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Geschichte der Friedensbewegung bis 1933

Überblick über die Geschichte der Friedensbewegung vom Ende des 19. Jahrhunderts bis zum Ende der Weimarer Republik mit ihren pazifistischen, anarchistischen und sozialistischen Strömungen

Von Michael Schmid - Vortrag am 14.06.2024 in Gammertingen

Beim Gang durch die Geschichte des Pazifismus und Antimilitarismus müssen wir wenigstens 130 Jahre zurücklegen, weil es zumindest seither in Deutschland und Österreich Friedensarbeit in organisierter Form gibt. Natürlich reicht die relativ knappe Zeit heute Abend nur dafür aus, um die historische Landschaft des Pazifismus und des anarchistischen und sozialistischen Antimilitarismus in rasendem Tempo an uns vorüberziehen zu lassen. Wir können allenfalls an einigen wenigen Stationen etwas Anhalten und uns genauer umschauen. Und vom Zeitraum her werde ich mit dem Beginn der Nazi-Diktatur enden.

Von den Anfängen bis zum Ersten Weltkrieg

Zunächst möchte ich die Friedensbewegung in Deutschland bis zum 1. Weltkrieg für unsere Betrachtung in folgende drei Strömungen unterteilen:

  1. bürgerlicher Pazifismus
  2. anarchistischer Antimilitarismus / radikaler Pazifismus
  3. sozialistischer Antimilitarismus

Meine Darstellung dieser Strömungen werde ich schwerpunktmäßig jeweils anhand von ein, zwei markanten Vertreterinnen oder Vertretern vornehmen.

1. Bürgerlicher Pazifismus

Der eigentliche Pionier des organisierten Pazifismus war in den Vereinigten Staaten von Amerika der New Yorker Kaufmann und religiöse Schriftsteller David Low Dodge (1774-1852). Er hat im Jahr 1812 ein wegweisendes pazifistisches Manifest abgeschlossen.

Dieses ist aktuell in deutscher Übersetzung mit dem Titel "Krieg ist mit der Religion Jesu Christi unvereinbar" bei der "edition pace" neu erschienen. In diesem Buch entwickelt David L. Dodge seine Ächtung des militärischen Mordapparates in drei Durchgängen: Krieg ist unmenschlich, wider die Vernunft und ein Verbrechen. Anfang 1812 berieten sich Dodge und seine Freunde in New York über die Notwendigkeit der Gründung einer Friedensgesellschaft, die sie im August 1815 mit der New York Peace Society gründeten. Diese war die erste Friedensgesellschaft der Welt; Dodge wurde zu ihrem Vorsitzenden gewählt. Das war fast ein Jahr vor der Gründung der English Peace Society, der ersten Friedensgesellschaft in Europa, am 14. Juni 1816 in London.

Bis Mitte des 19. Jahrhunderts wurden weitere Friedensgesellschaften gegründet und es gab auf internationaler Ebene einige Weltfriedenskongresse, die zunächst ab 1853 wieder aufgegeben wurden, neben den sich verschlechternden politischen Rahmenbedingungen, vor allem aufgrund der organisatorischen Schwäche der damaligen Friedensbewegung.

Infolge der Krisen und Kriege zwischen 1860 und 1870/71 wurden dann in Europa und in den USA wieder eine Reihe von neuen Friedensgesellschaften gegründet. In Deutschland erst später.

Es war vor allem ein Roman einer Frau, der im 19. Jahrhundert über das literarisch interessierte Publikum hinaus gewirkt hat: "Die Waffen nieder!" der Baronin Bertha von Suttner.

In dieser erstmals 1889 erschienen "Lebensgeschichte" einer Frau wird der Krieg als brutale Zerstörung und Vernichtung geschildert. Das Buch begann dann einen regelrechten Siegeszug, wurden von ihm noch vor dem Ersten Weltkrieg bereits über 200.000 Exemplare alleine der deutschen Ausgabe verkauft. Bald nach seinem Erscheinen gab es ein Dutzend Übersetzungen, Im Jahre 1917 wurde es zum vierzigsten Mal aufgelegt.

Wer war Bertha von Suttner? Sie wurde 1843 in Prag geboren und entstammte einer adeligen Familie von Militärs. Sie wuchs auf im aristokratischen Umfeld der österreichisch-ungarischen k.u.k. Monarchie, die stark militaristisch geprägt war, lernte verschiedene Sprachen und beschäftigte sich mit Musik und Reisen. Mit ihrem Mann Arthur ging sie nach Georgien, wo sie den russisch-türkischen Krieg von 1877 miterlebte. Die Frage nach der Berechtigung von Kriegen trieb sie um und mündete schließlich u.a. in dem großen Erfolg mit ihrem Antikriegsroman "Die Waffen nieder!".

Dieser Erfolg war Grundlage dafür, dass Bertha von Suttner 1891 die Österreichische Gesellschaft der Friedensfreunde gründete, deren Präsidentin sie auch wurde. Ab Februar 1892 gab sie gemeinsam mit dem in Berlin ansässigen österreichischen Verlagsbuchhändler Alfred Hermann Fried eine "Monatszeitschrift zur Förderung der Friedensidee" heraus, die wiederum den Titel "Die Waffen nieder!" trug. Diese Aktivitäten gaben schließlich auch den Anstoß zur Gründung der Deutschen Friedensgesellschaft (DFG) im Jahr 1892 durch Bertha von Suttner und Alfred Hermann Fried.

Allerdings waren die Voraussetzungen für Friedensarbeit in Österreich-Ungarn und im preußisch beherrschten Deutschen Reich denkbar ungünstig. Das politische Klima in diesen monarchistisch-autoritär strukturierten Staaten war bestimmt von der Sehnsucht nach militärischer Stärke und dem Streben nach einem Großmachtstatus. Die Vorstellungswelt des Bürgertums wurde von Militarismus und Nationalismus dominiert. Der Reserveleutnant wurde zum Ideal. Die DFG wurde bereits in ihrem Gründungsjahr angefeindet und 1893 erschien ein Buch, in dem die Friedensbewegung als kulturfeindlich bezeichnet wurde, dass sie den Krieg, der doch die Ursache allen Kulturfortschritts sei, unmöglich machen wolle.

Der prominente Schriftsteller Felix Dahn schrieb ein Spottgedicht gegen "Die Waffen nieder", das in vier Zeilen die ganze deutsche nationale Einstellung in ihrer unbegreiflichen Beschränktheit und Überheblichkeit zeigt:

"Die Waffen hoch! Das Schwert ist Mannes eigen,
Wo Männer fechten, hat das Weib zu schweigen,
Doch freilich, Männer gibt’s in diesen Tagen,
Die sollten lieber Unterröcke tragen."

Dieser vom Militarismus geprägte gesellschaftliche Hintergrund ist vermutlich ein Grund, warum die von Bertha von Suttner geprägte bürgerlich-pazifistische Friedensbewegung weder in Österreich noch in Deutschland zu jener Zeit besonders kämpferisch eingestellt war. Unter anderem gehörte dann das Ausklammern jeder Tagespolitik zu den Dogmen. Dies wurde für unumgänglich gehalten, um Einheit und Geschlossenheit herzustellen. Durch die Beschwörung der Schrecken des Krieges, so der Glaube der Friedensfreunde, sollte das Gute im Menschen zum Tragen kommen und als dessen logische Folge sich der Völkerfriede entwickeln. Bertha von Suttner setzte bei ihrer Überzeugungsarbeit alle Hoffnung in die politischen Machtträger. Der Staat, seine Organe und Behörden, galten ihr bei entsprechender Änderung der ideellen und moralischen Grundlagen als potentieller Garant für den weltweiten und ewigen Frieden. An ihren Mitarbeiter Alfred Hermann Fried schrieb sie: "Wir wollen, dass von oben der Militarismus abgeschafft und überflüssig gemacht wird."

Entsprechend fühlte sich Bertha von Suttner dazu geboren, um auf Friedenskongressen und Konferenzen den Mächtigen der Welt die Friedensidee nahezubringen, zahlreiche Vortragsreisen zu machen. Überall warb sie für ihre Vision einer Welt ohne Krieg, die mit Hilfe von Verträgen und internationaler Schiedsgerichtsbarkeit entstehen sollte. 1905 erhielt sie schließlich als erste Frau den Friedensnobelpreis.

Ich möchte es nicht versäumen, hier noch auf ein anderes, äußerst rühriges Mitglied der DFG einzugehen: auf Otto Umfrid. Ich bin vor fast 40 Jahren auf ihn aufmerksam geworden, weil es sich um einen in Nürtingen geborenen Pazifisten handelt - und Nürtingen war für einige Jahre meine Heimat. Otto Umfrid war evangelischer Pfarrer, zunächst sehr engagiert für die soziale Frage. Dann wurde für ihn immer klarer, dass die soziale und die Friedensfrage untrennbar zusammenhängen. In einer Zeit zunehmender Militarisierung und Aufrüstung gewann für ihn dann die Friedensfrage absolute Priorität: "Der größte Jammer unserer Zeit ist der beständige Kriegszustand, in dem wir leben. Vom Frieden wird geredet; aber was ist das für ein Frieden, in dem die Völker bis an die Zähne gewappnet einander gegenüberstehen!"

Der Wechsel vom "sozialen Ruhestörer" zum Friedenskämpfer vollzog sich endgültig, als er 1894 in die Deutsche Friedensgesellschaft (DFG) eintrat. Dieser Schritt ist nicht hoch genug einzuschätzen. Richard Barkeley schreibt in seinem 1947 erschienen Buch über die deutsche Friedensbewegung: "Pazifist im kaiserlichen Deutschland sein, das hieß, sich selbst von allem auszuschließen, sich selbst zum Paria erklären. Niemand, der irgendwie im öffentlichen Leben weiterkommen wollte, konnte Pazifist sein. Wenn Friedensfreunde im kaiserlichen Deutschland auch nicht ermordet wurden - so wie später - in der Republik -, es bedeutete doch gesellschaftlichen und bürgerlichen Tod, sich dieser Bewegung anzuschließen."

Nachdem Otto Umfrid 1894 diesen Schritt in die DFG gegangen war, wurde nun neben der Verkündung in den Kirchen der aktive Einsatz für den Frieden "außerhalb des Schattens der Kirche" in zunehmendem Maß zum zweiten, unveräußerlichen Pol eines glaubhaften, christlichen Engagements in der Welt. Später erinnerte er sich an seine Reden für die DFG: "Dann ging ich, oft mit Aufbietung der letzten Kraft, manchmal an einem Sonntagnachmittag, nachdem ich schon zwei bis drei Gottesdienste gehalten hatte, ins Land hinaus, um dort den Frieden zu predigen."

In der Tat, Umfrid ist zum stärksten Motor der 1892 gegründeten DFG geworden. Durch seine Vortragsreisen gründeten sich fast 20 Ortsgruppen im damaligen Württemberg. Seine Organisationsarbeit gedieh so gut, dass die Geschäftsstelle der DFG im Jahre 1900 von Berlin nach Stuttgart verlegt wurde. Bis zum Beginn des Ersten Weltkriegs blieb die süddeutsche Landeshauptstadt das Zentrum des organisierten Pazifismus in Deutschland. Otto Umfrid wurde im selben Jahr zum Vizepräsident der Deutschen Friedensgesellschaft bestimmt und blieb in dieser Position bis zu seinem Tod im Jahr 1920. Neben seiner umfangreichen Vortragstätigkeit hat er rund 600 Aufsätze, Polemiken und Rezensionen für Tageszeitungen und Zeitschriften verfasst. Auch noch, nachdem er 1913 vollständig erblindet war.

"Kein evangelischer Theologe hat sich im preußisch-deutschen Kaiserreich so tatkräftig für den Erhalt und Ausbau des Friedens eingesetzt wie Otto Umfrid", sagt Helmut Donat. Und zweifellos sei Ludwig Quidde, 1927 Friedens-Nobelpreisträger, zuzustimmen, der über ihn schrieb, dass er vor 1914 "mehr als irgendein anderer Reichsdeutscher für die Friedenssache gewirkt" hat.

Mit Unterstützung von Bertha von Suttner wurde Otto Umfrid für den Friedensnobelpreis 1914 vorgeschlagen, doch wurde 1914 wegen des Ersten Weltkriegs kein Friedensnobelpreis mehr vergeben. Statt also möglicherweise mit diesem Preis für sein Engagement gewürdigt zu werden, wurde er weiterhin als "Friedenshetzer" verspottet und verachtet und die Militärbehörden beraubten ihn der freien Meinungsäußerung in Deutschland.

Nochmals zusammenfassend, um was es diesem bürgerlichen Pazifismus der DFG und Friedensgesellschaften in anderen Ländern mit ihrer Friedensarbeit ging: Sie setzten sich für eine friedliche Beilegung von Streitigkeiten auf der Grundlage von Schiedsverträgen und Völkerrecht ein, so dass Konflikte zwischen den Staaten durch völkerrechtliche Schlichtung und mit Hilfe unabhängiger Gerichtshöfe befriedet würden. Logische Folge sollte ein Einhalt der Rüstungen, wenn nicht sogar Abrüstung sein.

Bei dieser pazifistischen Strömung der Friedensbewegung handelte es sich um eine rein bürgerliehe Bewegung, geprägt von linksliberalen Honoratioren, die sich als oppositionelle Minderheit gegenüber dem wilhelminischen Militär- und Obrigkeitsstaat fühlte. 1914 waren in der DFG etwa 10.000 Pazifisten organisiert. Und wie in bürgerlichen Honoratiorenvereinigungen gängig, bestand die Mehrheit der Mitglieder aus wenig aktiven Sympathisierenden. Ihr Einfluss auf die Gesellschaft blieb gering.

In den letzten Monaten vor dem Krieg hat sich Bertha von Suttner klarsichtig über die Potenziale von politischen Kräften geäußert, die früher in ihrem Standesdenken gar keinen Platz gehabt hatten. Sie ließ Sympathien für Rosa Luxemburg erkennen und schrieb noch im Mai: "Die Einzigen - weil sie auch eine Macht sind -, auf die man hoffen kann, dass sie den Massenkrieg abwenden, sind die Sozialdemokraten."

2. Anarchistischer Antimilitarismus / radikaler Pazifismus

Es gab in Deutschland schon vor Jahrhunderten Bewegungen, die Gewalt und damit den Kriegsdienst ablehnten. So die Täuferbewegungen des 16. und 17. Jahrhunderts - diese wurden verfolgt und aus Deutschland vertrieben. Sie wanderten überwiegend nach Amerika aus, viele Mennoniten auch noch im 18. und 19. Jahrhundert nach Russland, wo ihnen das Privileg der Kriegsdienstverweigerung zugesichert wurde. Die zurückgebliebenen mennonitischen Gemeinden passten sich der "Normalität" soweit an, dass kein deutscher Mennonit im Ersten Weltkrieg den Kriegsdienst verweigerte. Das Gleiche gilt für die Herrenhuter Brüdergemeinden und andere, ursprünglich aus der pazifistischen Täufertradition erwachsenen Gruppen.

Der damals schon weltberühmte Schriftsteller Leo Tolstoi vertrat seit 1880 einen radikalen Pazifismus mit der Konsequenz persönlicher Verweigerung aller Kriegsdienste und kritisierte diesbezüglich ausdrücklich die "aufgeklärten Friedensfreunde" in Westeuropa. Seine religiösen, auf die Bergpredigt bezogenen Schriften und seine politischen Aufrufe und Stellungnahmen waren auch in Deutschland bekannt und fanden vor allem Eingang in die Kreise der nichtreligiösen Anarchisten, die zumindest zum Teil auch 1914 bei ihrer Ablehnung von Militär und Krieg blieben und zum Teil auch emigrierten. Zu einer nennenswerten Zahl von Kriegsdienstverweigerern kam es in Deutschland und Österreich-Ungarn im Gegensatz zu einigen anderen Ländern allerdings nicht.

Starken Einfluss hatten die Ideen des Tolstojanismus auch auf den 1882 in Wien geborenen Rudolf Großmann, der mit dem Deck- und Kampfnamen Pierre Ramus bekannt wurde (nach dem französischen humanistischen Philosophen und Mathematiker Petrus Ramus). Pierre Ramus blickte bereits Mitte zwanzig auf ein Leben in Ächtung, Verfolgung, Flucht und Exil zurück. 1895 wurde er wegen sozialdemokratischer Umtriebe vom Gymnasium verwiesen. Daraufhin übersiedelte der Sechzehnjährige 1898 zu Verwandten nach New York. Dort ist er in der deutschsprachigen Sozialdemokratie New Yorks tätig geworden und hat sich nach theoretischen Differenzen erst der linkssozialistischen, dann der anarchistischen Bewegung angeschlossen. 1901 gründete er mit neunzehn Jahren seine erste Zeitschrift, schrieb jedoch auch regelmäßig für andere libertäre Zeitschriften. 1902 wurde er im Rahmen seines Engagements für einen Streik von Seidenfärbern zu fünf Jahren Zuchthaus verurteilt, flüchtete daraufhin nach Großbritannien und 1906 nach Berlin. Seit 1905 publizierte er fast ausschließlich unter dem Pseudonym Pierre Ramus. Noch in London wurde der dort im Exil lebende führende Anarchist Petr Kropotkin zu seinem eigentlich ideellen Vorbild. Aus Berlin wurde er 1907 wegen anarchistischer Umtriebe in Preußen ausgewiesen und kehrte über die Schweiz nach Österreich zurück.

Hier gelang es dem charismatischen Rhetoriker und brillanten Autor, die im Österreich des 20. Jahrhunderts bedeutungsvollste anarchistische Bewegung ins Leben zu rufen. Pierre Ramus’ "Propaganda des Worts", die er programmatisch der "Propaganda der Tat" gegenüberstellte, umfasste Reden in Massenversammlungen, schriftstellerische und verlegerische Aktivitäten. Er gründete in Klosterneuburg den Verlag "Erkenntnis und Befreiung", gab mehrere Zeitschriften heraus, u.a. "Erkenntnis und Befreiung".

Daneben publizierte er eine Fülle selbständiger Programmschriften, unter vielen anderen: "Die historische Entwicklung der Friedensidee und des Antimilitarismus" (1907). Als einzigen novellistischen Text hat er den autobiographischen Roman "Friedenskrieger des Hinterlandes" (1924) geschrieben, für den er für den Friedensnobelpreis vorgeschlagen wurde.

Seine unermüdlichen Aktivitäten wurden für Ramus begleitet durch Verfolgung und Internierung: 1910 wurde er etwa wegen eines Vortrags über den libertären Pädagogen Francisco Ferrer zu einer Geldstrafe verurteilt, später folgten Haft und Hausarrest.

Pierre Ramus sah einen grundlegenden Zusammenhang von Staat und Krieg. Der Staat sei der "Gewaltherrscher der Unnatur, der alle Verbrechen heilig spricht, wenn sie in seinem Interesse geschehen." Die Geschichte all der unterschiedlichen Staatsformen zeigen für ihn eine unendliche Kette von Ausbeutung, Verelendung, Gewaltanmaßung und Krieg. "Eigentlich ist der Staat nichts anderes als Militarismus en miniature", sagt er. "Militarismus ist systematisierte Waffengewalt; der Staat existiert nicht, wenn er nicht nach Außen, wie nach Innen hin eine Gewalt repräsentiert." Und für ihn ist klar: "Der Krieg ist der Mord auf Kommando."

Pierre Ramus steht also exemplarisch für einen anarchistischen Antimilitarismus, der nicht in erster Linie bestimmte Militarismen oder militärische Phänomene kritisiert, sondern der im Staat die entscheidende Kriegsursache erkannte und zur Verweigerung und schließlich gewaltfreien Revolution gegen den Krieg aufrief. In Deutschland sind z.B. Gustav Landauer und Erich Mühsam zu nennen, die sich wie Pierre Ramus für einen gewaltfreien anarchistischen Antimilitarismus engagierten.

3. Sozialistischer Antimilitarismus

Im Unterschied zur anarchistischen antimilitaristischen Strömung sah die des sozialistischen Antimilitarismus den Kapitalismus als Ursache von Krieg und Unfrieden an. Entsprechend der marxistischen Geschichtstheorie hören Kriege also auf, wenn der Sozialismus den Kapitalismus abgelöst hat. Aus dieser Perspektive wurde zwar das Heer des bürgerlichen Staates als Instrument imperialistischer Expansionspolitik und repressiver Klassenorganisation attackiert, aber Miliz-Konzepte für den kommenden sozialistischen Volksstaat befürwortet.

Aufgrund ihrer unterschiedlichen Ansätze und ihrer verschiedenen sozialen Verankerung schenkte deshalb z.B. die Sozialdemokratie der bürgerlichen Friedensbewegung vor dem Ersten Weltkrieg wenig Beachtung. Allerdings setzte sich beispielsweise die radikale Antimilitaristin Rosa Luxemburg teilweise äußerst heftig mit den bürgerlichen Friedensgesellschaften auseinander.

Rosa Luxemburg wurde am 5. März 1871 in Russisch-Polen als Tochter eines emanzipierten jüdischen Kaufmanns geboren. Schon früh trat sie einem polnischen illegalen revolutionären Zirkel bei. Nach dem Abschluss ihres Studiums lebte sie seit 1898 in Deutschland. Um die deutsche Staatsbürgerschaft zu bekommen, war sie eine Scheinehe eingegangen. Mit ihrer ganzen Kraft stürzte sich Rosa Luxemburg alsbald in die Arbeit der deutschen Sozialdemokratie. Nach dem Ausbruch der ersten russischen Revolution 1905 ging sie illegal nach Warschau, wo sie 1906 zusammen mit ihrem Lebensgefährten Leo Jogiches verhaftet wurde.

Nach Deutschland zurückgekehrt, wirkte sie hier als Dozentin an der zentralen Parteischule der SPD. Aus dieser Arbeit erwuchs die erst nach ihrem Tode veröffentlichte "Einführung in die Nationalökonomie" sowie ihr theoretisches Hauptwerk "Die Akkumulation des Kapitals. Ein Beitrag zur ökonomischen Erklärung des Imperialismus" (1913).

Wie gesagt, befasste sich Rosa Luxemburg auch mit den bürgerlichen Friedensgesellschaften. Auf die Frage nach dem Unterschied zu diesen antwortete sie: "Worin besteht aber dieser Unterschied? Gewiss nicht allein darin, dass die bürgerlichen Friedensapostel auf die Einwirkung schöner Worte lauern, während wir uns auf Worte allein nicht verlassen. Unser ganzer Ausgangspunkt ist ein diametral entgegengesetzter: Die Friedensfreunde aus bürgerlichen Kreisen glauben, dass sich Weltfriede und Abrüstung im Rahmen der heutigen Gesellschaftsordnung verwirklichen lassen, wir aber, die wir auf dem Boden der materialistischen Geschichtsauffassung und des wissenschaftlichen Sozialismus stehen, sind der Überzeugung, dass der Militarismus erst mit dem kapitalistischen Klassenstaate zusammen aus der Welt geschafft werden kann. Daraus ergibt sich auch die entgegengesetzte Taktik bei der Propagierung der Friedensidee. Die bürgerlichen Friedensfreunde sind bemüht - und das ist von ihrem Standpunkt ganz logisch und erklärlich -, allerlei ‚praktische’ Projekte zur allmählichen Eindämmung des Militarismus zu ersinnen, sowie sie naturgemäß geneigt sind, jedes äußere, scheinbare Anzeichen einer Tendenz zum Frieden für bare Münze zu nehmen, jede Äußerung der herrschenden Diplomatie nach dieser Richtung beim Wort zu fassen und zum Ausgangspunkt einer ernsten Aktion aufzubauschen. Die Sozialdemokratie kann umgekehrt hier, wie in allen Stücken der sozialen Kritik, ihren Beruf nur darin erblicken, die bürgerlichen Anläufe zur Eindämmung des Militarismus als jämmerliche Halbheiten, die Äußerungen in diesem Sinne, namentlich aus Regierungskreisen, als diplomatisches Schattenspiel zu entlarven und dem bürgerlichen Wort und Schein die rücksichtslose Analyse der kapitalistischen Wirklichkeit entgegenzustellen."

Die bürgerlichen Friedensaktivisten wurden also von Rosa Luxemburg heftig kritisiert. Kritisiert wurden aber auch jene in den eigenen sozialdemokratischen Reihen, die Ende des 19., Anfang des 20. Jahrhunderts auf Vertragspolitik setzten. Diese Genossen, meinte Rosa Luxemburg, seien ebenfalls der Meinung, durch einen Vertrag könne man "von dem Krieg nach rückwärts zu dem Frieden kommen."

Schon 1900 auf dem Pariser Kongress der II. Internationale hatte die Humanistin und Kriegsgegnerin vorhergesagt, der Zusammenbruch der kapitalistischen Ordnung werde "durch eine durch die Weltpolitik herbeigeführte Krisis" erfolgen. Den Kampf gegen Krieg und Militarismus versuchte sie u.a. auf den Kongressen der Internationale 1907 in Stuttgart und 1912 in Basel zu steigern. Beim sozialistischen Friedenskongress in Basel mit 533 Delegierten aus den meisten europäischen sozialistischen Parteien, darunter 18 Frauen, wurde noch einmal die internationale Solidarität der Arbeiterbewegung beschworen. Es fehlte aber schon zu diesem Zeitpunkt an einem festen Willen, Kriegsvorbereitung und -durchführung mit einem angedachten Generalstreik zu verhindern. Und trotz Kritik am preußischen Militarismus kam von Seiten der SPD, abgesehen von Rosa Luxemburg, nie eine Aufforderung zur Verweigerung des Kriegsdienstes.

Am 20. Februar 1914 wurde vor der 2. Strafkammer des Landgerichts Frankfurt (Main) ein Prozess gegen Rosa Luxemburg durchgeführt, weil sie in zwei Versammlungen im September 1913 in Fechenheim und in Bockenheim zum Kampf gegen die Kriegsgefahr aufgerufen und die Arbeiter aufgefordert hatte, im Falle eines Krieges nicht auf ihre Klassenbrüder in Frankreich und in anderen Ländern zu schießen. Wegen dieses Aufrufs wurde gegen sie Anklage wegen "Aufforderung zum Ungehorsam gegen Gesetze und gegen Anordnungen der Obrigkeit" erhoben. Trotz ihrer erfahrenen Anwälte ließ sie es sich nicht nehmen, auch selbst eine flammende Verteidigungsrede zu halten. Hierin verdeutlichte sie, dass über einen Krieg keineswegs die Obrigkeit, sondern die Menge der werktätigen Bevölkerung zu entscheiden habe. Sie wurde zu einem Jahr Gefängnis verurteilt. Gegen das Urteil fanden im Februar und März 1914 in vielen Städten Deutschlands Protestkundgebungen statt. Zunächst wurde das Urteil wegen Revision noch nicht rechtskräftig.

Erster Weltkrieg und Friedensbewegung

Nach jahre- und jahrzehntelanger Vorbereitung standen im Jahr 1914 die Zeichen auf Krieg. Da ist zunächst eine Geschichte, die an Dramatik kaum zu überbieten ist. Im Deutschland des Jahres 1914 brummt die Industrie auf Hochtouren: Für einen bevorstehenden Krieg wird alles Erdenkliche vorbereitet. Die Stimmung für Krieg kann nicht besser sein. Wann geht es endlich los? Das Feuer der Schlachten wird uns reinigen und unser Deutsches Reich stählen! "Wann schlagen wir endlich los?!" Am 1. August 1914 beginnt die lange vorbereitete und von vielen freudig ersehnte "Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts".

Pierre Ramus wurde nach der Kriegserklärung von Österreich an Serbien zweimal wegen dem Verdacht der Spionage und des Hochverrats verhaftet. Bis zum Kriegsende stand er unter Hausarrest. Seine politischen Kontakte u. a. zu pazifistischen und anarchistischen Kreisen konnte er jedoch aufrechterhalten.

Bertha von Suttner blieb der Ausbruch des Ersten Weltkriegs mit seinen Exzessen kriegsbegeisterter Massenhysterie erspart, denn sie starb wenige Wochen davor im Alter von 71 Jahren. So sehr die pazifistische Strömung der Friedensbewegung sich vor dem Krieg als Opposition gegen den wilhelminischen Obrigkeitsstaat verstand, so zog sie sich, ebenso wie die SPD-Mehrheit, als Organisation im Herbst 1914 doch ins nationale Glied zurück und übte Zurückhaltung. Die Verweigerung des Wehr- und Kriegsdienstes, wie sie Tolstoi propagierte, lehnten sie vehement ab, und der gerechte Verteidigungskrieg wurde für selbstverständliche Pflicht gehalten.

Und in einem Flugblatt vom 15.08.1914 erklärten Otto Umfrid und Ludwig Quidde, die beiden Vorsitzenden der DFG: "Über die Pflichten, die uns Friedensfreunden jetzt während des Krieges erwachsen, kann kein Zweifel bestehen. Wir deutschen Friedensfreunde haben stets das Recht und Pflicht der nationalen Verteidigung anerkannt. Wir haben versucht zu tun, was in unseren schwachen Kräften war, gemeinsam mit unseren ausländischen Freunden, um den Ausbruch des Krieges zu verhindern. Jetzt, da die Frage, ob Krieg oder Frieden unserem Willen entrückt ist und unser Volk von Ost, Nord und West bedroht, sich in einem schicksalsschweren Kampf befindet, hat jeder deutsche Friedensfreund seine Pflichten gegenüber dem Vaterlande genau wie jeder andere Deutsche zu erfüllen."

Zu den radikaleren Mitgliedern der DFG gehörten u. a. Auguste Kirchhoff und Helene Stöcker. Einige wenige Mitglieder der DFG gingen nach Kriegsausbruch ins Exil, um nicht am Krieg teilnehmen zu müssen und ein paar ganz wenige verweigerten den Kriegsdienst.

Die DFG erholte sich von ihrer anfänglichen Lähmung zu Beginn des Krieges rasch; die Mitgliederzahl sank allerdings bis Kriegsende auf 6.000. Zwar wurde die Tätigkeit der Gesellschaft durch Verbotsmaßnahmen der Militärbehörden stark eingeschränkt, doch sicherte die Gründung der Ersatzorganisation "Zentralstelle Völkerrecht" den Pazifisten weiterhin einen gewissen Handlungsspielraum.

Während des Julis 1914 war es der Regierung gelungen, die Öffentlichkeit zu überzeugen, dass das Deutsche Kaiserreich einen Verteidigungskrieg gegen Russland führen müsse. Dies galt auch für weite Teile der SPD und die ihnen nahestehenden Gewerkschaften. Sie erklärten sich bereit zu einem "Burgfrieden" für die Zeit des Krieges bereit - als "Burgfriedenspolitik" wird das Zurückstellen innenpolitischer Konflikte und wirtschaftlicher Auseinandersetzungen im Deutschen Kaiserreich während des Ersten Weltkriegs bezeichnet. So erklärten dann die Gewerkschaften am 2. August 1914 in Reaktion auf die Kriegserklärung des Deutschen Reiches an Russland und Frankreich vom Vortag, einen Streik- und Lohnverzicht für die gesamte Dauer des bevorstehenden Krieges. Und am 4. August 1914 stimmte die SPD-Reichstagsfraktion einstimmig und gemeinsam mit den übrigen Reichstagsfraktionen für die Aufnahme der zur Kriegsführungen benötigten ersten Kriegskredite und ermöglichte damit die Mobilmachung.

Selbst der hellsichtige Kriegsgegner Karl Liebknecht, Sohn des Parteigründers Wilhelm Liebknecht, stimmte der geheiligten Parteidisziplin wegen, die verlangte, die intern getroffene Mehrheitsentscheidung nach außen geschlossen, also einstimmig zu vertreten, im Reichstag zu. Die SPD und vor allem ihr rechter Flügel nutzten die Gelegenheit, um ihren Patriotismus zu demonstrieren und den Vorwurf zu entkräften, Sozialdemokraten seien "vaterlandslose Gesellen".

Rosa Luxemburg erlebte diesen Bruch der SPD-Vorkriegsbeschlüsse als schweres, folgenreiches Versagen ihrer Partei. Aus ihrer Sicht hatte der Opportunismus, den sie immer bekämpft hatte, gesiegt und das Ja zum Krieg nach sich gezogen. Nach der Abstimmung am 4. August schwankte sie zwischen Verzweiflung und unbändigem Zorn. Ja, Rosa Luxemburg empfand den Ausbruch des Weltkrieges und die Kriegspolitik der SPD als furchtbare persönliche Schicksalsschläge. Nachdem sie sich gegen einen Suizid entschieden hatte, versuchte sie in der Folge zusammen mit Karl Liebknecht mühselig das kleine Häuflein kompromissloser Kriegsgegner in der SPD zu sammeln und zu organisieren - erst in der "Gruppe Internationale", dann im "Spartakusbund", den sie 1916 gründeten.

Das geschah allerdings unter äußerst schwierigen Verhältnissen. Denn am 18. Februar 1915 war Rosa Luxemburg plötzlich in ihrer Wohnung in Berlin verhaftet und ins "Königlich-Preußische Weibergefängnis" in Berlin gebracht worden. Die Revision gegen das Urteil vom Februar 1914 in Frankfurt wurde im Oktober 1914 verworfen und damit das Urteil rechtskräftig. Die auffällige Verhaftung Rosa Luxemburgs sollte einerseits die Aktivitäten der Kämpferin gegen die imperialistische Kriegs- und Burgfriedenpolitik einschränken, und andererseits sicherlich die gegen den Krieg aufbegehrende Bewegung zerstreuen und unterdrücken. Und die Verhaftung war in der Tat nicht nur ein Schlag gegen sie selbst, sondern ebenfalls gegen ihre Mitkämpfer, die durch die Herausgabe einer neuen Zeitschrift "Die Internationale" anstrebten, eine oppositionelle Bewegung im ganzen Reich zu organisieren.

Rosa Luxemburg hat allerdings im Gefängnis weder ihre aktuell-politische noch ihre theoretische Tätigkeit eingestellt. Unermüdlich und ununterbrochen hat sie aktuelle Schriften verfasst, etwa Aufrufe in Form von Flugblättern, Artikel für die "Internationale" und andere Zeitschriften. Außerdem schrieb sie während der Haft drei Bücher, die zu Klassikern des antiautoritären Marxismus wurden. Darunter auch die Analyse eines gewissen Junius: "Die Krise der Sozialdemokratie", die im Frühjahr 1916 in der neutralen Schweiz erschien. Hinter dem Pseudonym verbarg sich Rosa Luxemburg, die ihre leidenschaftliche Kritik am "Selbstmord der europäischen Arbeiterklasse" aus dem "Königlich-Preußischen Weibergefängnis" in Berlin hatte herausschmuggeln können: nur wenn Zeit ist: "Das im August, im September verladene und patriotisch angehauchte Kanonenfutter verwest in Belgien, in den Vogesen, in den Masuren in Totenäckern, auf denen der Profit mächtig in die Halme schießt. Das Geschäft gedeiht auf Trümmern, Städte werden zu Schutthaufen, Dörfer zu Friedhöfen, Länder zu Wüsteneien, Bevölkerungen zu Bettlerhaufen, Kirchen zu Pferdeställen; Völkerrecht, Staatsverträge, Bündnisse, heiligste Worte, höchste Autoritäten in Fetzen gerissen." Lückenlos reihte sie die Beweise aneinander, die zeigten, wie die deutsche Regierung und Wilhelm II. das Volk mit der Rede von der "aufgezwungenen Notwehr" getäuscht hatten.

Rosa Luxemburg war auch eine leidenschaftliche Briefeschreiberin. In ihren Briefen aus der Haft zeigt sich die politische Kämpferin und brillante Theoretikerin eines freiheitlichen Sozialismus immer wieder von ihrer ganz persönlichen Seite. Ihre wiederholten Gefängnisaufenthalte - insgesamt wurde sie neunmal in ihrem Leben inhaftiert - nutzt sie, um etwa ihre Gedanken über Literatur und Musik, über die Tier- und Pflanzenwelt zu notieren. Sie zeigt sich darin als empfindsame und genaue Beobachterin, als ein Mensch mit weitem Horizont. Geradezu liebevoll geht sie auf ihre Briefpartner und -partnerinnen ein, als ob nicht sie - die Gefangene - sondern jene in Freiheit ihres Zuspruchs bedürften.

Ein Jahr nach ihrer Verhaftung wurde sie entlassen. Doch schon drei Monate später wurde sie nach dem damaligen Schutzhaft-Gesetz zur "Abwendung einer Gefahr für die Sicherheit des Reichs" zu insgesamt zweieinhalb Jahren Zuchthaus verurteilt. Im Juli 1916 begann ihre "Sicherungsverwahrung". Drei Jahre und vier Monate verbrachte sie zwischen 1915 und 1918 im Gefängnis. Erst am 9. November 1918 öffneten sich die Gefängnistore auch für Rosa Luxemburg.

Nach ihrer Entlassung aus dem Gefängnis konzentrierte sie sich nun ganz auf den Kampf für die Weiterführung der Revolution, der auch die Gründung der KPD am 1. Januar 1919 unter ihrer und Karl Liebknechts Führung dienen sollte. Allerdings, viel Zeit blieb ihr nicht mehr.

Denn nachdem der Januar-Aufstand, den Rosa abgelehnt hatte, fehlgeschlagen war, wurde sie am 15. Januar zusammen mit Karl Liebknecht von Regierungstruppen festgenommen, brutal misshandelt und schließlich ermordet. Ihre Leiche wurde erst nach Monaten aus dem Landwehrkanal geborgen. Zwei ihrer Mörder wurden zu geringfügigen Strafen verurteilt - nicht wegen Mordes, sondern wegen Wachvergehen - die anderen wurden freigesprochen.

Die Friedensbewegung nach dem Ersten Weltkrieg

Nach dem Ende des Ersten Weltkriegs hatten pazifistische und antimilitaristische Organisationen wieder Zulauf bzw. entstanden neu.

So hat der libertäre, anarchistische Antimilitarismus nach dem Ersten Weltkrieg eine regelrechte Massenbasis gehabt. Diese hat sich zum Teil in der anarcho-syndikalistischen und antimilitaristischen Freien Arbeiter-Union Deutschlands (FAUD) organisiert. Die FAUD wiederum war am 15. September 1919 durch Umbenennung aus der Freien Vereinigung deutscher Gewerkschaften (FVDG) entstanden. Bis 1921 hatte die FAUD ca. 150.000 Mitglieder. Die FAUD hat auch den Generalstreik als direkte Aktion propagiert, eines der Hauptkampfmittel sozusagen. Als dann am 13. März 1920 reaktionäre Freikorpssoldaten gegen die neu geschaffene Weimarer Republik putschten, scheiterte dieser konterrevolutionäre Putschversuch nach 100 Stunden am größten Generalstreik, den es in Deutschland je gegeben hat. Eine treibende Kraft der anarcho-syndikalistischen Bewegung war Rudolf Rocker. Fritz Oerter aus Fürth gelangte in den 1920er Jahren zu einer gewissen Bekanntheit und war einer der begabtesten Schriftsteller der anarchistischen Bewegung, der sich auch nachdrücklich für Gewaltlosigkeit einsetzte.

Wie überhaupt nach dem Ersten Weltkrieg jene Haltung eines radikal-antimilitaristischen Pazifismus bzw. antimilitaristischen Anarchismus größere Bedeutung gewann, der jede Form von Gewaltanwendung ablehnte. Unter dem unmittelbaren Eindruck des Weltkriegs verurteilten radikale Pazifisten und Anarchisten den alten Grundsatz, Gewalt gegen Gewalt zu setzen. Ihr Vorbild wurden die englischen und amerikanischen Kriegsdienstverweigerer, die für ihr Ideal der Gewaltverneinung zu Hunderten und Tausenden Gefängnis, Zuchthaus und Todesgefahr auf sich genommen haben.

Die individuelle Kriegsdienstverweigerung wurde die Keimzelle des radikal-antimilitaristischen Pazifismus, der sozialistische Gedankengänge und Aktionsformen aufnahm und Strategien der Gewaltverhinderung durch gewaltfreies Handeln entwickelte.

Zum Beispiel Pierre Ramus, der ab November 1918 neben einer Vielzahl von Büchern und Broschüren die Zeitschrift "Erkenntnis und Befreiung. Wochenschrift des herrschaftslosen Sozialismus" publizierte und ausgedehnte Vortragsreisen nach Deutschland, Frankreich und der Schweiz unternahm. Als Schriftsteller und als Redner versuchte er weiter die anarchistische Bewegung in Österreich und teilweise in Deutschland nach seinen Vorstellungen - anarcho-kommunistisch, gewaltfrei, antimilitaristisch - zu beleben und zu organisieren. Seine praktisch-politische Organisationsarbeit führte in Österreich u.a zur Gründung des Bundes herrschaftsloser Sozialisten, der rund 4000 Mitglieder zählte. Einer Gruppe, die sich als Kropotkinianer und Tolstoianer verstanden, als herrschaftslose und gewaltfreie Sozialisten.

Unermüdlich sprach und schrieb Ramus für den Frieden, für individuelle Freiheit, soziale wie ökonomische Gerechtigkeit, für alternative Wirtschaftsformen wie Genossenschaften und Subsistenzökonomie, für Empfängnisverhütung und freie Liebe, nicht zuletzt für eine konsequent libertäre Erziehung. Sein kompromissloses Festhalten an der Gewaltlosigkeit und sein Antimilitarismus brachte ihn auch in offenen Gegensatz zu Sozialdemokraten und Kommunisten.

1933 schlug eine Gruppe von Nationalsozialisten Ramus bewusstlos. Wegen seines Engagements für die freiwillige Sterilisation musste er 1934 für zehn Monate ins Zuchthaus. Nach dem Anschluss Österreichs ans Deutsche Reich im März 1938 flüchtete der als Jude und Anarchist besonders Gefährdete vor den Nationalsozialisten. Seine Flucht führte ihn zunächst über die Schweiz nach Frankreich. Als die deutsche Wehrmacht Frankreich besetzte, flüchtete er über Spanien nach Marokko, wo er in ein Flüchtlingslager kam. Er starb 1942 auf dem Schiff, das ihn zu seiner 1938 geflüchteten Familie nach Mexiko bringen sollte. Die Jahre der Entbehrung hatten seine Kräfte so geschwächt, dass er auf der Reise einem Herzschlag erlag.

Aus der Friedensbewegung der 80er Jahre ist uns ja der Spruch bekannt: "Stell dir vor, es ist Krieg und keiner geht hin." Sinngemäß schwebte das auch schon Ramus als Antwort auf jegliche Kriegserklärung vor. Jedem einzelnen Betroffenen biete die Verweigerung des Fahneneids eine konkrete Handhabe, sich für den Frieden einzusetzen.

Und dieser individuelle Protest gegen den Krieg müsse kollektiv ergänzt werden durch Generalstreik, Soldatenstreik und organisierten passiven Widerstand, schreibt Ramus in seinen Thesen "Militarismus, Kommunismus und Antimilitarismus" zu einem Referat für den Internationalen Antimilitaristen-Kongress in Den Haag im März 1921. Einer Invasion fremder Truppen werde eine anarchistisch-kommunistische Gemeinschaft daher keinerlei militärischen Widerstand entgegensetzen, sondern "ein wohl föderativ miteinander verbundenes, sonst aber über das ganze Land verstreutes Widerstandselement des passiven Ungehorsams …, welches die sozialwirtschaftlichen Mittel der Obstruktion, der Sabotage und des passiven Widerstandes vereint zur Anwendung bringt." Wen erinnert das nicht an das Konzept der Sozialen Verteidigung ?

Nach 1918 nahm die Deutsche Friedensgesellschaft zunächst einen ziemlich großen Aufschwung. 1927 gehörten ihr immerhin rund 30.000 Mitglieder in rund 300 Ortsvereinen an. Allerdings stand dieser im Grunde erfreulichen organisatorischen Bilanz das Problem entgegen, dass es erhebliche Richtungskämpfe gab, die viel Kraft benötigten. Der damalige Vorsitzende Ludwig Quidde verkörperte einen linksliberal-gemäßigten Honoratiorenpazifismus, dessen Ziele weiterhin internationale Rechtsordnung, Schiedsgerichtsbarkeit, Völkerbund hießen und der den Verteidigungskrieg für gerechtfertigt hielt. Opposition gegen diesen Honoratiorenpazifismus gab es von radikalen Pazifisten, die nicht nur in den Grundsatzfragen kompromissloser als die Gemäßigten waren, sie träumten auch von einer kämpferischen pazifistischen Organisation, mit der die Massen für die Ziele der Friedensbewegung mobilisiert werden könnten. Diese radikalen Pazifisten waren insbesondere im westdeutschen Landesverband der DFG unter Führung von Fritz Küster stark vertreten.

Küster gab eine pazifistische Zeitschrift mit dem Titel "Das Andere Deutschland" heraus, die sich in wenigen Jahren zur einflussreichsten und bedeutendsten Zeitschrift der Friedensbewegung während der Weimarer Zeit entwickelte und die 1928 immerhin eine Höchstaufläge von 44.000 Exemplaren erreichte. Während der Weimarer Republik schrieben unter anderem Kurt Tucholsky und Erich Kästner für die Zeitung. Die Nationalsozialisten verboten im März 1933 das Blatt, Küster wurde von 1933 bis 1938 in verschiedenen Konzentrationslagern inhaftiert.

Neben der DFG sind nach dem Ersten Weltkrieg aufgrund der Erschütterungen durch den Krieg auch ganz neue pazifistische Organisationen der Friedensbewegung entstanden. Die zum Teil zunächst eine breite öffentliche Resonanz bekamen.

So wurde 1919 unter Beteiligung von Carl von Ossietzky und Kurt Tucholsky der Friedensbund der Kriegsteilnehmer gegründet, der das Ziel verfolgte, das Fronterlebnis für eine antimilitaristische und pazifistische Bewegung zu mobilisieren und auf das Ziel des Weltfriedens und der Beseitigung der Kriegsursachen verpflichten. Er setzte sich daher national wie international für die Kriegsdienstverweigerung, einen Generalstreik im Falle eines drohenden Krieges, die Abschaffung bzw. Nichtwiedereinführung der allgemeinen Wehrpflicht und die allmähliche Auflösung aller stehenden Armeen ein.

Vom Bund der Kriegsteilnehmer ging gemeinsam mit anderen pazifistischen Organisationen die Initiative zur Gründung der "Nie-wieder-Krieg-Bewegung" der Weimarer Zeit aus. Diese "Nie-wieder-Krieg-Bewegung" brachte beachtliche Anfangserfolge zustande. Ungefähr 30.000 Mitglieder lehnten Kriegsdienst und Wehrpflicht ab.

Dazu brachte die Bewegung gemeinsam mit zahlreichen anderen pazifistischen Organisationen in den ersten Jahren der Weimarer Republik jeweils am 1. August - dem Tag des Kriegsbeginns - zehntausende von Menschen zu Demonstrationen auf die Straße. Der Höhepunkt war 1921 erreicht, als alle Organisationen der Friedensbewegung, unterstützt von den beiden sozialistischen Parteien und den Freien Gewerkschaften, die Kundgebung unterstützten. Allein in Berlin beteiligten sich 200.000 Menschen, im gesamten Reich etwa 500.000. Allerdings ging es dann bereits bergab.

Zwar nahmen 1922 in Berlin immerhin noch 150.000 Menschen teil. Doch dann war es mit Massenkundgebungen dieser Größenordnung vorbei. Auch die Mitgliederzahl des "Friedensbundes" schrumpfte von 30.000 (1921) auf etwa 750 (1926) radikal zusammen.

Als eigenständige Richtung im Pazifismus organisierten sich die religiös Motivierten. So entstand der Internationale Versöhnungsbund, der während einer für den 1.-5. August 1914 geplanten Friedenskonferenz in Konstanz gegründet werden sollte, dessen Gründung aber wegen des Kriegsbeginns am 1. August 1914 aufgeschoben werden musste.

Noch 1914 gründete sich der erste nationale Zweig des Versöhnungsbundes in Großbritannien (englisch: Fellowship of Reconciliation), der bis 1918 auf etwa 7000 Mitglieder anwuchs, von denen etwa 600 als Kriegsdienstverweigerer ins Gefängnis gingen. Andere Zweige kamen noch während des Krieges in den USA, den Niederlanden, Schweden und sechs weiteren Ländern hinzu. 1919 wurde der Internationale Versöhnungsbund dann offiziell gegründet und im gleichen Jahr ein deutscher Zweig.

Als weitere religiös motivierte Organisationen entstanden z.B. der Friedensbund deutscher Katholiken, der Bund der religiösen Sozialisten, die Quäker.

1922 wurde das Deutsche Friedenskartell gegründet. Bei seiner Gründung vertrat es 14, insgesamt 28 Friedensorganisationen, die etwa 90.000 Mitglieder hatten.

Die politischen Rahmenbedingungen der 20er Jahre dämpften die Begeisterung für Antimilitarismus und Pazifismus: Ruhrkonflikt und Rheinlandbesetzung durch Franzosen und Belgier, dazu eine weitverbreitete Enttäuschung über den verlorenen Krieg und eine Verletzung des nationalen Stolzes durch die als demütigend empfundenen Friedensbedingungen von Versailles. Dazu kamen organisatorische Querelen unter den Veranstaltern.

Die Arbeiterbewegung entschied sich für einen eigenen Antikriegstag, und die Reichsregierung untergrub die pazifistischen und antimilitaristischen Kundgebungen mit der Einführung eines "Opfertages", bei dem 1924 in einer riesigen Veranstaltung vor dem Reichstag die Errichtung eines Ehrenmales für die Gefallenen des Weltkriegs propagiert und zu Geldspenden für dieses vaterländische Unternehmen aufgefordert wurde. Das traf den Publikumsgeschmack eher als der Versuch der "Nie-wieder-Krieg-Bewegung", die Massen für einen radikalen Pazifismus zu gewinnen.

Ende der 20er Jahre hatte sich die Friedensbewegung im Streit um die richtigen Konzepte und über Organisationsfragen gelähmt. Den radikalen Pazifisten bzw. anarchistischen Antimilitaristen, die jeden Kriegsdienst ablehnten, standen die liberalen Individualisten traditioneller Gewohnheit gegenüber, deren Ideal in der erbaulichen Tradition der Grundsatzfragen bestand. Allerdings waren die Richtungskämpfe zwischen Aktionismus und Betulichkeit nur eine Ursache für den desolaten Zustand und das triste Ende der Friedensbewegung 1933. Entscheidender war das politische Klima in der Weimarer Republik, in dem sich die Friedensbewegten nach einer kurzen Schonfrist und kurzem Aufschwung bald wieder in einer ähnlichen Ausgestoßenen-Situation fanden wie im späten Wilhelminismus des Ersten Weltkriegs. Unbarmherzig verfolgte die Justiz der Weimarer Zeit jeden Verstoß gegen die vermeintlichen patriotischen Anliegen.

Zudem distanzierte sich die SPD, die nach dem Ersten Weltkrieg doch einige Zusammenarbeit mit Pazifisten betrieben hatte, nun öffentlich von diesen: So durfte z.B. kein Sozialdemokrat nunmehr Mitglied der Deutschen Friedensgesellschaft sein. Die KPD erklärte Kriegsdienstverweigerer zu Feiglingen und betonte, dass zwischen Pazifismus und Kommunismus ein Abgrund liege.

Hitler kommentierte die pazifistischen Ideen verächtlich: "Wir werden, indem wir das Volk von dem jämmerlichen Glauben an Völkerversöhnung, Weltfrieden, Völkerbund und internationale Solidarität befreien, diese Ideen zerstören. Es gibt nur ein Recht in der Welt, und dieses Recht liegt in der eigenen Stärke."

Die Übernahme der Regierungsgewalt durch Hitler machte Pazifisten und Antimilitaristen zu Verfolgten in Deutschland. Soweit ihnen nicht die Emigration gelungen war, wurden sie inhaftiert oder in KZs eingeliefert. Viele überlebten diesen Terror nicht.

Ich ende mit einem Zitat von Helmut Donat. Und da ich meine Darstellung der Friedensbewegung auch zum Teil auch auf österreichische Akteurinnen und Akteure erweitert habe, macht es m.E. Sinn, auch dieses Zitat gedanklich mit auf Österreich zu denken.

"Zwei Weltkriege sind von deutschem Boden ausgegangen. Und doch gibt es auch in der jüngeren deutschen Geschichte Gruppierungen und Personen, die dem blutigen Wahnsinn die Gefolgschaft versagt haben. Dies ist weder eine erstaunliche noch eine zufällige Tatsache. Wo große Teile eines Volkes der Unmoral verfallen, dort wachsen Charaktere heran, die sich der militaristischen Verseuchung und säbelrasselnden Knechtseligkeit entziehen. Im Meer der geistigen und sittlichen Verrohung bilden sie gleichsam Inseln, weit davon entfernt, bloße Stätten der Zuflucht zu sein, bieten sie doch den Entwurf für ein friedfertiges Zusammenleben, der in unüberwindbarem Gegensatz zu der Auffassung steht, dass die Gewalt eine überragende Triebfeder der Geschichte darstelle und der rüstungsschwangere Wille zur Wehrbereitschaft ein Garant des Friedens sei." (Helmut Donat)


Anmerkung: Da es sich um einen Vortrag handelt, wurde auf direkte Zitieren und Quellenverweise weitgehend verzichtet. Nachfolgend aber verwendete Literatur und Weblinks

Verwendete Literatur

  • Barkeley, Richard: Die deutsche Friedensbewegung 1870-1933. Unveränderter Text der Darstellung von 1947, ergänzt durch eine Bibliographie und Hinweise zum Verfasser. Neu herausgegeben von Peter Bürger, edition pace Band 16, Regal zur Geschichte des Pazifismus, 3. Books on Demand, Norderstedt 2024.
  • Benz, Wolfgang (Hg.): Pazifismus in Deutschland. Dokumente zur Friedensbewegung 1890-1939. Fischer Taschenbuch Verlag, Frankfurt am Main 1988.
  • Die Friedensbewegung: Organisierter Pazifismus in Deutschland, Österreich u. in d. Schweiz / hrsg. von Helmut Donat u. Karl Holl. Mit e. Vorw. von Dieter Lattmann. ECON Verlag, Düsseldorf 1983.
  • Flechtheim, Ossip K.: Rosa Luxemburg. In: Politik ohne Gewalt? Beispiele von Gandhi bis Camara. Herausgegeben von Hans Jürgen Schultz. Mit einem Geleitwort von Gustav W. Heinemann. Suhrkamp Verlag, Frankfurt/Main 1976, S. 17-28.
  • "Krieg ist der Mord auf Kommando": bürgerliche und anarchistische Friedenskonzepte; Bertha von Suttner und Pierre Ramus; Texte zu historischen Friedensbewegungen / mit Dokumenten von Lev Tolstoj … u.a. Hrsg. von Beatrix Müller-Kampel. Verlag Graswurzelrevolution, Nettersheim 2005.
  • Lipp, Karlheinz / Lütgemeier-Davin, Reinhold / Nehring, Holger: Frieden und Friedensbewegungen in Deutschland 1892-1992. Ein Lesebuch. Klartext Verlag, Essen 2010.
  • Luxemburg, Rosa: Gesammelte Werke. Band 1-7 (7 Bände in 9 Büchern). Hrsg. Rosa-Luxemburg-Stiftung. Karl Dietz Verlag Berlin 1988. Digital verfügbar unter: https://rosaluxemburgwerke.de/buecher
  • Luxemburg, Rosa: Ich umarme Sie in großer Sehnsucht. Briefe aus dem Gefängnis 1915 bis 1918. Verlag J.H.W. Dietz Nachf., Berlin - Bonn 1984.
  • Mauch, Christof / Brenner, Tobias: Für eine Welt ohne Krieg. Otto Umfrid und die Anfänge der Friedensbewegung. Geleitwort von Walter Jens. Günter Albert Ulmer Verlag, Schönaich 1987.
  • Scheer, Friedrich-Karl: Die Deutsche Friedensgesellschaft (1892-1933). Organisation, Ideologie, politische Ziele. Ein Beitrag zur Geschichte des Pazifismus in Deutschland. 2., korrigierte Auflage 1983. Haag und Herchen, Frankfurt/Main 1981.
  • von Suttner, Bertha: Die Waffen nieder! Eine Lebensgeschichte. Herausgegeben und mit einem Nachwort von Sigrid und Helmut Bock. 4. Auflage 2015. Verlag d. Nation, Husum 1990.
  • Wette, Wolfram: Ernstfall Frieden. Lehren aus der deutschen Geschichte seit 1914. Donat Verlag, Bremen 2017.

Weblinks

Veröffentlicht am

19. Juni 2024

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