Ostermärsche wenden sich gegen Mittelstreckenwaffen und AufrüstungspläneDie Ostermärsche starten heute Nachmittag in Erfurt, Königs Wusterhausen, Freiburg und Regensburg. Hauptaktionstage werden der Karsamstag sowie der Ostermontag sein. Bei den rund 100 Ostermarsch-Terminen werden sowohl die Kriege in der Ukraine und im Gaza-Streifen, als auch die Unzufriedenheit mit den steigenden Rüstungsausgaben sowie der geplanten Stationierung von US-Mittelstreckenwaffen in Deutschland im Zentrum stehen. "Die für 2026 geplante Stationierung von Mittelstreckenwaffen macht zunichte, wofür sich viele Menschen seit Jahrzehnten in der Friedensbewegung eingesetzt haben. Mehr Sicherheit für Europa und die Welt kann durch die Wiederaufnahme von Verhandlungen über Rüstungskontrolle und Abrüstung entstehen, nicht über Aufrüstung", erklärt Kristian Golla vom Netzwerk Friedenskooperative. Im vergangenen Juli informierte eine kurze deutsch-amerikanische Regierungserklärung in vier Sätzen darüber, dass die USA ab 2026 diverse US-Mittelstreckensysteme in Deutschland stationieren wollen. Die Waffen werden von einer Multi Domain Task Force der USA in Wiesbaden befehligt. Wie viele Waffen kommen, ist aktuell unklar, ebenso der Stationierungsort. Der INF-Vertrag, der für eine vollständige Abrüstung dieser Waffengattung in den amerikanischen und sowjetischen Arsenalen sorgte, wurde in Trumps erster Amtszeit aufgekündigt. Russland setzte Ende des vergangenen Jahres erstmals eine konventionell bestückte Mittelstreckenwaffe im Krieg gegen die Ukraine ein. Auch die Forderung nach einer Welt ohne Atomwaffen wird bei den Ostermärschen eine zentrale Rolle einnehmen. "Wir sind erschrocken darüber, dass das langjährige politische Ziel einer atomwaffenfreien Welt im Koalitionsvertrag nicht mehr erwähnt wird. Das ist gerade in Zeiten wie diesen ein fataler Schritt in die falsche Richtung.", so Kristian Golla vom Netzwerk Friedenskooperative. Die Gefahr eines Atomkrieges ist nach Auffassung des renommierten "Bulletin of the Atomic Scientists" so hoch wie nie zuvor. Anfang des Jahres stellten sie die symbolträchtige doomsday clock ("Weltuntergangsuhr") auf 89 Sekunden vor 12. Ablehnend zeigen sich die Ostermärsche ebenfalls gegenüber den Debatten um europäische Atomwaffen. "Den gefährlichen Gedankenspielen um eine EU-Bombe erteilen wir eine klare Absage. Stattdessen fordern wir Maßnahmen, um die nuklearen Risiken zu senken. Dazu gehört auch, dass Europa und Deutschland den Atomwaffenverbotsvertrag unterstützen. Nur eine atomwaffenfreie Welt ist eine sichere Welt!", erklärt Kristian Golla. Ablauf der Ostermärsche 2025Nach dem Auftakt am Gründonnerstag, folgen am Karfreitag Ostermärsche u.a. in Gronau, Stralsund, Chemnitz, Bruchköbel und Jagel. Am Karsamstag finden in mehr als 60 Städten Aktionen der Friedensbewegung statt, darunter Stuttgart, Mainz, Hannover, Braunschweig, München und Köln. Ostersonntag folgen dann weitere Veranstaltungen u.a. in Essen, Halle und Frankfurt/Oder, bevor der Abschluss der Ostermärsche am Montag u.a. in Frankfurt (Main), Gardelegen, Nürnberg und am Fliegerhorst Büchel stattfindet. Bitte beachten: Die Ostermärsche werden in lokaler und regionaler Verantwortung organisiert. In den lokalen Aufrufen gibt es häufig diverse eigene Themen und Forderungen sowie unterschiedliche Schwerpunktsetzungen.
Themen der Ostermärsche 2025: Aufrüstung in Deutschland und weltweit, Beendigung der Kriege - insbesondere in der Ukraine und in Gaza, Mittelstrecken- und Atomwaffen2025 finden die Ostermärsche unter dem Eindruck der maßlosen Aufrüstung in Deutschland und Europa statt. Bei den rund 100 Kundgebungen und Demos gibt es dafür scharfe Kritik. Wir brauchen keine Milliarden für eine ungezügelte Aufrüstung und ein globales Wettrüsten, sondern Abrüstung und Rüstungskontrolle. Ebenso wird bei den Ostermärschen mehr Einsatz für diplomatische Initiativen zur Beendigung der Kriege - insbesondere in der Ukraine und Gaza - gefordert. Auch das traditionelle Thema "Atomwaffen abschaffen" wird angesichts der erneuten Debatten um einen europäischen "Atomschirm" zentral sein. Insbesondere im Hinblick auf den 80. Jahrestag der US-Atomwaffenabwürfe auf die japanischen Städte Hiroshima und Nagasaki bestärkt die Friedensbewegung ihre Forderung nach einer Welt ohne Atomwaffen und einem zügigen Beitritt Deutschlands zum Atomwaffenverbotsvertrag. Nicht minder gering ist die Ablehnung der für 2026 geplanten Stationierung von US-Mittelstreckenwaffen in Deutschland. Die Friedensbewegung lehnt landgestützte Mittelstreckenwaffen in Europa ganz grundsätzlich ab. Dazu zählen ausdrücklich auch russische Systeme mit fraglicher Reichweite und die Entwicklung, Stationierung und der Einsatz von Waffen dieses Typs. Quelle: Netzwerk Friedenskooperative - Pressemitteilung vom 17.04.2025. Auf der Lebenshaus-Website finden sich:
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