Netzwerk Friedenskooperative kritisiert Luftwaffen-Manöver “Air Defender 23” und fordert AbsageProtestaktionen in mehreren Städten geplantVon Netzwerk Friedenskooperative - Statement In Zeiten höchster Spannungen zwischen NATO und Russland infolge des russischen Angriffs auf die Ukraine, hält die NATO mit "Air Defender 23" die größte derartige Übung in ihrer Geschichte ab. Das Netzwerk Friedenskooperative warnt, dass diese Übung Eskalationspotential birgt und bei der Schaffung eines Klimas, in dem es endlich zur Herbeiführung einer diplomatischen Lösung des Ukraine-Krieges kommen kann, hinderlich ist. Darüber hinaus ist die CO2-Bilanz des Militärmanövers katastrophal. Das Netzwerk Friedenskooperative fordert eine Absage des Manövers. Vom 12. bis 23. Juni 2023 werden mehr als 10.000 Militärs aus über 20 Nationen mit rund 220 Luftfahrzeugen die NATO-Übung "Air Defender 23" durchführen. Dabei wird es auch zu massiven Einschränkungen im zivilen Flugverkehr, zu Lärmbelästigung sowie zu einem massiven Ausstoß von Treibhausgasen kommen. Auch wenn das Manöver bereits 2018 geplant wurde, muss das Manöver im aktuellen Kontext des Ukraine-Krieges gesehen werden. Ein derartiges Großmanöver in diesen kriegerischen Zeiten birgt die Gefahr einer noch größeren Eskalation durch Fehlinterpretationen der anderen Seite, in dem Fall Russland, gegen das sich das Manöver richtet. Dass Militär-Manöver das Risiko einer größeren Eskalation mit sich bringen, zeigt ein Blick in die Geschichte. So führte beispielsweise die NATO-Übung Able Archer im Jahr 1983 beinahe zu einem Atomkrieg, da Moskau nicht sicher war, ob es sich bei der Übung nicht doch um Kriegsvorbereitungen für einen Nuklearangriff auf die Sowjetunion handelte. Eine Absage des lang geplanten Manövers könnte als Zeichen der Deeskalation wirken und damit zu einer diplomatischen Lösung des Ukraine-Krieges beitragen. Denn aktuell braucht es dringend Verhandlungen und diplomatische Initiativen statt Militär-Manöver und noch mehr diplomatische Eiszeit. Die Absage des Manövers könnte den Anfang von vertrauensbildenden Maßnahmen hin zu einer diplomatischen Lösung des Konflikts bilden, wobei natürlich Russland, als Verantwortlicher für den Krieg gegen die Ukraine, in erster Linie in der Pflicht zu solchen Schritten steht. Eine Absage wäre auch aus Klimaschutzgründen die richtige Entscheidung. Es ist nur abzuschätzen, weil offizielle Zahlen fehlen, wie hoch die Belastung für das Klima sein wird durch das Manöver. Ein Eurofighter stößt beispielsweise 11t CO2 pro Flugstunde aus, ein Tornado sogar 14t. Bei über 200 Flugzeugen mit vielen Stunden Flugzeit ist die Klimabilanz von "Air Defender 23" dementsprechend verheerend. Militär als Klimasünder muss klar benannt werden. Es braucht dringend mehr Transparenz bei der Erfassung und Veröffentlichung der Daten zu den Emissionswerten der Bundeswehr und auch aller anderen Militärs! (Weitere Informationen dazu finden sich in unserer aktuellen Petition Klimaschutz ist Krisenprävention ) Aktionen der FriedensbewegungIn mehreren Städten wird es anlässlich des Militärmanövers Aktivitäten der Friedensbewegung geben. Mehr siehe hier: https://www.friedenskooperative.de/air-defender-23-absagen Quelle: Netzwerk Friedenskooperative - Pressemitteilung vom 09.06.2023. Siehe ebenfalls:
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