernstein Prof. Dr. Ulrich Duchrow, Heidelberg Pfr. Reinhard Hauff, Heiningen Prof. Dr. Friedhelm Hengsbach, Ludwigshafen Dr. Gerhard Liedke, Heidelberg Dr. Boniface Mabanza, Heidelberg Brigitte Maske, Bielefeld Dr. Klaus Poser, Freiburg Dr. Michael Ramminger, Münster Clemens Ronnefeldt, Dipl.-Theol., Referent für Friedensfragen beim deutschen Zweig des internationalen Versöhnungsbundes Wiltrud Rösch-Metzler, Journalistin, Stuttgart Prof. Dr. Franz Segbers, Universität Marburg Prof. Dr. Hans G. Ulrich, Erlangen Prof. Dr. Rolf Verleger, Lübeck Pfr. i.R. Harald Wagner, Pro Ökumene, Korntal Christa und Dr. Klausdieter Wazlawik, Berlin Dr. Sören Widmann, Stuttgart Dr. Wilhelm Wille, Freiburg FußnotenVeröffentlicht amArtikel ausdruckenWeitere Artikel auf der Lebenshaus-WebSite zum Thema bzw. von |
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