Großengstingen: “Auf den Spuren der gewaltfreien Aktionen gegen Atomwaffen”Sonntag, 18. Oktober 2015 in Großengstingen:10:00 bis 16:00 Uhr "Auf den Spuren der gewaltfreien Aktionen gegen Atomwaffen"(Diese Veranstaltung steht in enger Verbindung mit der Tagung "We shall overcome" am Vortag; sie kann aber gerne auch ohne Teilnahme an der Tagung besucht werden) Vom 1. bis 8. August 1982 wurde unter dem Motto "Schwerter zu Pflugscharen" eine Woche lang das Atomwaffenlager bei Großengstingen blockiert. In diesem sogenannten "Sondermunitionslager Golf" befanden sich damals sechs Atomsprengköpfe für Lance-Kurzstreckenraketen, jeder Atomsprengkopf mit der doppelten Sprengkraft der Hiroshima-Bombe ausgestattet. Rund 750 Menschen beteiligten sich an dieser gewaltfreien Aktion, mehrere hundert von ihnen bekamen Strafbefehle, jahrelang folgten Gerichtsprozesse. Die Großengstinger Blockadeaktion vom August 1982 war ein Meilenstein in der Geschichte der westdeutschen Friedensbewegung. Denn damals wurde massenhaft gewaltfreier Widerstand gegen die "Nachrüstung" aus- und ziviler Ungehorsam eingeübt. Für die weitere Entwicklung der Friedensbewegung und anderer Sozialer Bewegungen blieb diese gewaltfreie Aktion nicht ohne Wirkung. Aber auch in Großengstingen war dies nicht die einzige Protestaktion. Über zehn Jahre lang gab es immer wieder gewaltfreie Widerstands- und Friedensaktivitäten wegen der dortigen Atomwaffen und der Kaserne (siehe www.lebenshaus-alb.de/magazin/004561.html ). Als dann nach der Überwindung des Ost-West-Konfliktes die Bundeswehr Standorte zu schließen begann, stand dieser Standort gleich mit ganz oben auf der Streichungsliste. Als ein wesentliches Kriterium dafür wurden die zahlreichen Protestaktionen in den Jahren zuvor genannt. Am 18. Oktober 2015 wollen wir vor Ort mit einem Programm rund um und im Gelände der ehemaligen Kaserne und dem Atomwaffendepot Golf daran erinnern. Besonders eindrucksvoll wird die Begehung des ehemaligen Atomwaffendepots sein, was früher nur amerikanischen Soldaten erlaubt war. Für uns Zivilisten hätte bereits eine zu große Annäherung an den Zaun (lebens-)gefährlich werden können. Programm für Sonntag, 18.10.2015
Veranstalter: Lebenshaus Schwäbische Alb - Gemeinschaft für soziale Gerechtigkeit, Frieden und Ökologie e.V. Veranstaltungsadresse für So., 18. Oktober 2015Tagungssaal im Hotel-Restaurant Hydepark, Eberhard-Finckh-Straße 13, 72829 Engstingen-Haid An- und AbreiseDa es in der Region um Gammertingen insbesondere an Wochenenden mit öffentlichen Verkehrsmitteln schlecht aussieht, sollte man sehr genau überprüfen, wie An- und Abreise zu bewältigen sind (Fahrplanauskunft: EFA-Reiseauskunft und/oder Bahn ). Wir versuchen auch, Mitfahrgelegenheiten zu organisieren (siehe hierzu auch Anmeldeformular weiter unten).
KostenBeitrag für Sonntag: 10 € (+ direkt dort zu bezahlen: Mittagsbuffet im Hydepark für 10,00 €) AnmeldungVerbindliche Anmeldung erbitten wir bis zum 7. Oktober 2015 (Anmeldefrist verlängert bis 11.10.). Zum Anmelden bitte das Anmeldeformular verwenden, das herunter geladen werden kann, oder den Rücksendeabschnitt des Flyers. Formlose Anmeldungen per E-Mail sind ebenfalls möglich, dabei aber bitte die notwendigen Angaben entsprechend dem Anmeldeformular machen.
Anmeldeformular zum Herunterladen
(PDF-Datei) Mitwirkende:Dr. Wolfgang SternsteinDr. Wolfgang Sternstein, Jg. 1939, ist Friedensforscher und Friedensaktivist. Er engagiert sich seit 1975 in der Bürgerinitiativen-, Ökologie- und Friedensbewegung. Er hat an zahlreichen gewaltfreien Aktionen teilgenommen, unter anderem auch an der einwöchigen Blockade des Atomwaffenlagers bei Großengstingen im Sommer 1982. Wegen zivilen Ungehorsams stand er mehr als ein Dutzend Mal vor Gericht und war neunmal im Gefängnis. Zahlreiche Veröffentlichungen auf dem Gebiet der gewaltfreien Aktion. Er schrieb unter Anderem eine Autobiografie mit dem Titel "Mein Weg zwischen Gewalt und Gewaltfreiheit" und bearbeitete die Ausgabe der ausgewählten Werke Gandhis in fünf Bänden, dessen "Experimente mit der Wahrheit" in seinem Leben eine herausragende Rolle spielen. Wolfgang Schlupp-HauckWolfgang Schlupp-Hauck, Jg. 1957, ist Sozialarbeiter und angestellt als Mediator im Strafverfahren beim Jugendamt Stuttgart. Seit 1983 ist er aktiv in der Pressehütte Mutlangen, jenem Ort, der durch die gewaltfreien Proteste gegen die Stationierung der atomaren Mittelstreckenraketen Pershing II weltbekannt geworden war. Er ist Vorsitzender der Friedenswerkstatt Mutlangen und Redakteur des Magazins "FreiRaum für eine Welt ohne Atomwaffen". Als Sprecher der Kampagne "atomwaffenfrei.jetzt" und Campaigner der Mayors for Peace engagiert er sich in der Lobbyarbeit beim Bundestag und bei der UNO für das Verbot aller Atomwaffen. Michael SchmidMichael Schmid, Jg. 1951, ist Sozialwissenschaftler (M.A.) und Pädagoge, Geschäftsführer von Lebenshaus Schwäbische Alb e.V. sowie bei diesem Verein teilzeitbeschäftigt als Referent für Friedensfragen und Mitglied der Kerngruppe im Lebenshaus in Gammertingen. Er ist seit Mitte der 1970er Jahren in der Eine-Welt-Bewegung, Ökologie- und Friedensbewegung engagiert. Mitglied ist er u.a. in der DFG-VK, im Internationalen Versöhnungsbund, beim Bund für Soziale Verteidigung und im Komitee für Grundrechte und Demokratie. Er hat an zahlreichen gewaltfreien Aktionen teilgenommen und musste sich wegen der Teilnahme an Aktionen des zivilen Ungehorsams einige Male vor Gericht verantworten. Ausgewählte Links:
Tagung und Abendveranstaltung 17.10.2015: Wir freuen uns über Unterstützung, Spende und eure Teilnahme an der Veranstaltung! Spendenkonto von Lebenshaus Schwäbische Alb:Konto-Nr.: 802 333 4800 Stichwort: Tagung 2015 Zum Herunterladen:
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