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“Frühkirchlicher Pazifismus” als Advents- und Weihnachtsgabe

Die Neuausgabe darf ohne Geld frei verbreitet und verschenkt werden

Redaktion "edition pace"

Eine von Thomas Gerhards vorgelegte Quellensammlung "Pazifismus und Kriegsdienstverweigerung in der frühen Kirche" galt ab 1984 als "Geheimtipp" in der christlichen Friedensbewegung. Die digitale Neuausgabe 2024 kann jetzt als Adventsgabe per Email von allen weitergeleitet oder verlinkt werden. Sie bietet sich auch an als elektronischer Weihnachtsgruß an Kirchengemeinden, Pfarrerinnen und Pfarrer, Militärseelsorger, Soldaten und junge Christenmenschen. Hier kann die Sammlung kostenfrei aufgerufen werden:

Thomas Gerhards: Pazifismus und Kriegsdienstverweigerung in der frühen Kirche. Eine Quellensammlung. - Neuedition der sechsten Auflage von 1991. (= edition pace | Regal: Pazifismus der frühen Kirche 2). Online-Ausgabe, 04.12.2024.

Abrufbar bei folgenden Kooperationspartnern:

Die preiswerte Buchfassung (identisch) ist überall, auch in Buchläden vor Ort, bestellbar:

Thomas Gerhards: Pazifismus und Kriegsdienstverweigerung in der frühen Kirche. Eine Quellensammlung. Mit einer Einleitung von Konrad Lübbert. - Neuedition der sechsten, überarbeiteten Auflage von 1991. (= edition pace | Regal: Pazifismus der frühen Kirche 2). Norderstedt: BoD 2024.
(ISBN 978-3-7693-2108-1; Taschenbuch; 108 Seiten; 6,99 Euro) https://buchshop.bod.de/pazifismus-und-kriegsdienstverweigerung-in-der-fruehen-kirche-thomas-gerhards-9783769321081

Anmerkungen des Herausgebers zur Neuausgabe

Die hier ohne Änderungen erneut edierte Quellensammlung "Pazifismus und Kriegsdienstverweigerung in der frühen Kirche" kursierte 1984 als ‚Geheimtipp’ unter friedensbewegten Christenmenschen und wurde dann aufgrund der starken Nachfrage bis 1991 vom deutschen Zweig des Internationalen Versöhnungsbundes in sechs Auflagen verbreitet - versehen mit einem Vorwort des damaligen VB-Vorsitzenden Konrad Lübbert (1832-1999).

Der Bearbeiter Thomas Gerhards (Jg. 1959) ist Schreiner, Dipl.-Theologe und Sozialwissenschaftler (Studium in Bonn und Würzburg). Zu seinem Weg gehören langjährige berufliche Tätigkeiten u.a. in der Erwachsenenbildung und der kirchlichen Entwicklungszusammenarbeit. Gegenwärtig engagiert er sich besonders bei Protesten am Atomwaffenstandort Büchel und in dem dort regelmäßig zusammenkommenden Kreis des Friedensgebets.

Thomas Gerhards hatte während des Studiums festgestellt, "wie unbekannt und unzureichend das Wissen um die Haltung der frühen Christen zu Krieg und Kriegsdienst war", denn sogar in den kirchengeschichtlichen Lehrbüchern herrschte diesbezüglich weithin ‚Stillschweigen’. Seine kompakte Broschüre sorgte gründlich für Abhilfe und erleichtert es uns nun vier Jahrzehnte später, innerhalb der Reihe ‚edition pace’ ein ‚Regal zum Pazifismus der frühen Kirche’ zunächst mit schon vorhandenen Arbeiten aufzubauen. Bezeichnender Weise beginnt Gerhards Zusammenstellung mit Zeugnissen zur frühchristlichen Praxis (Kriegsdienstverweigerung), um sodann in einem weiteren Durchgang die theologischen Schriftsteller der Alten Kirche zu Wort kommen zu lassen. Alle zentralen Aussagen der Apologeten und Kirchenväter werden berücksichtigt. Einmütig finden wir in ihnen den Gegensatz von Christsein und Kriegshandwerk bezeugt. Bis heute kann niemand aus der Zeit vor dem Soldatenkaiser Konstantin, der sich unter dem ‚Zeichen Christi’ eine neue (bzw. die alte) Religion der Waffenrüstung und des Siegens zurechtlegen wird, gegenteilige Voten von christlichen Theologen anführen.

Die Behauptung, es sei bei der frühchristlichen Kriegsverweigerung lediglich um so etwas wie eine "kultische Reinheit" der Getauften unter den Bedingungen eines heidnischen Militärwesens gegangen, ist auch nach eineinhalbtausend Jahren noch nicht verstummt. Wie absurd diese ideologische Konstruktion jedoch ist, können alle Fragenden anhand des vorliegenden Quellenbandes selbst erkunden. Schon Justin († 165 n.Chr.) und Irenäus von Lyon († um 200 n.Chr.) bringen die Perspektive der Propheten Israels ins Spiel: die Freundinnen und Freunde Jesu verstehen sich nämlich als Vorhut jener neuen Menschheit, die das zerstörerische ‚Zivilisationsprogramm Krieg’ überwindet. - Welch ein Kontrast zu den bürgerlich dressierten Kirchentümern unserer Tage, die lediglich an Weihnachten und ganz unverbindlich vom ‚Heiland aller Welt’ singen. - Noch Laktanz weiß Ende des 3. Jahrhunderts, dass es den Christen allzeit verwehrt ist, sich an der Tötung eines Menschen in irgendeiner Weise zu beteiligen, und er entlarvt vor der ‚staatskirchlichen Wende’ sogar die Militärdoktrinen zur Sicherung der wirtschaftlichen und geostrategischen Interessen der eigenen Nation (bzw. des ‚richtigen’ imperialen Blocks).

Wir werden im weiteren Verlauf unseres Bibliothekaufbaus einige neuere - z.T. leider unsachgemäß aufgebauschte - Forschungsergebnisse (z. B. frühe Präsenz von Christen an Militärstandorten) und den aktualisierten Stand der Bibliographie zum Thema berücksichtigen. Zu grundlegenden Revisionen besteht keinerlei Anlass. Was Thomas Gerhards in seiner Gesamtschau der altkirchlichen Zeugnisse darbietet, vermittelt noch immer alle bedeutsamen Primärquellen (Kernbestand) und Aspekte.

Ein vorzüglicher, kompakter "Ratgeber", die mich selbst während des Theologiestudiums ungemein ermutigt hat: Wie schön wäre es, wenn sehr viele Menschen zu Weihnachten sich daran beteiligen, die kostenfreie Digitalversion weiter zu verschenken oder das preiswerte Taschenbuch bekannt zu machen.

Dezember 2024 | Peter Bürger

Veröffentlicht am

11. Dezember 2024

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