Unsichtbare AfghanenVon Emran Feroz Die Enquete-Kommission zum Bundeswehr-Einsatz in Afghanistan versucht eine ehrliche Einschätzung abzuliefern - lässt aber allzu vieles einfach weg. Als "vernichtend" und "schonungslos" wird der Zwischenbericht der Enquete-Kommission zum Bundeswehr-Einsatz in Afghanistan bezeichnet. Auf über dreihundert Seiten werden die Misserfolge der Bundeswehr, des Verteidigungsministeriums, der Bundesregierung(en) - immerhin waren es ganze sechs! - und Co. behandelt. Schlechte Kommunikation und Zusammenarbeit. Milliardenhohe Kosten für nichts. Zahlreiche Unkenntnisse über die Realitäten vor Ort. All dies klingt einsichtig und selbstkritisch, doch ist bei Weitem nicht vollständig. Besonders deutlich wird dieser, wieder einmal, auf ganz perfide Art und Weise. Nämlich dann, wenn es um konkrete Opferzahlen geht. Der Bericht listet nur die Anzahl der Deutschen auf, die im Laufe des zwanzigjährigen Einsatzes getötet wurden: 66 Menschenleben. Darunter 59 Soldaten, 3 Polizisten und 4 zivile Helfer. Passend dazu porträtiert die Tagesschau einen Afghanistan-Veteranen und dessen Kriegstraumata, sprich, einen deutschen Mann, der sich volljährig und eigenständig dazu entschieden hat, in den Krieg zu ziehen. Das am meisten von Drohnen bombardierte Land der WeltAfghanische Opfer? Sie scheint es nie gegeben zu haben. In einem Bericht des neuen deutschland heißt es gar, dass es "schwierig" gewesen sei, in der Kommission über afghanische Opfer zu sprechen. Dabei wurden im Laufe des "War on Terror" der NATO unter der Führung der Vereinigten Staaten weit über 176.000 Afghanen - darunter rund 50.000 Zivilisten - am Hindukusch getötet. Quelle: Overton Magazin - 26.02.2024. Veröffentlicht amArtikel ausdruckenWeitere Artikel auf der Lebenshaus-WebSite zum Thema bzw. von |
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