Pazifismus - Leben und Handeln ohne GewaltVon Ullrich Hahn Thesen im Rahmen eines Workshops beim 60jährigen Jubiläum der "Aktion Sühnezeichen Friedensdienste" 2018 1. Der Begriff "Pazifismus" ist im alltäglichen Sprachgebrauch nicht eindeutig. Für uns bedeutet er zunächst die unbedingte Ablehnung aller militärischen Gewalt, darüber hinaus aber auch jeglicher Gewalt, die menschliches Leben verletzt und unterdrückt. 2. Gewalt ist uns Menschen nicht fremd. Wir besitzen in der Regel die körperliche und auch geistige Fähigkeit, Gewalt auszuüben und/oder - was schlimmer ist - Gewalt zu legitimieren. 3. Gewaltverzicht setzt Kritik an der Logik der Gewalt voraus:
4. Für den Pazifismus ist auch das erfolgreiche Militär kein gutes Militär und entsprechend gibt es auch beim Export von Kriegsgerät keine vertrauenswürdigen Empfänger. Die einzig guten Hände für Waffen sind die des Schrotthändlers (Schwerter zu Pflugscharen). 5. Für die gegenwärtigen Weltprobleme sind die Herstellung und der Besitz von Waffen nicht nur nutzlos, sondern unverantwortlich (siehe die To-do-Liste der Nachhaltigkeitskriterien der UN). Verantwortlich sind wir zuerst für die Folgen des eigenen Tuns (die Zerstörung der Lebensgrundlagen, die Folgen ungerechter Wirtschaft und des übermäßigen Verbrauchs der Ressourcen), nicht für angeblich weltpolizeiliche Aufgaben. 6. Waffen bieten nur eine trügerische Sicherheit. Für viele Hilfsorganisationen liegen die Gefahren beim Einsatz in Kriegsgebieten nicht im Fehlen von militärischem Schutz, sondern bei seiner oft aufgedrängten Nähe, die das notwendige Vertrauen in die Neutralität und Uneigennützigkeit der Hilfe untergräbt. 7. Gewaltverzicht allein löst noch nicht die drängenden Probleme dieser Welt, aber er eröffnet realistische Wege zu diesem Ziel, Wege die nicht über Leichen gehen. Veröffentlicht amArtikel ausdruckenWeitere Artikel auf der Lebenshaus-WebSite zum Thema bzw. von |
|