Aktionen gegen Krieg und für eine Kultur der GewaltfreiheitGammertingen, 18.9.2002: Eine kleine Delegation des Gammertinger Vereins Lebenshaus Schwäbische Alb nahm am vergangenen Wochenende gemeinsam mit über 40.000 Teilnehmern an einem Aktionstag in Köln teil. Unter dem Motto “Her mit dem schönen Leben - eine andere Welt ist möglich” hatte ein Bündnis aus Gewerkschaftsjugend, Friedensbewegung und Globalisierungs-Kritikern zu dem Aktionstag aufgerufen. Bei der elf Stunden langen Veranstaltung wurden neben auflockernden Aktionen ernste Forderungen transportiert: kein Krieg gegen den Irak, für soziale Gerechtigkeit und Umverteilung des gesellschaftlichen Reichtums, für zivile Konfliktlösung und Krisenprävention. Die Vertreter des Lebenshauses führten ein Transparent mit 30 Unterschriften gegen einen Irak-Krieg mit sich und bildeten gemeinsam mit einer Vielzahl gleicher Transparente aus anderen Städten eine unübersehbare Schlange im Kölner Demonstrationszug. Die Unterschriften waren während einer Mahnwache am 11. September am Gammertinger Stadtbrunnen auf das Transparent geschrieben worden. Die Gammertinger Veranstaltung am ersten Jahrestag der verbrecherischen Terroranschläge in den USA fand unter dem Motto “Krieg ist Terror - Für friedliche Konfliktlösung & globale Gerechtigkeit” statt. Dort hatten die Versammelten sowohl der Opfer des Terrors als auch der Opfer des “Krieges gegen den Terror” gedacht. Der Vorsitzende des Lebenshauses, Michael Schmid, verurteilte in seinen einleitenden Worten das Verbrechen in den USA, das über 3.000 Menschenleben gefordert habe. Dieses sei durch nichts zu rechtfertigen. “Wer auch immer letztlich die Urheber dieses Verbrechens waren: den Betroffenen und ihren Angehörigen haben sie unendliches Leid angetan. Jedes einzige Menschenleben, das damals ausgelöscht wurde, ist eines zuviel. Jeder Mensch, der damals schwer traumatisiert wurde, ist ein traumatisierter Mensch zuviel.” Der Vorsitzende des Lebenshauses kritisierte, dass “die Terroranschläge vom 11. September 2001 zum Vorwand genommen werden, um militärisch Macht- und Wirtschaftsinteressen durchzusetzen.” Beim Afghanistankrieg gehe es wesentlich auch um Öl und Gas. Öl spiele ebenfalls im Zusammenhang mit dem Irak eine zentrale Rolle. Deshalb wolle die US-Regierung jetzt Krieg gegen den Diktator Hussein führen. Die in letzter Zeit aufgekommene ablehnende Haltung der Bundesregierung gegenüber einer deutschen Beteiligung an einem solchen Krieg sei zu begrüßen. Aber es sei auch ein deutlicheres Handeln zu fordern: Keine deutschen Soldaten in den Krieg zu schicken, die Militäreinheiten aus der Region sofort zurück zu holen und keine deutsche Infrastruktur für einen Krieg zur Verfügung zu stellen. Eine konkrete Aktionsmöglichkeit ist die Unterschriftensammlung unter den Aufruf “Mit Fuchs und Flotte in den Krieg? Keine deutschen Soldaten auf arabische Schlachtfelder!”, an der sich das Lebenshaus Schwäbische Alb aktiv beteiligt. Bundesweit sind inzwischen rund 15.000 Unterschriften zusammengekommen. Bis Ende Oktober sollen es mindestens 50.000 werden, bevor sie dann der Bundesregierung übergeben werden. Michael Schmid Veröffentlicht amArtikel ausdrucken |
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