Lebenshaus Schwäbische Alb - Gemeinschaft für soziale Gerechtigkeit, Frieden und Ökologie e.V.

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“Man kann das Paradies nicht mit Blut erkaufen”

Sofia Orr hat in Israel den Kriegsdienst verweigert. Dafür wurde sie diffamiert, bedroht und verhaftet. Warum sie trotzdem nie an ihrer Entscheidung gezweifelt hat und was sie von der deutschen Regierung fordert, erzählt sie im Gespräch mit JACOBIN.

Interview mit Sofia Orr geführt von Patrick Lempges

Seit dem Beginn des Krieges zwischen Israel und Palästina und nun auch dem Libanon befindet sich die israelische Gesellschaft in einem nationalistischen Taumel. Das Massaker am 7. Oktober verstärkte die bereits vorherrschenden rechtsradikalen Strömungen in der Gesellschaft und band auch Kritikerinnen und Kritiker Netanjahus in die patriotische Gemeinschaft der Angegriffenen ein. Bis heute steht eine überwiegende Mehrheit der Gesellschaft hinter der Kriegsführung, auch nachdem der Internationale Gerichtshof den Vorwurf des Genozids formell erhoben hat.

Doch einige wenige stehen dem entgegen. Seit Kriegsanfang haben elf junge Israelis offen den Kriegsdienst verweigert. Sie wollen nicht Teil der Maschinerie dieses Konflikts werden und rufen ihre Landsleute dazu auf, die Kriegspropaganda ihrer Regierung zu hinterfragen. Die jungen Friedensaktivisten, die sich im Netzwerk "Mesarvot" organisieren, werden regelmäßig bedroht, diffamiert und monatelang im Militärgefängnis gefangen gehalten.

Eine von diesen mutigen jungen Menschen ist Sofia Orr, die kürzlich für eine Veranstaltung der Organisation Israelis für Frieden in Berlin war. Sie sprach mit Patrick Lempges für JACOBIN über die Kriegslust in ihrer Heimat, Wege zum Frieden in der Region und warum sie ihre Entscheidung, den Kriegsdienst zu verweigern, nie bereuen wird.

Quelle:  Jacobin - 25.11.2024.

Veröffentlicht am

29. November 2024

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