Axel-Springer-Medien: Döpfner ruft zu neuem Kalten Krieg aufDer bekannteste Medien-Manager Deutschlands vertritt hundertprozentig die Interessen der USA. Die Hintergründe.Von Christian Müller "Krisen haben etwas Klärendes. So auch die Corona-Krise. Wenn eine Therapie gegen das Virus gefunden ist, die Shutdown- und Lockerungsdebatten verklungen sind und die Rezession ihr hässliches Gesicht zeigt, muss nichts Geringeres geklärt werden als die Weltordnung. Konkreter: die Bündnisfrage. Wo steht Europa? An der Seite Amerikas oder an der Seite Chinas?" Der das sagt, heißt Mathias Döpfner und ist Vorstandsvorsitzender und Miteigentümer des deutschen Medienkonzerns Axel Springer SE, der unter anderem die deutsche "BILD"-Zeitung und "Die Welt" herausgibt. Und der gemäß eigenen Worten und offizieller Verkündigung auf seiner Website "Weltmarktführer im digitalen Journalismus" werden will. Mathias Döpfners Wort hat Gewicht. Letzte Woche, ausgerechnet wenige Tage vor dem 8. Mai, dem Erinnerungstag "75 Jahre Ende des Zweiten Weltkrieges", und mitten in der weltweiten Corona-Krise hat sich dieser bekannteste deutsche Medien-Manager mit einem eigenen Aufruf an die Leserschaft der "Welt" - und damit an die deutsche Politik und ans deutsche Volk - gewandt. Und was hat er "seinen" Deutschen zu sagen?
Für Mathias Döpfner ist Donald Trump zwar ein US-Präsident "mit einer ausgeprägten narzisstischen Persönlichkeitsstörung", aber er hat "ein paar richtige Entscheidungen" getroffen: Steuersenkungen zugunsten der US-Wirtschaft (also der Unternehmer, Red.), die Kündigung des "Atom-Deals" mit dem Iran, die entschiedene Unterstützung Israels, den erhöhten Druck auf die Europäer zur Finanzierung der NATO und den Stopp der Unterstützung der Weltgesundheitsorganisation WHO . Döpfner erklärt ausführlich, warum - in seinen Augen - jede Zusammenarbeit mit China äußerst gefährlich ist. Vor allem sieht er das transatlantische Bündnis in Gefahr. Selbst die "geheimdienstliche Zusammenarbeit" mit den USA gerate so in Gefahr. Döpfner wörtlich: "Wenn Washington die enge nachrichtendienstliche Zusammenarbeit mit Europa aufgeben würde, wären die Folgen für unsere Sicherheit und unsere Wirtschaft verheerend." Sprich: Europa ist von der geheimdienstlichen Zusammenarbeit mit den USA total abhängig. Schließlich: "In dieser Lage ergeben sich für die Europäer zwei Bündnisoptionen. Sie können das traditionelle transatlantische Bündnis trotz Trump vertiefen, unter ausdrücklicher und engerer Einbeziehung eines Post-Brexit-Englands und verbundener Länder wie Kanada, Australien, der Schweiz und des demokratischen Teils Asiens. Oder sie entscheiden sich für eine engere wirtschaftliche Bindung an China, die immer auch eine politische Bindung ist. Dann wacht man vielleicht eines Tages auf und findet sich in einer gruseligen Gesellschaft wieder: an der Seite von China und mit ihm unverbindlich assoziierten Staaten wie Russland, dem Iran und weiteren Autokratien." Döpfner schließt seinen lauten Ruf für eine zweigeteilte Welt und damit für einen neuen Kalten Krieg, diesmal mit China, mit deutschem Pathos: "Es geht um mehr als um Geld. Es geht um unsere Freiheit, um Artikel 1 (des deutschen Grundgesetzes , Red.), den schönsten Begriff, der je in einem Gesetzestext gestanden hat: die Würde des Menschen." Döpfners Appell für eine zweigeteilte Welt basiert auf dem Verschweigen wichtiger FaktenKritische Leserinnen und Leser wissen es: Nicht nur, was in einem Kommentar erwähnt wird, ist relevant. Auch was - bewusst - nicht erwähnt wird, beeinflusst eine Argumentation.
Wäre Mathias Döpfner ein normaler Journalist, er würde wegen aktiver Anstiftung zu einem neuen Kalten Krieg vielleicht sogar gefeuert. Aber Mathias Döpfner, Vorstandsvorsitzender des Medien-Konzerns Axel Springer SE , Präsident des "Bundesverbandes Digitalpublisher und Zeitungsverleger" BDZV , mehrfacher Bilderberg-Konferenz -Teilnehmer und aktiver Mitredender an den Münchner Sicherheitskonferenzen MSC, kann es sich leisten, in seinem Namen einen solchen Aufruf zu veröffentlichen. Und jetzt werden Tausende von Journalistinnen und Journalisten in seinem Konzern sinngemäß das schreiben, was ihnen ihr oberster Boss mit seinem Aufruf vorgegeben hat, weil sie in diesen wirtschaftlich schwierigen Zeiten erst recht Angst haben, bei der nächsten Sparrunde zu den Entlassenen zu gehören. Die journalistische Freiheit im Westen ist nicht durch eine staatliche Zensur gefährdet. Konzernvorgaben und die Schere im Kopf der Journalisten und Journalistinnen führen zu Selbstzensur - mit gleicher Wirkung. Das sind die politischen Grundsätze der Axel Springer SE1. Wir treten ein für Freiheit, Rechtsstaat, Demokratie und ein vereinigtes Europa. Das sind die Informationen des Axel Springer-Konzerns über sich selbstAxel Springer ist ein Medien- und Technologieunternehmen und in mehr als 40 Ländern aktiv. Mit den Informationsangeboten ihrer vielfältigen Medienmarken (u. a. BILD, WELT, BUSINESS INSIDER, POLITICO Europe) und Rubrikenportalen (StepStone Gruppe und AVIV Group) hilft die Axel Springer SE Menschen, freie Entscheidungen für ihr Leben zu treffen. Der Wandel vom traditionellen Printmedienhaus zu Europas führendem Digitalverlag ist heute erfolgreich abgeschlossen. Das nächste Ziel ist gesteckt: Durch beschleunigtes Wachstum will Axel Springer Weltmarktführer im digitalen Journalismus und bei den digitalen Rubriken werden. Das Unternehmen hat seinen Hauptsitz in Berlin und beschäftigt mehr als 16’000 Mitarbeiter weltweit." Einige Informationen zum Finanzinvestor KKRDer US-amerikanische Finanzinvestor KKR - von der "Welt" US-Investmentriese genannt - hat im Jahr 2019 und bis heute 42,5 Prozent des Aktienkapitals der Axel Springer SE übernommen. Zur Website der KKR Das schrieb die FAZ über die KKR . Die Gründer der KKR: Im Management von KKR ist seit 2013 auch der ehemalige CIA-Direktor David H. Petraeus , der spätere General im Irakkrieg, der wegen Geheimnisverrats an eine außereheliche Geliebte von all seinen militärischen Ämtern zurücktreten musste. Axel Springer SE ist auch in der Schweiz aktivIn der Schweiz gibt es den Zeitschriftenverlag Ringier Axel Springer Schweiz AG , eine 50:50-Tochtergesellschaft des Schweizer Medienhauses Ringier und des deutschen Medien-Konzerns Axel Springer SE. Die offizielle Information auf deren Website lautet: "Die Ringier Axel Springer Schweiz AG ist ein 2016 gegründetes Gemeinschaftsunternehmen der Ringier AG und der Axel Springer SE. Das Joint Venture ist das größte Zeitschriftenhaus der Schweiz und produziert 30 Titel mit 880 Ausgaben pro Jahr. Seit 2010 führen die beiden Unternehmen zudem bereits ein erfolgreiches Joint Venture in Mittel- und Osteuropa. Ringier Axel Springer Schweiz hat ihren Sitz in Zürich sowie Lausanne und beschäftigt rund 550 Mitarbeitende." Zu den Zeitschriften dieses Verlages gehören zum Beispiel die "Schweizer Illustrierte" oder auch der "Beobachter" . Quelle: Infosperber.ch - 12.05.2020. Veröffentlicht amArtikel ausdruckenWeitere Artikel auf der Lebenshaus-WebSite zum Thema bzw. von |
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