Wehrhaft ohne WaffenEine neue Kampagne regt an, die Logik des Krieges auf den Kopf zu stellen - ganz praktisch!Von Julia Kramer (aus: Lebenshaus Schwäbische Alb, Rundbrief Nr. 116, März 2023 Der gesamte Rundbrief Nr. 116 kann hier heruntergeladen werden: PDF-Datei , 634 KB. Den gedruckten Rundbrief schicken wir Ihnen/Dir gerne kostenlos zu. Bitte einfach per Mail abonnieren ) Stell Dir vor, es ist Krieg - und alle leisten Widerstand! Stell Dir vor, es ist kein Krieg - und wir müssen auch nicht Milliarden Euro, Unmengen an Ressourcen und CO2 dafür aufwenden, um uns auf ihn vorzubereiten! Stell Dir vor - Verteidigung kann menschlicher gestaltet werden, und Du kannst dazu beitragen! Die Kampagne "Wehrhaft ohne Waffen - Soziale Verteidigung voranbringen" (kurz: WoW) setzt da an, wo viele Menschen sich rat- oder hilflos fühlen angesichts extremer Bedrohungsszenarien, wie in einem Krieg oder bei einem Putsch. Ist in diesen Notfällen militärische Verteidigung ein "notwendiges Übel"? Kann das Militär wirklich effektiv das schützen, was für alle in einer Gesellschaft am wichtigsten ist - Leben, Grundversorgung, Menschenrechte? Und wenn nicht - was ist die Alternative zum Militär? Die Antwort der Kampagne steckt im Konzept der "Sozialen Verteidigung", das Michael Schmid schon im letzten Rundbrief ausführlich vorgestellt hat. Diesen Ansatz will sie ganz praktisch voranbringen - und damit konkrete, für hier und heute passende Ansätze für einen nicht-militärischen Weg entwickeln und bewerben. Den Grundgedanken beschreibt die Kampagne auf ihrer gerade freigeschalteten Website www.wehrhaftohnewaffen.de so: "Weltweite Erfahrungen haben gezeigt, dass gewaltfreier ziviler Widerstand ein erfolgreiches Instrument gegen Gewaltherrschaft sein kann. Hierauf beruht das Konzept der nicht-militärischen Sozialen Verteidigung, das sich ständig weiterentwickelt. Die Bevölkerung soll damit befähigt werden, sich mit allen Mitteln des gewaltfreien Widerstands gegen eine bewaffnete Machtergreifung zur Wehr zu setzen. Hierfür ist es erforderlich, zivilgesellschaftliche Strukturen aufzubauen, die eine organisierte Wehrhaftigkeit der Zivilbevölkerung schaffen. Die Kampagne ‘Wehrhaft ohne Waffen’ will dazu beitragen und Soziale Verteidigung voranbringen." In drei Modellregionen (ländlich: Wendland, städtisch: Berlin-Moabit, Grenzregion: Oberrhein) wird hieran im Rahmen der Kampagne konkret gearbeitet - weitere Regionalgruppen beginnen auf kleinerem Niveau. Die Modellregionen gehen hierfür aktiv auf Personen, Organisationen und Institutionen zu, um ihnen Informationen und Workshops zu sozialer Verteidigung anzubieten und dazu ins Gespräch zu kommen. Dabei geht es zum Beispiel darum, wie wir lokale und regionale lebensnotwendige Infrastruktur krisensicherer machen, demokratische Strukturen schützen und Zusammenarbeit stärken können, und auf welche Erfahrungen und Strukturen zivilen Widerstands wir lokal, überregional und weltweit aufbauen können. Die Erfahrungen hieraus sollen dann zusammengetragen, ausgewertet und zur weiteren Entwicklung der Sozialen Verteidigung verarbeitet und in gesellschaftliche Diskurse eingebracht werden. Das heißt, dafür zu werben, letztlich Menschen mit gewaltfreien Mitteln zu schützen - und mit der Erarbeitung der vielfältigen Voraussetzungen dafür heute zu beginnen. Dieser praktische, lokalbezogene Ansatz, der fast den Charakter einer Aktionsforschung hat, und die offene, anregende Haltung der Kampagne, neue Gedanken und Strategien herauszufordern und anzuregen, ist dabei m.E. besonders erfrischend. Auch das Lebenshaus Schwäbische Alb beteiligt sich an der Kampagne: Zum Einen sind wir Mitglied im Initiativkreis und ich selbst auch seit Februar in der Steuerungsgruppe der Kampagne, was vergleichbare Gremien wie Mitgliederversammlung und Vorstand in einem Verein sind. Ich beteilige mich zudem an der AG Öffentlichkeit, die im Moment eine Postkartenreihe entwickelt, und bin an konzeptionellem Austausch beteiligt, z.B. dazu, wie die Kampagne Menschen aus verschiedenen Lebenswelten einbeziehen und mitdenken kann. Im weiteren Jahresverlauf möchte ich zudem Einführungen zu Sozialer Verteidigung anhand des Beispiels Sudan, sowie Workshops zur Erarbeitung lokaler Handlungskonzepte mitentwickeln und anbieten. Gleichzeitig wollen wir auch regional aktiv werden: Am 18.3.2023 laden wir ins Evangelische Gemeindehaus Gammertingen zu einer Informations-Veranstaltung zu Sozialer Verteidigung und der Kampagne ein ( "Soziale Verteidigung: Ohne Waffen - aber nicht wehrlos" ). Lebenshaus Schwäbische Alb: Bitte um UnterstützungBildungs- und Öffentlichkeitsarbeit per Rundbrief, Websites und Newsletter, Aktionen wie Mahnwachen gegen den Ukrainekrieg, für einen endgültigen Atomausstieg und am Hiroshima-/Nagasaki-Gedenktag, Veranstaltungen wie z.B. unsere jährlichen Tagungen im Herbst oder Veranstaltungen, die aktive Mitarbeit wie z.B. in der Kampagne "Wehrhaft ohne Waffen", die solidarische Unterstützung von Menschen in schwierigen Lebenssituationen, sowie möglichst Abbau von Verbindlichkeiten für das Gebäude erfordern erhebliche Finanzmittel. Zudem müssen die Personalkosten aufgebracht werden für eine 30-Prozent-Teilzeitstelle (Michael Schmid) und 2 Minijobs (Katrin Warnatzsch und Julia Kramer). Leider sind wir auch von der allgemeinen Teuerungsrate betroffen, so dass in verschiedenen Bereichen die Kosten weiter nach oben gehen. Wir möchten auch nach 30 Jahren unsere Arbeit für Gerechtigkeit, Frieden und Ökologie so engagiert wie bisher fortsetzen können bzw. weiter ausbauen. Damit uns das gelingt, bitten wir um Unterstützung unseres politisch unabhängigen Engagements durch eine Spende oder Fördermitgliedschaft. Herzlich bedanken wollen wir uns bei allen, die unsere Arbeit unterstützen! Mehr zu unseren Aktivitäten findet sich z.B.hier: Über uns: Lebenshaus Schwäbische Alb Bei “Transparenz TV” aus Berlin: Das Lebenshaus Schwäbische Alb - Video aus der Sendereihe "Friedensfragen mit Clemens Ronnefeldt" "Kriegsdienstverweigerer. Unsere Geschichten" Solidarfonds "Grundeinkommen Friedensarbeit" und Möglichkeiten der Unterstützung . Spendenkonto Lebenshaus Schwäbische Alb e.V. Der Verein Lebenshaus Schwäbische Alb - Gemeinschaft für soziale Gerechtigkeit, Frieden und Ökologie e.V. ist durch das Finanzamt Sigmaringen als gemeinnützig und mildtätig anerkannt (aktueller Bescheid vom 22.07.2021). Spenden und Mitgliedsbeiträge sind daher steuerabzugsfähig. Ab 25 € werden automatisch Spendenbescheinigungen zugestellt, für niedrigere Beträge auf Anforderung (bitte bei Erstspenden Anschrift wegen Spendenbescheinigung angeben). Kontaktaufnahme Wer Kontakt mit uns aufnehmen möchte, kann dies tun über Telefon (07574-2862), Fax (07574-91110), Brief (Bubenhofenstr. 3, 72501 Gammertingen) oder E-Mail (info@lebenshaus-alb.de). Um Info-Materialien anzufordern bzw. für den Antrag auf Fördermitgliedschaft, für die Ausstellung einer Einzugsermächtigung und Weiteres kann die PDF-Dateii Rückantwort-Formular ausgedruckt und ausgefüllt an uns zurückgesandt werden. Wer speziell den Solidarfonds "Grundeinkommen Friedensarbeit" fördern möchte, kann dieses Formular verwenden Antwortformular Solidarfonds (PDF-Datei)
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