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pax christi fordert Anerkennung des Staates Palästina durch die Bundesregierung und ruft die katholische Kirche zur Förderung einer Kultur des Friedens und der Gewaltfreiheit auf

Die Teilnehmer:innen der Diözesanversammlung von pax christi Rottenburg-Stuttgart auf dem Schönenberg bei Ellwangen fassten am vergangenen Wochenende zwei richtungsweisende Beschlüsse: die Bundesregierung wird aufgefordert, den Staat Palästina anzuerkennen; außerdem rufen die Teilnehmer:innen die katholische Kirche auf, mehr zu tun, um eine Kultur des Friedens und der Gewaltfreiheit auf allen Ebenen der Kirche zu fördern.

Nach politischen Gesprächen mit Bundestagsabgeordneten in Berlin im April des Jahres, an der die israelische Policy Working Group mit dem ehemaligen israelischen Botschafter in Südafrika, Ilan Baruch, sowie das palästinensische Damour Advocacy Team (DAT) in Begleitung der pax christi Nahost-Kommission beteiligt waren, kristallisierte sich eine klare Forderung der Anerkennung des Staates Palästina durch die deutsche Bundesregierung heraus. Durch die Anerkennung bekräftige die Bundesregierung ihr erklärtes Ziel einer Zwei-Staaten-Lösung. Die palästinensische Autonomiebehörde erhielte dadurch die volle UN-Mitgliedschaft mit einem Verhandlungsstatus auf Augenhöhe. Durch eine Anerkennung als Staat komme das Recht der Selbstbestimmung der Palästinenser:innen zum Ausdruck. pax christi wurde von mehreren Seiten gebeten, diese wichtige Anliegen durch eine Kampagne zu unterstützen. Die Mitglieder von pax christi Rottenburg-Stuttgart beschlossen, dass die deutsche Sektion von pax christi mit Friedensorganisationen, Kirchen, Gewerkschaften und anderen Akteuren in Deutschland eine Kampagne zur Anerkennung des Staates Palästina durch die Bundesregierung initiiert. Neben einem Referent:innen-Pool zur Bewusstseinsbildung sollen für eine Petition an den Petitionsausschuss des Bundestages Unterschriften gesammelt werden. Aktionen und Veranstaltungen am 29. November (UN-Tag der Solidarität mit dem palästinensischen Volk) sollen auf das Anliegen aufmerksam machen.

Aktive Gewaltfreiheit nach dem Vorbild Jesus beschreibt eine zentrale Haltung der Friedensarbeit von pax christi. pax christi Rottenburg-Stuttgart hat sich mit Blick auf den Ukrainekrieg bereits intensiv mit verschiedenen Formen der sozialen Verteidigung und des gewaltfreien Widerstands auseinandergesetzt. Angesichts der massiven Militarisierung wurde bereits im vergangenen Jahr der Aufbau von Strukturen für eine gewaltfreie zivile Verteidigung in Deutschland gefordert. Nun fordert pax christi Rottenburg-Stuttgart die katholische Kirche auf, als relevanter gesellschaftlicher Akteur, der der jesuanischen Friedensbotschaft verpflichtet ist, eindeutige Zeichen im Sinne aktiver Gewaltfreiheit zu setzen und dies durch kirchliche Bildungsarbeit in den Kirchengemeinden zu verankern. pax christi Rottenburg-Stuttgart bittet die Verantwortlichen in der Diözese, die entsprechenden Angebote zu schaffen, um die Spiritualität und Praxis aktiver Gewaltfreiheit einzuüben und zu einer Kultur des Friedens beizutragen.

Auf dem Programm der Diözesanversammlung von pax christi Rottenburg-Stuttgart war darüber hinaus ein Online-Austausch mit der Partnerorganisation Arab Educational Institute in Bethlehem, eine Stadtführung in Ellwangen auf den Spuren des Seligen Pater Philipp Jeningen und ein Vortrag zum Thema „Keine Waffen für den Sudan“ mit Dr.in Mariam Wagialla. Der offizielle Teil der Diözesanversammlung endete mit der Wiederwahl von Christian Turrey (seit 2018 im Vorstand) und Dr. Judith Dirk (seit 2021 im Vorstand). Durch den Tod von Adnan Nasser im Januar 2024 musste ein Platz nachbesetzt werden. Der pax christi Diözesanverband freut sich sehr, dass hierfür Paul Hildebrand, ehem. Domkapitular und Leiter der Hauptabteilung Pastorales Personal der Diözese Rottenburg-Stuttgart, gewonnen werden konnte.

Quelle: pax christi Diözesanverband Rottenburg-Stuttgart - Pressemitteilung vom 16.07.2024.

Veröffentlicht am

17. Juli 2024

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