Mahnwache zum 70. Jahrestag der Reichspogromnacht9. Nov. 2008, 17.00 Uhr am Stadtbrunnen in Gammertingen: Mahnwache zum 70. Jahrestag der ReichspogromnachtErinnern und wachbleiben – 70 Jahre nach den Novemberpogromen, in denen Juden verfolgt und ermordet sowie Synagogen zerstört wurden. Eine Veranstaltung im Rahmen der Ökumenischen FriedensDekade "Frieden riskieren". Veranstalter: Lebenshaus Schwäbische Alb - Gemeinschaft für soziale Gerechtigkeit, Frieden und Ökologie Die ReichspogromnachtIn der Nacht vom 9. zum 10. November 1938 brannten jüdische Synagogen in ganz Deutschland. Angehörige von Sturmabteilung (SA) und Schutzstaffel (SS) zertrümmerten die Schaufenster jüdischer Geschäfte, demolierten die Wohnungen jüdischer Bürgerinnen und Bürger und misshandelten die darin wohnenden Menschen. Die "offizielle" Bilanz des Terrors lautete: 91 Tote, 267 zerstörte Gottes- und Gemeindehäuser und 7.500 verwüstete Geschäfte. In Wirklichkeit starben während und unmittelbar in Folge der Ausschreitungen weit mehr als 1.300 Menschen, mit mindestens 1.400 wurden über die Hälfte aller Synagogen oder Gebetshäuser in Deutschland und Österreich stark beschädigt oder ganz zerstört. Die Weisung zu dem Pogrom kam aus München, wo sich die Führung der Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei (NSDAP) zum Gedenken an den 15. Jahrestag des Hitler-Putsches versammelt hatte. Am 10. November wurden mehr als 30.000 männliche Juden in Konzentrationslager (KZ) verschleppt. Begründet wurde der Terror der Reichpogromnacht mit der Ermordung des Legationssekretärs an der deutschen Botschaft in Paris, Ernst vom Rath, durch den erst siebzehnjährigen Herschel Grynszpan. In Wirklichkeit nutzten die Nationalsozialisten diesen Mord als Vorwand für ihren Terror, den sie als angeblich spontanen Akt des "Volkszorns" deklarierten. Aktiv an den Zerstörungen und Brandschatzungen beteiligten sich nur wenige Menschen, die nicht der SA oder SS angehörten. Allerdings halfen auch nur wenige ihren jüdischen Nachbarn. Die wegen der zerstörten Schaufensterscheiben bald als "Reichskristallnacht" bekannt gewordenen Ausschreitungen waren bis dahin der Höhepunkt eines staatlichen Antisemitismus, der mit der Machtübernahme der Nationalsozialisten 1933 begonnen hatte. Erinnern und wachbleibenIn einer Ansprache im Plenarsaal des Deutschen Bundestages anlässlich des 40. Jahrestages der Beendigung des Zweiten Weltkrieges sagte der damalige Bundespräsident Richard von Weizsäcker am 8.5.1985: Wir alle, ob schuldig oder nicht, ob alt oder jung,
Gesamtprogramm
Ökumenische FriedensDekade in Gammertingen
70. Jahrestag der Pogromnacht: Mahnung zum entschiedenen Eintreten gegen alle Formen von Antisemitismus, Rassismus, Rechtsextremismus und Gewalt
- Rede von Michael Schmid bei der Mahnwache am 9. November 2008 in Gammertingen
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