Friedensgala 2006 - Verleihung des Stuttgarter Friedenspreises der AnStifter an Wolfram HülsemannFreitag, 17.11.2006 um 19.30 Uhr im Theaterhaus in StuttgartFriedensgala 2006
Die AnStifter, Unruhe ist erste Bürgerpflicht! AnStifter ist ein Projekt engagierter Zeitgenossen und ermuntert zum kritischen Diskurs. Der Stuttgarter Friedenspreis wird von 100 AnStifter vergeben. Lebenshaus Schwäbische Alb ist neben vielen anderen wieder Partner des Projekts der AnStifter und der Friedensgala. Kartenvorbestellung beim
Theaterhaus Stuttgart
. Stuttgarter Friedenspreises der AnStifter an Wolfram HülsemannWolfram Hülsemann ist ein profilierter und engagierter Streiter gegen rechte Gewalt und für eine demokratische Kultur. Zu zu DDR-Zeiten war er als Stadtjugendpfarrer in Ostberlin lange Jahre in der Bürgerbewegung aktiv. Heute ist er Leiter des Brandenburgischen Institutes für Gemeinwesenberatung, Demokratie und Integration und Vorsitzender bei “Brandenburg gegen rechts e.V”. Das Institut ist eine Frucht der Arbeit Wolfram Hülsemanns als Leiter der Mobilen Beratungsteams gegen rechte Umtriebe. Die Arbeit folgt der Erkenntnis, dass rechte Gesinnung und rechte Gewalt nicht (allein) mit der Polizei bekämpft werden können und daß der Kampf um Freiheit und Demokratie sich mit der Wiedervereinigung nicht erübrigt hat. Die Mobilen Beratungsteams bestehen aus PädogogInnen, PfarrerInnen, SoziologInnen, die gezielt in einzelnen Gemeinden eingesetzt werden, um nach der Analyse einer Region oder eines Dorfes mit den Menschen vor Ort (lokale Autoritäten, Schulen, Vereinen, Verbänden und Jugendliche außerhalb der Vereine) gemeinsam Strategien zu entwickeln, die sie dann selbst mit den dort vorhandenen Möglichkeiten umsetzen können. Ziel ist die Stärkung der demokratischen Werte einer Zivilgesellschaft und die Abwehr rechtsextremer und rassistischer Entwicklungen und Ãœbergriffe - in diesem Sinne arbeitet auch das Bürgerprojekt der AnStifter, das Hülsemann am 17.11. im Theaterhaus den Stuttgarter Friedenspreis 2006 verleiht. Mit dem Preis werden jedes Jahr vom Bürgerprojekt AnStifter Initiativen und Persönlichkeiten ausgezeichnet, die sich “in besonderer Weise für Frieden, Gerechtigkeit und Solidarität engagieren”. An zweite Stelle wählten die Stuttgarter AnStifter Monika Hauser von der Frauenrechtsorganisation Medica Mondiale, gefolgt von Bischof Alvaro Ramazzini aus Guatemala für seinen Einsatz um ein “Lebensrecht auf Wasser”. Unter den Erstplatzierten sind auch die Berliner Anwältin Seyran Ates, der Wehrmachtsdeserteur Ludwig Baumann, die Initiative Kinder aus Tschernobyl und die chinesische Cyberdissidentin Liu Di. Das Preisgeld für Zivilcourage und Friedensarbeit kommt “aus der Mitte der Bürgerschaft”, wie Peter Grohmann, Koordinator der AnStifter, formulierte. Man hofft, dass die Auszeichnung eine offenere Auseinandersetzung mit rechter Gewalt befördert und den Blick für die “braune Dunkelziffer” schärft. “Wir wissen, dass die meisten rechten Gewalttaten und Ãœbergriffe in den neuen Ländern gar nicht erst angezeigt werden, weil die Betroffenen Angst vor Repressionen und kein Vertrauen zu den Behörden haben”. Ein nicht geringer Teil der ostdeutschen Bevölkerung hege zudem ein gewisses Verständnis für die Gewalttäter. Die Forderung von Innenminister Schäuble oder Ministerpräsident Platzek, es dürfe keine “No Go”-Areas geben, gehe vollkommen an der Realitaet vorbei. Die so genannten `befreiten Gebiete’ und No-Go-Areas werden immer größer. “Es gibt Gegenden, da wohnt kein einziger Ausländer mehr”, sagte Peter Grohmann vor der Presse. Weblinks:
Hinweis auf eine weitere Veranstaltung: Kommen die (Neo)Nazis wieder?Nein. Sie sind längst daAngekommen in der Mitte der guten deutschen Gesellschaft.
mit Wolfram Hülsemann, Potsdam (Friedenspreisträger der AnStifter 2006) über Wege und Möglichkeiten, Stopp! zu sagen.
Diskussionsleitung: Christoph Strecker Veröffentlicht amArtikel ausdruckenWeitere Artikel auf der Lebenshaus-WebSite zum Thema bzw. von |
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