Jahrestagung des Versöhnungsbundes mit konkreten Initiativen abgeschlossen: Es braucht eine sozial und ökologisch gerechte Gesellschaft!Der Deutsche Zweig des Internationalen Versöhnungsbundes hat sich dieses Jahr mit ca. 190 Teilnehmenden, Gästen und Referent*innen in Duderstadt getroffen. Die Tagung stand unter dem Thema "DER GEWALT WIDERSTEHEN! - Für eine gerechte Gesellschaft und ihre soziale Verteidigung". Die Tagung ging der Frage nach, wie Ausbeutung, Krieg und ökologische Zerstörung überwunden werden können und wie eine gerechte Gesellschaft geschaffen und erhalten werden kann. Das Ziel einer Transformation der Gesellschaft hin zu einer sozial und ökologisch gerechten und lebensfähigen Gesellschaft wurde in Vorträgen, Podien und fast 30 Arbeitsgruppen undWorkshops diskutiert. Die Jahrestagung ist Teil des Projekts "Voneinander Lernen in der Revolution für das Leben" und trägt zu Vernetzung und Austausch zwischen Aktiven unterschiedlicher sozialer Bewegungen und aus verschiedenen Ländern bei. Die Historikerin Dr. Barbara Müller rief schon in ihrem Eröffnungsvortrag dazu auf, sich gerade in Zeiten schnellen und wenig berechenbaren Wandels für gewaltfreie Strukturen einzusetzen. Dazu wurden in anschließenden Arbeitsgruppen verschiedene Perspektiven erarbeitet und Konkretionen vorgestellt: Von der Frage, wie Ausgrenzung und Rassismus überwunden werden können bis hin zur Vorstellung von Energiegenossenschaften in Bürgerhand; von Erfahrungen mit konkreter Stadtteilarbeit gegen Gewalt bis hin zu Aktionstraining für gewaltfreien, zivilen Widerstand. Insbesondere über die Kampagne "Wehrhaft ohne Waffen", die modellhaft in verschiedenen Regionen an Voraussetzungen für eine "Soziale Verteidigung" arbeitet und nachhaltige, solidarische und ökologische Strukturen aufbauen will, wurde in verschiedenen Arbeitsgruppen informiert. Auch der aktuelle Krieg in der Ukraine wurde vielfältig thematisiert. U.a. berichtete der Friedensreferent des Versöhnungsbundes, Clemens Ronnefeldt, über mutmachende gewaltfreie Aktionen zivilen Widerstands in der Ukraine auch angesichts der Kriegsgewalt. Am Samstag wurden die Perspektiven, Gedanken und Forderungen mit einer Demonstration, mit Infotischen und mit einem bewegenden Schweigekreis, der an die vielfältigen Opfer von Krieg und Gewalt erinnerte, auf den Marktplatz von Duderstadt in die Öffentlichkeit getragen. In der Mitgliederversammlung am Sonntag diskutierten die Mitglieder des Verbandes verschiedene Resolutionen. In einer Resolution wird Solidarität mit den Aktivist*innen der "Letzten Generation" gefordert, die legitimen zivilen Widerstand leisten. Der Versöhnungsbund wendet sich daher gegen jede Diffamierung dieser gewaltfreien Aktionen als angeblich "antidemokratisch" und "gewalttätig" und betont, wie wichtig die Forderungen der Aktionsgruppen für den Erhalt des Lebens auf diesem Planeten sind. Mit Blick auf den Ukrainekrieg setzt sich der Versöhnungsbund für Schutz und Asyl für alle aus Russland, Belarus und der Ukraine, die den Kriegsdienst verweigern. Er fordert von den Regierungen Russlands, Belarus‘ und der Ukraine, die Verfolgung von Kriegsdienstverweiger*innen und Deserteur*innen umgehend einzustellen, und von der EU und der deutschen Bundesregierung, die Grenzen zu öffnen und Kriegsdienstverweiger*innen und Deserteur*innen aus Russland, Belarus und der Ukraine durch Gewährung von Asyl zu schützen.
Quelle: Internationaler Versöhnungsbund - deutscher Zweig - Pressemitteilung vom 24.05.2023. Veröffentlicht amArtikel ausdruckenWeitere Artikel auf der Lebenshaus-WebSite zum Thema bzw. von |
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