Protest gegen drakonische Strafen für israelische KriegsdienstverweigererAm 4. Januar 2004 wurde in Israel ein drakonisches Urteil gegen fünf Kriegsdienstverweigerer aus Gewissensgründen gesprochen: zwölf Monate hinter Gittern, zusätzlich zu den bereits abgeleisteten rund vierzehn. Erster Kommentar der israelischen Friedensorganisation Gush Shalom: Diese jungen israelischen Kriegsdienstverweigerer, die für ihre Gewissensentscheidung bestraft werden, nicht töten und deshalb nicht Soldat werden zu wollen, brauchen unbedingt unsere Solidarität. Die Eltern der Betroffenen, organisiert im Eltern-Forum der Kriegsdienstverweigerer, bitten dringend um Unterstützung: Helfen Sie, die fünf freizubekommen! Die Sache ist sehr dringend! Schreiben Sie an Brigadegeneral Gil Regev. Er hat die Befugnis, die Ausführung oder Nichtausführung des Urteils zu genehmigen. Es folgt ein Musterbrief in deutscher und englischer Sprache, der kopiert, gedruckt und gefaxt werden kann. Außer einem Fax an den Brigadegeneral Regev haben Sie die Möglichkeit, eine Petition online zu unterschreiben (siehe unten). > Neue Website der Refusniks: http://www.refuz.org.il/ Musterbrief des Parents Forums (Eltern-Forum der Kriegsdienstverweigerer)To: Sehr geehrter Herr, Ich war geschockt als ich von dem drakonischen Urteil hörte, das gegen die fünf Verweigerer aus Gewissensgründen, Adam, Noam, Haggai, Matan, und Shimri, verhängt wurde. Diese jungen Männer sind zu einer Haftstrafe von einem Jahr im Militärgefängnis verurteilt worden zusätzlich zu der Tatsache, dass sie bereits für mehr als ein Jahr im Gefängnis gesessen haben. In den vergangenen 30 Jahren hat kein Land, das sich als Demokratie rühmt, solch eine schwere Bestrafung gegenüber Verweigerern aus Gewissensgründen ausgesprochen. Diese 5 KDVler wurden für schuldig befunden weil (sie es wagten zu erklären, dass) sie Israels Politik der Okkupation in den Territorien widersprechen. Die Entscheidung, solch ein hartes Urteil gegen sie zu verhängen, ist politisch motiviert und daher ungerechtfertigt. In der Vergangenheit haben Sie, Sie selbst, von der Notwendigkeit zu Schaffung eines Rahmens zur Zulassung von Zivildienst für junge israelische Staatsbürger gesprochen. DIES IST ALLES, WAS DIESE JUNGEN MÄNNER FORDERN. In Ihren Händen liegt die Befugnis, die Ausführung oder Nichtausführung des Urteils zu genehmigen. Ich bitte Sie, die Entscheidung des Militärgerichts zu verwerfen und dadurch diese grobe Fehlgeburt der Justiz zu verhindern. (Musterbrief Englisch) Dear Sir, I was appalled to hear about the draconian sentence that was meted out to the five conscientious objectors, Adam, Noam, Haggai, Matan, and Shimri. These young men have been sentenced to a year in military prison in addition to already having been imprisoned for over a year. In the past 30 years, no country priding itself as a democracy has handed out such a severe punishment to conscientious objectors. These 5 CO’s were found to be guilty for (daring to declare) their opposition to Israel’s policy of occupation in the territories. The decision to incur upon them such a harsh sentence is politically motivated and therefore unjustifiable. In the past, you, yourself, have spoken out on the need for a framework to allow civilian service for young Israeli citizens. THIS IS ALL THAT THESE YOUNG MEN ARE REQUESTING. In your hands lies the authority to allow or disallow the carrying out of the sentence. I ask you to nullify the decision of the military court and thereby prevent this gross miscarriage of justice. Petition an Premierminister Ariel Scharon - bitte unterzeichnen! Our children - Adam, Hagai, Matan, Noam and Shimri - have been sentenced to repeated, and practically unlimited, periods in military jails until they surrender. Their “crime” is that they refuse to serve the Israeli Army in order to enforce the occupation - they have chosen to be prisoners rather than jailers. To Prime Minister Ariel Sharon, > Die Petition zur Freilassung der fünf israelischen Verweigerer und der Aktionsaufruf sowie weitere Informationen finden sich auf der neuen Website der Refusniks: http://www.refuz.org.il/ Im folgenden die deutsche Ãœbersetzung (aus dem Englischen) der von den Eltern der Verweigerer initiierten Online-Petition zur Freilassung der fünf israelischen Verweigerer: An Premierminister Ariel Sharon Betreffend der Inhaftierung von Noam Bahat, Matan Kaminer, Adam Maor, Haggai Matar und Shimri Tsameret Aus unserer Sicht werden sie von Ihrer Regierung aufgrund ihrer Ãœberzeugung eingesperrt. Diese jungen Männer entschlossen sich, die Wahrheit zu sagen - nämlich dass es nicht mit ihrem Gewissen zu vereinbaren ist, was Ihre Regierung von der Armee verlangt. Sie glauben, die Armee sollte kein Werkzeug zur Unterdrückung anderer Menschen sein. Die Israelische Armee sollte nur für einen einzigen Zweck existieren - für wirkliche Verteidigung. Doch der gegenwärtige Zweck und das Verhalten der Armee bedeuten das genaue Gegenteil: durch Aufrechterhaltung der anscheinend endlosen Besatzung der Palästinensischen Gebiete und indem den Palästinensern ihre grundlegenden Menschenrechte verweigert werden, wird auch die israelische Gesellschaft zerstört (ihre moralischen Werte, ihre Ökonomie), und es werden Terroranschläge verursacht. Die jungen Kriegsdienstverweigerer sind allerdings bereit, ihrer Gesellschaft durch einen alternativen, zivilen Dienst zu dienen. Wir verstehen, dass es Ihrer Regierung besonders schwer fällt, die Stimme des GEWISSENS zu hören - doch den Spiegel zu zerbrechen wird die Fakten nicht verstecken. Harte Gefängnisstrafen wecken nur den Protest aller, die außerhalb der Reichweite Ihrer Einschüchterungen sind. Lassen Sie die fünf Verweigerer aus Gewissensgründen JETZT frei! > Auf der Website von Gush Shalom gibt es Links für Artikel und Dokumente u.a. in Deutsch. >> http://www.gush-shalom.org/english/index.html . > Hier finden sich Texte von Uri Avnery auf deutsch . > Es ist auch möglich, den Newsletter von Gush Shalom kostenlos zu abonnieren. Um sich für den Verteiler anzumelden, eine E-Mail schreiben an: > Hier geht es zum “Refuser Solidarity Network” , dem Portal der internationalen UnterstützerInnen der israelischen Refusniks. Veröffentlicht amArtikel ausdruckenWeitere Artikel auf der Lebenshaus-WebSite zum Thema bzw. von |
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