Deutschlandweit für den Frieden: 35.000 Menschen in Stuttgart demonstrierenIn fünf Städten haben insgesamt 125.00 Demonstrierende die russische Führung zum Einstellen der Angriffe aufgefordertStuttgart/Gammertingen: Insgesamt 125.000 Menschen haben am 13.3. in fünf Großstädten für Solidarität mit den Menschen in der Ukraine und Frieden demonstriert. Am Oberen Schlossgarten in Stuttgart waren es 35.000 Demonstrierende. Aufgerufen hatte das Bündnis "Stoppt den Krieg" aus Friedens-, Menschenrechts-, Umweltschutzorganisationen sowie Gewerkschaften und Kirchen. Die Demonstrierenden forderten in Hamburg, Frankfurt, Leipzig, Stuttgart und Berlin mit einem gemeinsamen Appell, dass Präsident Wladimir Putin sofort alle Angriffe einstellt, sich aus der Ukraine zurückzieht und deren territoriale Integrität wiederherstellt. Ziel sollten Friedensverhandlungen sein, die in einem atomwaffenfreien Europa, gemeinsamer Sicherheit, in Frieden und Abrüstung unter Einschluss von Ukraine und Russland münden: "Wir halten unsere Türen offen für jede*n, der*die aus Kriegen entkommen kann - unabhängig von Hautfarbe, Staatsangehörigkeit und Identität und ohne rassistische Zurückweisung", heißt es im Aufruf des Bündnisses. Zitate der Bündnis-Partner*innen in StuttgartSylvia Pilarsky-Grosch, Landesvorsitzende BUND Baden-Württemberg: "Der Import großer Mengen an fossiler und nuklearer Energie war und ist in Deutschland die Grundlage für Dauerwachstum und Export-Überschu¨sse. Aber wir finanzieren mit unseren Zahlungen auch weltweite Umwelt-Zersto¨rung, Ausbeutung, Terror und Krieg. Um das zu beenden, müssen wir endlich umsteuern und alle Ressourcen nur nachhaltig nutzen, das heißt im Rahmen der globalen natürlichen und sozialen Grenzen." Paul Russmann, im Beirat von Ohne Rüstung Leben: "Schon vor Putins völkerrechtswidrigem Angriff auf die Ukraine litt die Weltordnung unter Militarisierung und Konfrontation. Ein Mehr der falschen Medizin kann diese Krankheit nicht heilen! Daher wenden wir uns entschieden gegen die geplante Erhöhung der Verteidigungsausgaben Deutschlands um 100 Milliarden Euro und den Kauf neuer Atombomber für die Bundeswehr. Politik und Gesellschaft sind jetzt gefragt, Wege zur Abrüstung, einem atomwaffenfreien Europa und einer gemeinsamen europäischen Friedensordnung aufzuzeigen." Jaron Immer, Sprecher für Fridays For Future Baden-Württemberg: "Putins Krieg in der Ukraine funktioniert nur wegen unserer verfehlten Energiepolitik. Das, was Putin mächtig macht, ist, dass wir uns in Abhängigkeit zu seinen fossilen Energieträgern begeben haben. Echte Solidarität mit der Ukraine bedeutet, dass wir die Kriegskasse Putins nicht weiter füllen und ein sofortiges Gas- , Öl- und Kohle-Embargo umsetzen." Jürgen Grässlin, Bundessprecher der Kampagne ‚Aktion Aufschrei - Stoppt den Waffenhandel!’ und der Deutschen Friedensgesellschaft - Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen (DFG-VK): "Die Waffen müssen schweigen, der Krieg muss gestoppt werden - hierfür sind alle diplomatischen Bemühungen tausendmal besser als das Morden in der Ukraine. Europa muss seine Grenzen öffnen für Menschen und seine Grenzen schließen für Waffen. Denn Waffenlieferungen gießen Öl ins Feuer auch dieses Konflikts. In einer einmalig breiten sozialen Bewegung mit Gewerkschaften und Kirchen wollen wir Abrüsten statt Aufrüsten und Sicherheit neu denken! Wir fordern von der Bundesregierung die Einrichtung eines 100 Milliarden Euro teuren Friedens- und Sozialfonds - statt der Hochrüstung der Bundeswehr." Ekaterina (Katja) Zakharova, ehrenamtliche Projekt-Mitarbeiterin, Forum für Wissenschaft, Bildung und Kultur in Stuttgart: "Es gibt keine Entschuldigung für das Verbrechen gegen die Menschlichkeit. Ein Teil von Russland ist unheilbar krank. Und das sind die Begleiter des Krieges: Hass, Mobbing, Ausgrenzung und Nationalismus. Nur das solidarische Miteinander kann uns helfen, die bösen und dunklen Tage zu überstehen." Kai Burmeister, Vorsitzender DGB Baden-Württemberg: "Es braucht einen Waffenstillstand. Jetzt! Es muss mit Hochdruck weiter an einer diplomatischen Lösung des Konfliktes gearbeitet werden. Geflüchtete dürfen nicht diskriminiert werden. Den geflüchteten Menschen muss schnell und umfassend geholfen werden. Es darf keinen Blankoscheck für die Erhöhung der deutschen Verteidigungsausgaben geben. Öffentliche Investitionen sind notwendig in die sozial-ökologische Transformation, in die Energiewende und für den sozialen Zusammenhalt." Demos deutschlandweit
Weitere Informationen
Gemeinsame Pressemitteilung des Bündnisses "Stoppt den Krieg!" in Stuttgart. Lebenshaus Schwäbische Alb - Gemeinschaft für soziale Gerechtigkeit, Frieden und Ökologie e.V. gehört dem Bündis für die Stuttgarter Demo an.
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