Lebenshaus Schwäbische Alb - Gemeinschaft für soziale Gerechtigkeit, Frieden und Ökologie e.V.

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Mahnwache am 75. Hiroshima-Gedenktag

Gammertingen: Anlässlich der 75. Jahrestage der Atombombenabwürfe auf Hiroshima und Nagasaki lädt "Lebenshaus Schwäbische Alb - Gemeinschaft für soziale Gerechtigkeit, Frieden und Ökologie e.V." am 6. August 2020 zu einer Mahnwache ein. Diese findet ab 18:30 Uhr am Stadtbrunnen in der Sigmaringer Straße in Gammertingen statt.

Mit der Mahnwache soll sichtbar an die Opfer der Atombombenangriffe vom 6. und 9. August 1945 auf Hiroshima und Nagasaki erinnert und ein deutscher Beitritt zum UN-Atomwaffenverbotsvertrag gefordert werden.

Neben einem Redebeitrag von Michael Schmid wird es u.a. Musik von Gabi Lang und Bernd Geisler sowie ein stilles Gedenken an die Atombombenopfer geben. Zudem wird Katrin Warnatzsch den Brief einer Überlebenden von Hiroshima vorlesen. In einem weiteren Beitrag wird Asghar Khosnavaz ein Gedicht von Nazim Hikmet rezitieren. Am Ende können Teilnehmende einen Papierkranich mitnehmen, der weltweit zu einem Symbol gegen Atomwaffen und für Frieden geworden ist.

Mit Unterstützung durch 108 Personen und 10 Organisationen veröffentlicht der Verein "Lebenshaus Schwäbische Alb" einen Aufruf "Hiroshima und Nagasaki mahnen - Beitritt zum UN-Atomwaffenverbot jetzt!" als Anzeige in Amtsblättern der Region Mittleres Laucherttal und in zwei Tageszeitungen. Darin wird die Bevölkerung aufgerufen, sich an den Aktionen zu beteiligen, die an vielen Orten zu den 75. Jahrestagen der Atombombenabwürfe in Japan stattfinden. Zu den Unterzeichnenden des Aufrufs gehören u.a. die Landtagsabgeordnete des Wahlkreises Sigmaringen, Andrea Bogner-Unden (Bündnis 90/Die Grünen), die beiden Bundestagsabgeordneten Heike Hänsel und Kathrin Vogler (Die Linke), der renommierte Journalist Andreas Zumach aus Berlin, sowie die "Schönauer Stromrebellen" Ursula und Dr. Michael Sladek.

In dem Aufruf, der noch weiter unterzeichnet werden kann, heißt es: "Vor 75 Jahren, am 6. und 9. August 1945 wurden die Atombomben auf Hiroshima und Nagasaki abgeworfen. 65.000 Menschen verdampften und verbrannten auf der Stelle, bis zum Ende des Jahres starben mehr als 200.000. Diese Opfer mahnen uns, die katastrophalen humanitären Folgen von Atomwaffen zu erkennen und für eine Welt ohne Atomwaffen einzustehen!
Heute bedrohen uns weltweit noch immer mehr als 13.000 Nuklearwaffen! Die Atommächte planen, Milliardensummen in die Aufrüstung ihrer Arsenale zu investieren - alleine 2019 gaben sie 73 Milliarden US-Dollar für Atomwaffen aus. Auch in Deutschland sollen neue Trägerflugzeuge für die Atombomben in Büchel angeschafft werden. Damit würde die nukleare Teilhabe für die kommenden Jahrzehnte festgeschrieben."

Die Bundesregierung wird unter anderem aufgefordert, "Atomwaffen aufgrund der katastrophalen humanitären Folgen ihres Einsatzes zu ächten" und "den Atomwaffenverbotsvertrag der Vereinten Nationen zu unterzeichnen und zu ratifizieren".

"Hiroshima und Nagasaki waren die Hölle auf Erden, ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit, ein Vernichtungsfeldzug, ein Massenmord mit Hunderttausenden Opfern ohne Ende bis heute", stellt Michael Schmid, Friedensreferent beim "Lebenshaus Schwäbische Alb e.V.", fest. "Und mit den Atombombenangriffen auf Hiroshima und Nagasaki vor genau 75 Jahren ist die ganze Menschheit in ein neues Zeitalter eingetreten. Seither können wir unsere Erde als Ganze in ein Hiroshima verwandeln." In Anbetracht dessen, dass der heutigen Menschheit die Vernichtungskraft von Hiroshima millionenfach drohe, sei es wichtig, dass sich die Zivilgesellschaft für die völlige Abschaffung von Atomwaffen einsetze. "Wir dürfen jene Militärs, Politiker und Rüstungsindustrielle, welche den atomaren Massenmord vorbereiten, nicht ungestört walten lassen", so Schmid.

Veröffentlicht am

03. August 2020

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