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So sieht Krieg aus. Fürchterlich. Persönliche Erinnerungen

Von Albrecht Müller

Nach meinem Eindruck äußern sich heute viele Zeitgenossen, Journalisten, Politiker, Bürgerinnen und Bürger über Krieg, über die Möglichkeit zum Krieg und die "Ertüchtigung" zum Krieg – ohne dass erkennbar würde, dass sie wissen und sich vorstellen können, was Krieg bedeutet, welches Elend Krieg auslöst. "Kriegstüchtig werden", "Russland ruinieren" – wenn ich diese Worte höre, dann erschrecke ich, weil ich mich noch daran erinnere, wie Krieg aussieht und was er Menschen antut.

Wenn ich im Folgenden dazu einiges erläutere und dokumentiere, dann nicht, um Panik zu verbreiten. Ich dokumentiere die Folgen, das Leid der Menschen im Krieg, weil in manchen aktuellen Äußerungen sichtbar wird, dass das Wissen um die fürchterlichen Folgen von Kriegen nicht präsent ist. Das ist übrigens auch deshalb erstaunlich, weil zurzeit ja an vielen Stellen der Welt und auch in Europa Kriege geführt werden.

Meine Erinnerungen reichen bis in die letzten Jahre des Zweiten Weltkriegs zurück. Ich erinnere mich noch an den hell erleuchteten Nacht-Himmel im Umfeld meines Heimatdorfes, wenn benachbarte Städte zum Opfer von Bombenangriffen geworden waren: Mannheim, Ludwigshafen, Heilbronn, Bruchsal, Pforzheim – alle im Umkreis von 40 Kilometer und ein bisschen weiter – und dazu auch noch das gut 100 km entfernte Würzburg und das noch weiter entfernte Nürnberg. – Sie brannten mehrmals nach Bombenangriffen der britischen und US-amerikanischen Luftwaffe. Hinzu kamen die direkten Angriffe von sogenannten Jabos – von Jagdbombern – auf unseren Bahnhof und die Eisenbahngleise – beides etwa 200 Meter vom Haus meiner Eltern entfernt.

Die genannten Städte brannten lichterloh. Der Nachthimmel leuchtete rot. Tausende Menschen kamen in den Flammen um. Historisch interessante Städte wie das barocke Mannheim und Heilbronn wurden zerstört.

Quelle:  NachDenkSeiten - 27.11.2024.

Veröffentlicht am

27. November 2024

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