Gammertinger bei UN-Konferenz zum Atomwaffensperrvertrag in New York dabeiGammertingen, 23.04.2005: Wenn im Mai bei den Vereinten Nationen die Überprüfungskonferenz zum Atomwaffensperrvertrag stattfindet sind zwei Gammertinger dabei. Raphael Rosenhagen und Csilla Morvai fliegen gemeinsam mit einer Gruppe junger Menschen als Delegation des Lebenshaus Schwäbische Alb - Gemeinschaft für soziale Gerechtigkeit, Frieden und Ökologie e.V. nach New York. “Die Abschaffung der Kernwaffen bis zum Jahr 2020 wird keine Utopie bleiben, wenn wir nicht mehr die Augen vor der Gefahr verschließen, die von diesen Waffen permanent ausgeht”, zeigt sich die 25jährige Studentin Csilla Morvai überzeugt. “Denn wer Waffen besitzt, der benutzt sie früher oder später auch. Deshalb muss der Druck auf die Atommächte steigen und jeder von uns kann einen kleinen Beitrag dazu leisten.” Dies möchte die junge Frau auch in New York deutlich machen. Für den 26jährigen Studenten Raphael Rosenhagen “ist es wichtig, an der Überprüfungskonferenz des Atomwaffensperrvertrags teilzunehmen, da ich nicht will, dass unsere und folgende Generationen weiter mit der Bedrohung eines Atomkrieges leben müssen.” Seine Aufgabe in New York sieht er in der “Lobbyarbeit für eine atomwaffenfreie Zukunft, die ich im direkten Kontakt mit Delegationen und Diplomaten einbringen möchte.” Die beiden Gammertinger gehören einer Gruppe mit 30 Jugendlichen aus ganz Deutschland an, die sich vom 28. April bis zum 14. Mai in New York aufhalten wird, um sich aktiv in die Überprüfungskonferenz des Atomwaffensperrvertrags einzumischen. Organisiert wird diese Aktionsreise von der Friedenswerkstatt Mutlangen unter Leitung von Wolfgang Schlupp-Hauck. Die Jugendlichen werden bei der New Yorker Konferenz nicht nur die Gelegenheit haben, die Stellungnahmen der 187 Mitgliedsstaaten zu verfolgen, sondern sie haben auch zum ersten Mal ein Rederecht. Eine achtminütige Rede wurde im Vorfeld über Email und Telefonkonferenzen von Jugendlichen aus der ganzen Welt vorbereitet. Raphael Rosenhagen und Csilla Morvai waren maßgeblich an der Ausarbeitung dieser Rede beteiligt. Während der Aktionsreise werden die Jugendlichen unter anderem an einer für den 1. Mai organisierten Großdemonstration im Central Park teilnehmen, sie werden sich mit Überlebenden von Hiroshima und Nagasaki und mit anderen Friedensaktivisten treffen sowie Lobbygespräche mit Delegierten und Regierungsvertretern führen. Außerdem ist eine eigene Aktion mit dem Symbol gegen die Atomwaffen, der Sonnenblume, geplant. 30.000 Samen werden in Tütchen verpackt und sollen den 30.000 weltweit existierenden Atomwaffen entgegen gesetzt und in New York den Konferenzmitgliedern verteilt werden. Die Überprüfungskonferenz des Atomwaffensperrvertrags in New York wird vom 2. bis 28. Mai stattfinden. Eine Vielzahl verschiedener Gruppierungen aus aller Welt hat sich zum Ziel gesetzt, dass über 100.000 Demonstranten, über 1.000 Nichtregierungsorganisationsvertreter und 100 Bürgermeister der Organisation “Mayors for Peace” diese UN-Konferenz begleiten werden. Um das Ziel einer Atomwaffenfreien Welt bis 2020 zu erreichen, werden sie ihre Forderungen wie einen umgehenden Verhandlungsbeginn für eine Nuklearwaffenkonvention, den Abschluss der Verhandlungen in fünf Jahren und eine Abrüstungsphase von 10 Jahren an die Politiker der Staaten richten. Mit dem Ziel einer vollständigen nuklearen Abrüstung bis 2020 wird ein Vorschlag der “Mayors for Peace” aufgegriffen, der auf eine Initiative der Bürgermeister von Hiroshima und Nagasaki zurückgeht. Das Lebenshaus Schwäbische Alb - Gemeinschaft für soziale Gerechtigkeit, Frieden und Ökologie e.V. hat die Reise nach New York für mehrere junge Menschen durch eine finanzielle Unterstützung erst möglich gemacht. “Dass sich die jüngere Generation überhaupt mit dem Thema Atomwaffen beschäftigt, ist beileibe keine Selbstverständlichkeit”, stellt Michael Schmid, Geschäftsführer des Lebenshauses, fest. “Noch weniger ist es selbstverständlich, dass sich junge Menschen für eine Welt ohne Atomwaffen persönlich engagieren”, freut er sich über das große Interesse an dieser Aktionsreise. Deshalb habe man als Lebenshaus gerne einigen jungen Menschen die Chance eröffnet, sich in New York direkt in die UN-Verhandlungen einzumischen. 1000 € wurden deshalb dafür zur Verfügung gestellt. Nach ihrer Rückkehr werden die Jugendlichen über ihre Erlebnisse und Erkenntnisse in den USA berichten. “Ich werde versuchen, die Erfahrungen, die ich bei der UNO-Konferenz machen werde, mit meinen Freunden zu teilen und mit allen, die sich dafür interessieren”, so Csilla Morvai. Geplant sind Vortragsveranstaltungen und die Veröffentlichung von Erfahrungsberichten. Zunächst sind nun aber alle Teilnehmer der Aktionsreise gespannt und freuen sich auf die vielen Eindrücke und Erfahrungen in New York. Dort werden sie übrigens in der Westpark Presbyterian Church zu Gast sein und in New Yorks größtem Schlafzimmer, der kircheneigenen Turnhalle mit 3 Trampolinen, übernachten. ————— Siehe ebenfalls: Veröffentlicht amArtikel ausdrucken |
|