Erklärung zum aktuellen Krieg gegen Afghanistan: zivile Mittel gegen Terrorismus nicht ausgeschöpftGammertingen, 8.10.2001: Der Internationale Versöhnungsbund - Landesgruppe Baden Württemberg und das Lebenshaus Schwäbische Alb e.V. erklären: Seit Sonntagabend führen die USA und Großbritannien offen Krieg gegen Afghanistan. Statt diplomatische und geheimdienstliche Mittel auszuschöpfen, um die Hintermänner der Terroranschläge in den USA zu fassen, wurde nun mit Militärschlägen begonnen. Offensichtlich ist dies der Auftakt zur Eroberung Afghanistans und des Sturzes des Taliban-Regimes. Die deutsche Bundesregierung unterstützt die Angriffe “ohne Vorbehalte”. Die Bombenangriffe haben erste Todesopfer gefordert. Weitere werden folgen. Sicherlich auch unschuldige Zivilisten. Zudem hat schon der wochenlange Militäraufmarsch und die Kriegserklärung ein weiteres unvorstellbares Flüchtlingsdrama in Afghanistan ausgelöst. Militärschläge und Gewalt sind keine geeignete Antwort auf die barbarischen Terroranschläge in den USA. Terrorismus läßt sich nicht mit neuem Terror bekämpfen. Militäreinsätze bergen die Gefahr der unkontrollierbaren Eskalation von Gewalt. Unter anderem droht ein Putsch oder Bürgerkrieg im Atomwaffenstaat Pakistan. Die Folgen sind unabsehbar. Es hätte Alternativen zu den Militärschlägen und Krieg gegeben. Von Organisationen der Friedensbewegung wird gefordert, die “Allianz gegen den Terrorismus” bei der UNO anzusiedeln - unter gleichberechtigter Mitwirkung der islamischen Staaten. Terroristen und ihre Hintermänner gehören festgenommen und vor den - von den USA bisher nicht unterstützten - Internationalen Gerichtshof gestellt. Wir rufen gemeinsam mit vielen anderen Friedensorganisationen zu einer Großdemonstration am kommenden Samstag, 13. Oktober, in Stuttgart auf: “Aufstehen! Für Frieden. Solidarität, Gerechtigkeit, Kein Krieg!” Um 10 Uhr: Mahnwache am EUCOM, 12.30 Uhr Auftakt am Hauptbahnhof und 14.00 Uhr Kundgebung am Schlossplatz/Marktplatz. Michael Schmid Veröffentlicht amArtikel ausdrucken |
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