“Nicht aufgeben im Eintreten für eine atomwaffenfreie Welt”Nicht aufgeben im Eintreten für eine atomwaffenfreie Welt und weitere Schritte für eine nukleare Abrüstung gehen, dazu hat der Friedensbeauftragte des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Landesbischof Friedrich Kramer, beim 7. Kirchlichen Aktionstag gegen Atomwaffen in Büchel aufgerufen. Und auch die Politik müsste alles unternehmen, um eine Ächtung dieser Massenvernichtungswaffen zu erreichen. "Wir sind hier, weil wir sagen: Atomwaffen dürfen keinen Platz mehr in der Welt haben, sie dürfen kein Mittel der militärischen Auseinandersetzung mehr sein und man darf auch nicht mit ihnen drohen", unterstrich der EKD-Friedensbeauftragte in seiner Predigt in Büchel vor rund 120 Menschen. Er erinnerte an das unsägliche Leid, das die Atomwaffen in Hiroshima und Nagasaki gebracht hätten und daran, dass auch gerade jetzt die Menschheit wieder einen Anstieg der atomaren Rüstung erlebe. "Darum wäre gerade jetzt ein Verzicht der NATO auf einen atomaren Erstschlag nötig und wichtig. Darum dürfen die amerikanischen Atomwaffen nicht weiter nach Osten verlagert werden. Und darum ist es wichtig, dass alle Atomwaffen aus Deutschland abgezogen werden. Es ist Zeit!", so Landesbischof Friedrich Kramer nachdrücklich. Und Christinnen und Christen müssten auch deutlich machen: "Deutschland muss dem Atomwaffenverbotsvertrag endlich beitreten und wir müssen unsere Regierung dazu bringen, dass sie mithilft, dass Atomwaffen weltweit geächtet werden." Immer wieder werde gefragt, wo denn die Friedensbewegung sei und dass es doch nur noch wenige sind. Doch davon dürfe man sich nicht entmutigen lassen, wenn man Christus folge, betonte der EKD-Friedensbeauftragte in seiner Predigt, die immer wieder auch von Beifall unterbrochen wurde. "Jesus war ein Mann der Gewaltfreiheit, sogar bis am Kreuz. Das bleibt für uns eine Herausforderung, wenn wir in seine Fußstapfen treten", so Landesbischof Kramer. Es würden sich neue Festungen auftun, die der Aufrüstung, der Abschreckung. "Und es fällt schwer, dagegen anzugehen. Doch wir dürfen nicht aufgeben, sondern wie müssen Gottes Wort treu bleiben", machte er in Büchel deutlich und betonte: "Wir sind Teil der Friedensbewegung Gottes. Und ich bin mir sicher: Am Ende wird es eine atomwaffenfreie Welt geben. Lasst uns schon heute dafür eintreten." Es war bereits der siebte Kirchliche Aktionstag, zum dem die Projektgruppe "Kirchen gegen Atomwaffen" nach Büchel eingeladen hatte. Neben dem ökumenischen Gottesdienst, in dem neben Landesbischof Friedrich Kramer auch der Friedensbeauftragte der Evangelischen Kirche der Pfalz, Gregor Rehm, das Mitglied im geschäftsführenden Bundesvorstand von pax christi Deutschland, Horst-Peter Rauguth, sowie Pastoralreferentin Veronika Rass vom Pastoralen Raum Cochem-Zell im Bistum Trier. "Die hier in Büchel lagernden Atomwaffen, die vielen Kriege weltweit, sie fordern uns auf zum Gebet. Darum sind wir Christinnen und Christen hier und halten Mahnwachen, beten regelmäßig gemeinsam und feiern auch Gottesdienst", betonte Horst-Peter Rauguth in Büchel. Und er fügt hinzu: "Und wir werden damit auch nicht aufhören." "Wir hätten nie gedacht, dass eine atomare Aufrüstung wieder zu einem Thema werden würde", meinte Roland Blach von der Kampagne "Büchel ist überall. atomwaffenfrei.jetzt". Dies sei auch für die Friedensbewegung eine neue Herausforderung, die sie aber annehme. "Wir sind, auch hier in Büchel, präsent. Auch wenn es nicht mehr wie in den 1980er Jahren die Massen sind", betonte er. Der Atomwaffenverbotsvertrag, dem viele Staaten beigetreten seien, sei ein Erfolg der Friedensbewegung. "Bei unserem Kampf für eine atomwaffenfreie Welt ist dieser Vertrag eine große Hilfe, er übt Druck auf die Atommächte aus und setzt sie unter einen Rechtfertigungsdruck", war Blach überzeugt. Und für ihn ist klar: "Dieser Irrsinn einer Hochrüstung muss gestoppt werden. Wir glauben an eine Welt ohne Atomwaffen und ohne Rüstung." In einem gemeinsamen Grußwort, das auch vor dem Gottesdienst in Büchel verlesen wurde, hatten der Trierer Bischof Dr. Stephan Ackermann und der rheinische Präses Dr. Thorsten Latzel, betont, dass beide großen Kirchen in Deutschland eine nachhaltige Abkehr von der Strategie der nuklearen Abschreckung in Europa wie weltweit fordern. "Der Einsatz von Atomwaffen ist weltweit geächtet. Solange Atomwaffen existieren, bleiben sie ein großes Risiko. In Büchel geht es immer auch um die Bedrohung, die die Atomwaffen für die ganze Welt darstellen", heißt es in dem Grußwort. Christinnen und Christen könnten nicht ablassen, darauf hinzuwirken, dass die Gewalt und das Töten ein Ende hätten, machten der Bischof und der Präses dabei klar. Quelle: Evangelische Friedensarbeit - Pressemitteilungen vom 25.05.2024. Veröffentlicht amArtikel ausdruckenWeitere Artikel auf der Lebenshaus-WebSite zum Thema bzw. von |
|