Lebenshaus Schwäbische Alb - Gemeinschaft für soziale Gerechtigkeit, Frieden und Ökologie e.V.

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8. Protestkundgebung gegen Abschiebungen nach Afghanistan

Gammertingen: Für Mittwoch, 20. Juni, ruft der Verein "Lebenshaus Schwäbische Alb - Gemeinschaft für soziale Gerechtigkeit, Frieden und Ökologie e.V." zu seiner 8. Protestkundgebung gegen Sammelabschiebungen nach Afghanistan auf. Gefordert wird der Stopp aller Abschiebungen nach Afghanistan, einem Land, das seit Jahrzehnten Schlachtfeld globaler Kriege mit schwerwiegenden Folgen körperlichen und seelischen Folgen für die betroffene Bevölkerung ist. Die Veranstaltung beginnt um 18.30 Uhr am Stadtbrunnen in der Sigmaringer Straße in Gammertingen.

In der Erklärung des Veranstalters heißt es, dass am 1. Juni endlich der lange erwartete Lagebericht des Auswärtigen Amtes zu Afghanistan bekannt geworden sei. Aufgrund dieses Berichts würde eine Änderung der Entscheidungspraxis für Afghanen erwartet: Die pauschalisierte Ablehnung durch das "Bundesamt für Migration und Flüchtlinge" (BAMF) mit dem Verweis auf sogenannte inländische Schutzalternativen innerhalb Afghanistans lasse sich nicht mehr aufrechterhalten. In den letzten beiden Jahren sei die Ablehnung afghanischer Asylsuchender rapide gestiegen - in der Regel begründet mit dem Hinweis, Verfolgte hätten an einem anderen Ort in Afghanistan Schutz finden können. Der Lagebericht zeige, dass es nirgendwo sicher sei. Zudem müssten nun die in den letzten Jahren abgelehnten Anträge von Asylsuchenden aus Afghanistan neu bewertet werden. Außerdem erneuert "Lebenshaus Schwäbische Alb" seine Forderung nach einem völligen Abschiebestopp nach Afghanistan. Deshalb würde auch gegen die für den 26. Juni geplante Sammelabschiebung Nr. 14 nach Kabul protestiert.

"Wir sind empört, dass die Bundesregierung entgegen den Feststellungen ihres eigenen Berichts weiter in das Kriegsland Afghanistan abschieben möchte", äußert Michael Schmid, Geschäftsführer von "Lebenshaus Schwäbische Alb". "Wer afghanische Flüchtlinge abschiebt, kann alle abschieben. Das ist das Ende des Flüchtlingsschutzes."

Am 20. Juni ist der von den Vereinten Nationen eingerichtete Weltflüchtlingstag. An diesem Aktionstag wird weltweit mit zahlreichen Aktionen auf das Schicksal der Flüchtlinge aufmerksam gemacht. Die Zahl der Menschen, die weltweit auf der Flucht sind, hat einen neuen Rekord erreicht: Mehr als 65 Millionen Menschen waren im Jahr 2016 laut UN-Flüchtlingskommissariat (UNHCR) gezwungen, ihre Heimat zu verlassen; mehr als die Hälfte sind Kinder. "Lebenshaus Schwäbische Alb" lädt dazu ein, durch die Teilnahme an der Protestkundgebung in Gammertingen an diesem Tag Solidarität mit Flüchtlingen aus Afghanistan zum Ausdruck zu bringen, aber ebenfalls mit allen anderen Flüchtlingen. Es soll ganz besonders die Stärke, der Mut und die Widerstandsfähigkeit gewürdigt werden, die Flüchtlinge, Binnenvertriebene und Staatenlose täglich aufbringen. Außerdem sollen ausdrücklich die Ziele des Flüchtlingshochkommissariats der Vereinten Nationen (UNHCR) unterstützt werden: bessere Lebensbedingungen für die Betroffenen und ein bestmögliches Zusammenleben von Vertriebenen und einheimischer Bevölkerung.

Veröffentlicht am

15. Juni 2018

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