Lebenshaus Schwäbische Alb - Gemeinschaft für soziale Gerechtigkeit, Frieden und Ökologie e.V.

Ihre Spende ermöglicht unser Engagement

Spendenkonto:
Bank: GLS Bank eG
IBAN:
DE36 4306 0967 8023 3348 00
BIC: GENODEM1GLS
 

Geführte Wanderung innerhalb des ehemaligen Truppenübungsplatzes Münsingen und heutigen Biosphärenreservats

Sonntag, 12. Oktober 2014: Geführte Wanderung innerhalb des ehemaligen Truppenübungsplatzes Münsingen und heutigen Biosphärenreservats

(Diese Wanderung steht in enger Verbindung mit der Tagung "We shall overcome" am Vortag, es kann aber auch ohne Teilnahme an der Tagung mit gewandert werden)

Natur und Militär, Geologie und Schäferei, Kelten, Römer, Alemannen und ein übriggebliebenes Schulhaus im ehemaligen Dorf Gruorn. Kurz umrissen werden wir dies auf unserer Wanderung mit Leben füllen. Und ein wenig hinter die Kulissen schauen, denn unsere Wege sind nicht öffentlich freigegeben. Als Truppenübungsplatz-Guide wird uns Andreas Jannek besondere Stellen und Pflanzen vorstellen, etwas aus der Geschichte des Platzes veranschaulichen und die aktuelle Entwicklung im Biosphärenreservat ausführen. Zudem wird (Welt-) Kriegsplanung und -vorbereitung auf dem ehemaligen Truppenübungsplatz wie auch das Schicksal der Gruorner und anderer Betroffener ein Detail der Führung sein.

Treffpunkt ist um 10.15 Uhr am Wanderparkplatz an der Trailfinger Säge in Münsingen-Trailfingen.

Anfahrt PKW: Auf der B 465 von Bad Urach über Seeburg in Richtung Münsingen bzw. von Münsingen Richtung Bad Urach. Vor Münsingen nach links abbiegen in Richtung Trailfingen. Dem Straßenverlauf durch Trailfingen folgen bis zum Parkplatz "Trailfinger Säge" (links von der Straße, Parkplatz ist ausgeschildert).

Wer mit öffentlichen Verkehrsmitteln reisen möchte, kann hier nach Verbindungen suchen:  EFA-Reiseauskunft und/oder Bahn (Bushaltestelle eingeben: "Trailfingen, Säge"). Wir versuchen auch, Mitfahrgelegenheiten zu organisieren; deshalb bitte mit der Anmeldung Angebote ebenso wie Bedarf anzugeben.

 

Vom Treffpunkt aus werden wir mit dem Biosphärenbus bis Zainingen fahren. Dort beginnt unsere geführte Wanderung. Auf der ca. 6 km langen Strecke bis nach Gruorn gibt es zwei kurze Anstiege, die aber gut zu bewältigen sind. Bitte Rucksackvesper für unterwegs nicht vergessen. Nach Informationen über Gruorn (zu Gruorn siehe auch weiter unten) und einer Kirchenführung geht es dann zurück zum Wanderparkplatz an der Trailfinger Säge. Es ist auch möglich, in Gruorn eine Kaffeepause zu machen mit frei einteilbarer Zeit und selbständiger Rückkehr über öffentliche Wege zum Wanderparkplatz an der Trailfinger Säge.

Ende der Wanderung: Gegen 15.15 Uhr

Gesamtstrecke: 8 km

Kosten: 10 € pro Person

Anmeldung ist erforderlich bis zum 27. September 2014 (verlängert bis 3. Oktober 2014). Die Anmeldung wird mit Zahlungseingang verbindlich. Zum Anmelden bitte das Anmeldeformular verwenden, das herunter geladen werden kann, oder den Rücksendeabschnitt des Flyers. Formlose Anmeldungen per E-Mail sind ebenfalls möglich, dabei aber bitte die notwendigen Angaben entsprechend dem Anmeldeformluar machen.

Anmeldeformular zum Herunterladen (PDF-Datei)

 

Andreas Jannek

Jg. 1970, ist "Neuschwabe", seit 11,5 Jahren auf der Schwäbischen Alb und seit 11 Jahren Kultur- und Landschaftsführer (Alb-Guide) sowie seit 8 Jahren Truppenübungsplatzführer. Als Biosphärenbotschafter schaut er nicht nur nach Römern und Kelten, sondern besonders gern auch nach Linsen und Kräutern und bietet jeweils dazu Touren an.

Als Vater von zwei Freilernkindern steht er der staatlichen Schule kritisch gegenüber; er ist aktiv im Atomwiderstand, im Naturschutz, in Kinderferienprogrammen und an Selbstversorgung, Gemeinschaften, Kommunalpolitik und Heimatforschung interessiert.

Gruorn

Mitten im ehemaligen Truppenübungsplatz Münsingen auf der Schwäbischen Alb liegt das Dorf Gruorn - oder besser gesagt, das, was davon übrig blieb. Hecken und Dornen wuchern über Mauerreste. Um den 1895 eingerichteten Truppenübungsplatz erweitern zu können, musste das Dorf auf obersten Befehl der Wehrmacht hin bis 1939 weichen. Die Zwangsumsiedlung der 665 Einwohner in württembergische, badische und bayerische Orte war bis zum 1. September 1939 fast vollständig abgeschlossen - dadurch wurde Gruorn weit über die Grenzen der Schwäbischen Alb hinaus bekannt. Am 10. April 1942 gab Reichsstatthalter Wilhelm Murr offiziell die Auflösung der Gemeinde bekannt. Einige wenige, meist minder begüterte Personen, harrten trotzdem weiterhin in ihren Häusern aus.

Die Gebäude des Dorfes dienten nach der Entvölkerung als Kulisse für Häuserkampf-Übungen und wurden dem Verfall preisgegeben. Im Laufe der Jahre wurden sie schließlich fast alle abgerissen. Als einzige Bauwerke erinnern nur die Stephanuskirche und das Neue Schulhaus von 1881 sowie wenige weitere Grundmauern bis heute an das Dorf Gruorn. Seit 1968 finden dort einmal jährlich zu Pfingsten wieder regelmäßige Gottesdienste statt, später wurde den ehemaligen Bewohnern auch an Allerheiligen eine Rückkehr nach Gruorn gestattet.

Der ehemalige Truppenübungsplatz Münsingen wurde Ende 2005 von der Bundeswehr aufgegeben. Das ehemalige Dorf Gruorn ist seit dem 13. April 2006 - nach knapp 67 Jahren - wieder der Öffentlichkeit zugänglich. Es wurde ein inzwischen 45 Kilometer umfassendes Wegenetz freigegeben, auf welchem auch Gruorn aus verschiedenen Richtungen zu erreichen ist. Im Bereich der freigegebenen Wege wurden die Kampfmittelreste beseitigt, sie dürfen zu Fuß oder per Fahrrad benutzt werden. Das ehemalige Gruorner Schulhaus beherbergt heute eine Ausstellung über die Geschichte des Dorfes sowie eine kleine Gaststätte mit angeschlossenem Biergarten. Ferner sind das ehemalige Dorf und seine Umgebung seit März 2008 Teil des neu eingerichteten Biosphärenreservats Schwäbische Alb.

Ausgewählte Links:

Tagung und Abendveranstaltung 11.10.2014

Zum Herunterladen:

  • Hier der Flyer zur Tagung + Wanderung (folgt in Kürze)
  • Hier das ausführliche Programm zur Tagung + Wanderung (folgt in Kürze)
  • Hier das Anmeldeformular (PDF-Datei)
Infos zu Lebenshaus Schwäbische Alb:

 

Veröffentlicht am

12. Oktober 2014

Artikel ausdrucken

Weitere Artikel auf der Lebenshaus-WebSite zum Thema bzw. von