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Kein Weihnachtsgeschenk für die französische Atomindustrie!

Bundesregierung muss standhaft bleiben und darf bei den Nachverhandlungen zum EU-Finanzlabel kein Greenwashing von Atomkraft zulassen

Zu den heute startenden Nachverhandlungen über die geplanten EU-Regeln für nachhaltige Finanzprodukte ("EU-Taxonomie"), mit denen die französische Regierung Atomkraft doch noch Zugang zu "grünem" Geld verschaffen will, erklärt Jochen Stay, Sprecher der Anti-Atom-Organisation .ausgestrahlt:

"Die französische Regierung will ihrer Atom-Industrie, die sie erst kürzlich mit vielen Steuermilliarden vor dem Bankrott bewahren musste, ein dickes Weihnachtsgeschenk machen. Getarnt als angeblich nachhaltiges Investment soll die Atomwirtschaft Zugang zu grünem Geld und neuen Aufträgen erhalten. Das ist absoluter Irrsinn. Atomkraft ist schon bei der Urangewinnung für Umwelt- und Gesundheitsschäden in immensem Ausmaß verantwortlich. Atomkraftwerke bedrohen jeden Tag Leben und Gesundheit von Millionen Menschen. Die atomare Wiederaufarbeitungsanlage im französischen La Hague verseucht mit ihren radioaktiven Abwässern den Ärmelkanal. Der strahlende Abfall aus wenigen Jahrzehnten AKW-Betrieb wird noch Tausende von Generationen beschäftigen. Mehrfach hat nur Glück eine Atomkatastrophe in der EU verhindert. Investitionen in Atomkraft sind gemeinwohlschädlich und also das Gegenteil von nachhaltig. Auch ökonomisch sind sie absolut unattraktiv: Keine private Bank weltweit finanziert noch neue AKW.

Frankreich hat die Energiewende bisher verschlafen und gerade wegen der vielen AKW jeden Winter mit Versorgungsengpässen zu kämpfen. Um die im Schnitt schon mehr als 34 Jahre alten Reaktoren weiter betreiben zu können, sind Investitionen in zweistelliger Milliardenhöhe nötig. Ein grünes Mäntelchen oder gar Nachhaltigkeits-Siegel soll helfen, dieses Geld zu beschaffen.

Einer solchen Verbrauchertäuschung und amtlichem Etikettenschwindel darf die Bundesregierung keinesfalls zustimmen. Sie muss das Ansinnen Frankreichs und anderer EU-Staaten, Atomkraft als nachhaltig zu labeln, deutlich zurückweisen. Wir fordern: Kein Weihnachtsgeschenk für die Atomindustrie!"

Quelle: .ausgestrahlt - gemeinsam gegen Atomenergie - Pressemitteilung vom 16.12.2019.

Veröffentlicht am

16. Dezember 2019

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