Gute Besucherzahlen bei Veranstaltungen der Ökumenischen FriedensdekadeGammertingen, 18.11.02: Insgesamt auf eine gute Resonanz stießen die Veranstaltungen, die während der 23. bundesweiten Ökumenischen Friedensdekade in Gammertingen angeboten wurden. Das Motto lautete: “Warum habt ihr Angst?” Der eigenen Besinnung und dem Gebet diente eine meditative Feier “Warum habt ihr Angst? - Eine andere Welt ist möglich!” zum Auftakt der Veranstaltungen im Gammertinger Lebenshaus. Und ebenfalls die für den Zeitraum der Friedensdekade angebotenen täglichen Meditationen zum Dekadethema. Dass die globalisierungskritische Organisation ATTAC derzeit viel öffentliche Aufmerksamkeit erfährt, wurde auch in Gammertingen deutlich. Rund 30 Menschen kamen zu einer Veranstaltung des Weltladens in das evangelische Gemeindehaus in Gammertingen. Unter der Überschrift “Angst vor der Globalisierung?” stellte der Regensburger Physiker und Volkswirtschaftler Dr. Harald Klimenta zunächst ATTAC vor. Dieses Netzwerk, das Menschen und Organisationen verbindet, die für soziale und ökologische Gerechtigkeit im Globalisierungsprozess streiten, wurde 1998 in Frankreich gegründet. Das Wachstum ist rasant. Derzeit hat ATTAC 80.000 Mitglieder in 30 Ländern. Seit Anfang 2000 gibt es ATTAC auch in Deutsch-land als ein breites gesellschaftliches Bündnis. Ihm gehören inzwischen über 10.000 Einzelpersonen und Organisationen als Mitglied an. Zahlreiche Besucher, darunter viele Jugendliche, fanden sich zu einer gemeinsam vom Jugendverein Underground Gammertingen und dem Lebenshaus Schwäbische Alb organisierten Veranstaltung mit dem Titel “Mein Freund ist Asylbewerber” ein. Mechthild Grau und Petra Demmer vom Caritas-Verband Sigmaringen informierten und berieten dabei im Lebenshaus Menschen, die persönliche Beziehungen zu Flüchtlingen in Gammertingen haben. Deutlich wurde in dieser Runde, dass Menschen, die sich auf engeren Kontakt mit Flüchtlingen einlassen, in durchaus schwierige Situationen geraten können. Unter den Anwesenden bestand aber Übereinstimmung, dass dies selbstverständlich kein Grund sein könne, deshalb keine Kontakte oder gar Freundschaften zu jenen Menschen zu pflegen, die ihr Schicksal in unser Land verschlagen hat. Am Volkstrauertag hatte das Lebenshaus Schwäbische Alb e.V. gemeinsam mit der Pfarrstelle Mariaberg zur Gedenkstätte nach Mariaberg eingeladen. Dort wurde schweigend der Opfer von Gewalt gedacht, besonders auch der Opfer der Deportationen von Menschen aus Mariaberg während der Nazizeit. Von dort wurden damals 61 Menschen mit Behinderungen abgeholt, nach Grafeneck gebracht und ermordet. Michael Schmid Veröffentlicht amArtikel ausdrucken |
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