Lebenshaus Schwäbische Alb - Gemeinschaft für soziale Gerechtigkeit, Frieden und Ökologie e.V.

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Kehl: Demonstration in der Sackgasse !?

Samstag, 25. April 2009, 9.30 Uhr, Treff im Lebenshaus:

Kehl: Demonstration in der Sackgasse !?

Kehl, 4.April 2009: Wir wollen gegen die NATO und ihre aggressive Politik demonstrieren, und freuen uns auf eine große, internationale Abschlussveranstaltung in Straßburg. Doch die Polizei lässt den Demonstrationszug nicht über die Rheinbrücke. Mehrere Tausend Menschen werden von einem massiven Polizeiaufgebot daran gehindert, von ihrem Demonstrationsrecht Gebrauch zu machen und stecken regelrecht wie in einer Sachgasse fest. Die Lage ist unübersichtlich, die Informationen sind spärlich und der Veranstalter wirkt hilflos und überfordert. Im Demonstrationszug steigt die Spannung und droht zu eskalieren. Angeblich gibt es auf französischer Seite so schwere Ausschreitungen, dass deswegen unsere Demonstration nicht hinüber darf, Rauchsäulen sind zu sehen. Und selbst wenn man uns ließe, wollten wir denn hinüber in eine für uns völlig undurchschaubare Situation?

In uns entstehen Gefühle der Ohnmacht und der Hilflosigkeit angesichts dieser Unübersichtlichkeit und der Gewalt. Sind wir als Gewaltfreie hier auf dem richtigen Weg? Sind unter solchen Umständen (die doch einigermaßen absehbar waren) Demonstrationen das geeignete Mittel? Wer bestimmt hier eigentlich wo wir demonstrieren dürfen und ob überhaupt? Die Szenerie scheint bestimmt zu werden von polizeilicher Taktik, Willkür und Gewalt und den Interessen gewalttätiger Demonstranten. Wo bleiben wir dabei? Wie kann sich in solchen Szenarien gewaltfreies Handeln behaupten und entfalten? Sind solche absehbar nicht konsequent gewaltfreie Veranstaltungen überhaupt ein Ort für Gewaltfreie und für gewaltfreie Aktionen?

Vorgänge wie die in Kehl und Straßburg sind nicht neu und immer wieder Thema in der Vorbereitung von Großveranstaltungen. Für diejenigen unter uns, die in Kehl dabei waren, ist die persönliche Erfahrung Ausgangspunkt für ein spannendes Thema, das ganz grundsätzliche Fragen nach Art und Wirkung gewaltfreien Handelns und den passenden Rahmenbedingungen dafür stellt. Wir denken, dass dieses Thema auch für Freundinnen und Freunde interessant ist, die nicht in Kehl dabei waren.

Nach einer Runde des Austauschs persönlicher Demonstrationserfahrungen wird unser Freund und Lebenshaus-Mitglied Dr. Wolfgang Sternstein ein kurzes Strategiepapier vorstellen, in dem er seine Erfahrungen aus vierzig Jahren mit dem Thema "Macht es Sinn, sich als Gewaltfreie an potenziell gewaltsamen Demonstrationen zu beteiligen?" zusammenfasst. Wie immer beim Treff im Lebenshaus wollen wir dann über dieses Thema miteinander ins Gespräch kommen.

Moderation: Axel Pfaff-Schneider

Wir laden zum Gespräch in offener Atmosphäre, zum Kennenlernen und zum Austausch ein. Dem inhaltlichen Teil unseres Treffs schließt sich ein gemeinsames zweites Frühstück an.

Anmeldung wird erbeten bis spätestens Donnerstag, 23.04.2009. Mit der Anmeldung sollte angegeben werden, was jede/r zum gemeinsamen Essen (2. Frühstück) mitbringt. Getränke werden bereitgestellt.

Veranstalter: Lebenshaus Schwäbische Alb - Gemeinschaft für soziale Gerechtigkeit, Frieden und Ökologie

In unserer Website befinden sich eine Reihe von Artikel und Stellungnahmen zu:

 

Veröffentlicht am

25. April 2009

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