Lebenshaus Schwäbische Alb - Gemeinschaft für soziale Gerechtigkeit, Frieden und Ökologie e.V.

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10. Protestkundgebung gegen Abschiebungen nach Afghanistan

Gammertingen: Der Verein ‘Lebenshaus Schwäbische Alb - Gemeinschaft für soziale Gerechtigkeit, Frieden und Ökologie e.V.’ lädt für Mittwoch, 20. März, zu seiner 10. Protestkundgebung gegen die fortgesetzten Abschiebungen ins Kriegsland Afghanistan ein. Der 22. Sammelabschiebeflug seit dem ersten Flug im Dezember 2016 wird an diesem Tag in Kabul erwartet. Die Veranstaltung beginnt um 17.00 Uhr am Stadtbrunnen in der Sigmaringer Straße in Gammertingen.

Trotz katastrophaler Sicherheitslage im Land forciere die Bundesregierung weiter Abschiebungen in das Kriegsland Afghanistan und nehme Gefahr für Leib und Leben der Abgeschobenen in Kauf, erklärt der Veranstalter. Die Zahl ziviler Opfer in Afghanistan habe 2018 einen neuen Höchststand seit Beginn der systematischen Zählung durch die UNO erreicht. Das gehe aus dem jüngsten Jahresbericht der UN-Mission in Afghanistan (UNAMA) hervor, der am 24.2.19 in Kabul veröffentlicht wurde. Demzufolge seien 3804 Zivilistinnen und Zivilisten bei Konflikten ums Leben gekommen, 7.189 seien verletzt worden. Fast ein Viertel der getöteten Zivilisten waren Kinder. Im Durchschnitt würden täglich landesweit mehr als zehn Zivilisten getötet und fast 20 verletzt. Die Zahl der getöteten Angehörigen von Armee und Polizei sei nach letzten öffentlichen Zahlen 2016 etwa doppelt so hoch und habe seither deutlich zugenommen. Erst in der vergangenen Woche seien mindestens 50 Sicherheitskräfte der Regierung bei Gefechten getötet worden.

"Wir fordern erneut die Einstellung aller Abschiebungen nach Afghanistan", erklärt Michael Schmid, Referent für Friedensfragen beim Verein ‘Lebenshaus’. "Nicht nur die Bundesregierung, auch die Länder - u.a. Baden-Württemberg - sind Teil des Problems, indem sie mit Abschiebungen in ein kriegserschüttertes Land die harte Abschiebepraxis zum Teil mittragen. Bis zu einem endgültigen, generellen Abschiebestopp und konkreten Bleibeperspektiven für afghanische Geflüchtete ist also unser weiteres Engagement erforderlich."

Zur Teilnahme an der Protestkundgebung am 20. März lädt ‘Lebenshaus Schwäbische Alb’ alle Mitbürgerinnen und Mitbürger ein, die ihre Solidarität mit den von Zwangsrückführungen nach Afghanistan betroffenen Menschen zeigen wollen. Und die dafür eintreten möchten, dass keine Menschen mehr in ein Land abgeschoben werden, in dem Krieg, Terror und Chaos herrschen.

Weitere Informationen: https://www.lebenshaus-alb.de/magazin/aktionen/012100.html

Veröffentlicht am

15. März 2019

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